Ausgabe 1 / 2004 Material von : Ev. Frauenarbeit in Deutschland

Lebensformen von Frauen

Von : Ev. Frauenarbeit in Deutschland

„Es gibt keine Rangordnung zwischen den Lebensformen und kein für alle verbindliches Leitbild. Die Qualität und die Gestaltung einer Beziehung sind wichtiger als ihre Form.“ An dieser Aussage aus einem Positionspapier der EFD entzündete sich eine kontroverse Debatte innerhalb der Mitgliedsorganisationen und mit dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Die EFD hat daraufhin in einem längeren Diskussionsprozess ihre Position theologisch untermauert und „Begleitende theologische Überlegungen“ unter dem Titel „Vor Gott Verantwortung tragen für das eigene Leben und für die Beziehung zu anderen“ veröffentlicht. Sie setzt sich darin mit zwei in der Kirche immer noch
umstrittenen Fragen auseinander:


Sollte die Ehe als verbindliches Leitbild vertreten und empfohlen werden?
Dazu sagt die EFD:

* Aus der Bibel lassen sich zwar Maßstäbe für das menschliche Zusammenleben ableiten und theologisch begründen, nicht aber eine für alle gültige Ehenorm.
* Durch die Eheschließung erhält eine Lebensgemeinschaft öffentliche Anerkennung und staatliche Förderung. Diese Form gibt der Beziehung Stabilität. Zugleich ist diese Lebensform aber gefährdet durch überhöhte Erwartungen und Schuldgefühle, Selbstgenügsamkeit, Isolierung und Rollenzwänge, oft zum Nachteil der Frauen.
* Viele Paare leben heute ebenso wie früher in einer verbindlichen Gemeinschaft, die durch Beziehungen der Liebe und des Vertrauens bestimmt ist. Dass sie auf die
vorgegebene Rechtsform der Eheschließung verzichten, macht ihre Lebensgemeinschaft nicht weniger wertvoll.


Sollte gelebte Homosexualität als gleichwertige Lebensform anerkannt werden?
Dazu sagt die EFD:

* Gleichgeschlechtliche Partnerschaften sind eine von zwei Möglichkeiten in Gottes guter Schöpfung, sich einem anderen Menschen zuzuwenden und Liebe
und Intimität zu erfahren.
* Es widerspricht der Menschenwürde, Menschen über ihre Sexualität zu definieren. Lebensgemeinschaften zwischen zwei Frauen sind dadurch gekennzeichnet, dass beide für einander einstehen und ihre Lebensentscheidungen aneinander ausrichten.
* Es ist nicht genug, lesbischen Frauen Toleranz und seelsorgerliche Betreuung anzubieten. Sie fordern mit Recht die Anerkennung ihrer Würde und Gleichwertigkeit als Person.

Evangelische Frauenarbeit in Deutschland, Lebensformen von Frauen
Seite unter:
www.evangelische-frauenarbeit.de
© EFD

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