„Ich weiß nicht recht – könnte das Gesicht nicht auch Schmerz ausdrücken?“ Wie immer habe ich einigen Kolleginnen mein favorisiertes Titelbild gezeigt, um die Reaktionen zu testen. Ernte aber zunächst mehr Skepsis als Begeisterung – sonst ein guter Grund, noch einmal neu zu suchen. Diesmal bleibe ich bei meiner ersten Wahl.
Denn eben das hatte ich gesucht: ein Bild, das an der glatten Oberfläche des sprichwörtlichen „Wo man singt, da lass dich ruhig nieder…“ kratzt. Ein Bild, das Marie von Ebner-Eschenbachs Erkenntnis spiegelt: Selbst in einem kleinen Lied mit nur „ein wenig Klang“ liegt eine ganze Seele. In die Welt der Klänge einzutauchen bedeutet tief tauchen, bis auf den tiefsten Grund meiner selbst, und berührt, verwandelt wieder aufzutauchen. Um die Menschen, gar Umstände verändernde Kraft der Musik wusste auch Yehudi Menuhin: „Wenn einer aus seiner Seele singt, heilt er zugleich seine innere Welt. Wenn alle aus ihrer Seele singen und eins sind in der Musik, heilen sie zugleich auch die äußere Welt.“
Mit abzutauchen in diese wunderbare Welt der Klänge, dazu lädt die Sommerausgabe der ahzw im Themenjahr Reformation und Musik ein. Möge die zauberhafte Welt der Klänge Ihnen zuhause oder in der Gruppe magische Momente schenken!
