Alle Ausgaben / 2005 Artikel von Waltraud Liekefett

Blühende Geschäfte

Für Blumen aus fairem Handel

Von Waltraud Liekefett

Blumen sind aus unserem Leben nicht wegzudenken. Sie werden besungen, bedichtet, sie schmücken unsere Wohnung, aber auch unsere Kleidung, unsere Hüte und Tische, sie werden zu allen Festen verschenkt. Früher wurden Blumensprüche gern in Poesiealben geschrieben und trugen so auch zur Erziehung, besonders von Mädchen, bei: „Sei wie das Veilchen im Moose, sittsam und rein, und nicht wie die stolze Rose, die immer bewundert will sein!“

Wenn wir einen Blumenstrauß kaufen, haben wir gewisse Ansprüche. Großblütig, makellos und von langer Haltbarkeit sollen die Blumen sein. Und natürlich zu allen Jahreszeiten verfügbar.

Sag, woher die Blumen sind

Wissen Sie, woher die meisten Blumen kommen, die Sie in Ihrem Blumenladen kaufen? Sie glauben, aus der nächsten Gärtnerei? Doch nicht einmal jede fünfte Blume, die über den Ladentisch geht, kommt aus heimischer Produktion. Deutschland liegt als Blumenimportland hinter den USA und Japan mit an der Weltspitze. Ein Drittel aller international gehandelten Blumen landen auf dem deutschen Markt. Nelken aus Marokko, Rosen aus Simbabwe, Orchideen aus Thailand, Chrysanthemen aus Kolumbien. Der Blumemarkt ist global. Die meisten bei uns gekauften Blumen kommen zwar aus Holland, aber nicht jede „holländische“ Blume ist auch dort gewachsen. Die großen niederländischen Blumenauktionen sind eine Drehscheibe des weltweiten Blumenhandels. 80% der Blumen auf unseren Märkten kommen über die Niederlande nach Deutschland. Von diesen Importen aus unserem Nachbarland sind wiederum 60% Drittlandware. Den größten Anteil liefern die Länder Afrikas und Lateinamerikas. Fast jede dritte Blume, die weltweit gehandelt wird, stammt aus einem Land des Südens.

In Kolumbien zum Beispiel begann die Blumenproduktion vor 35 Jahren, andere Länder folgten. Durch die Einführung der Blumenindustrie in den Weltmarkt, die von der Weltbank gefördert wurde, sollten die Länder des Südens „neue Produkte“ auf den Weltmarkt bringen können, um ihre Abhängigkeit von wenigen Produkten wie Kaffee, Bananen, Kakao zu verringern. Und diese Länder boten und bieten „ideale Bedingungen“: optimale Temperaturen, gute Bodenqualität und, vor allem, billige Arbeitskräfte ohne Bestimmungen wie Mindestlohn, Sozial- und Krankenversicherung. Die Lohnkosten fallen in den Ländern des Südens kaum ins Gewicht. Sie entsprechen mit 1,2 – 1,5% in etwa den Kosten, die für den Chemieeinsatz anfallen, während sie z.B. in den Niederlanden 38% der Produktionskosten ausmachen.(1)

Arbeitsplätze und Wirtschaftswachstum: Könnte darin nicht trotzdem eine Chance für die sogenannten Entwicklungsländer liegen? Aber der Gewinn landet nicht bei ihnen. Zwar haben die Länder des Nordens die Blumenproduktion in die Länder des Südens verlegt, die Kontrolle aber haben sie behalten. Arbeitsmaterial, Know-how und Transport müssen importiert werden. Beispiel Kenia: Die Rosenstöcke kommen von einem deutschen Züchter, der technische Berater aus Holland, die Gewächshauskonstruktion von einer französischen Gesellschaft, die Pestizide von multinationalen Konzernen der Schweiz und Deutschlands, das Kapital wahrscheinlich von einem britischen oder holländischen Investor, die Rose wird verschickt mit KLM oder Lufthansa Cargo, die Provision geht an holländische Auktionen oder Schweizer Großhändler. 90% aller Kosten in der afrikanischen Blumenproduktion werden an Unternehmer des Nordens gezahlt.(2)

Wenn Blumen sprechen könnten

Wenn Blumen sprechen könnten, würden sie lange Geschichten von Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden erzählen. Für uns ist es schwer zu verstehen, wie Plantagenbesitzer z.B. gegen Organisationsversuche der Arbeiterinnen vorgehen.
„Aide Silva (30) ist Vorsitzende der Blumengewerkschaft Untraflores und arbeitet seit mehr als zwölf Jahren auf der Großplantage La Benilda, die Nelken und Rosen für den deutschen Markt produziert. An ihrer Arbeitsleistung gab es nie Kritik, doch als sie Anfang 2001 mit einigen Kolleginnen eine Gewerkschaft gründete, war der Besitzer schier außer sich. Die Firma ging rigoros gegen die jungen Gewerkschaftlerinnen vor. Aide musste nicht nur über Monate allein in der Kantine Kartoffeln schälen, damit sie mit niemandem sprechen konnte, ihr wurden auch alle Vergünstigen gestrichen. Als Gewerkschafterin musste sie für das Kantinenessen dreimal so viel zahlen wie andere. Also heißt es nun morgens um 4.00 Uhr aufstehen und Essen für den Arbeitstag vorbereiten. Auch das Weihnachtsgeld wurde ihr gestrichen. Es entsprach den Schulgebühren ihrer beiden Töchter. Alltag in Kolumbien.“(3)

Die Mehrzahl der in der Blumenindustrie Beschäftigten ist weiblich, ist jung und verfügt über einen niedrigen Bildungsstand. Dies macht es den Unternehmen leicht, Arbeitsverhältnisse aufrecht zu erhalten, die die Bezeichnung Ausbeutung verdienen. Beklagt werden u.a.: schlechte Entlohnung, keine festen Arbeitsverträge, mangelnder Mutterschutz, mangelhafte Arbeitsschutzkleidung, Belastung der Gesundheit durch Kontakt mit giftigen Chemikalien, sexuelle Übergriffe, massive Behinderung von Organisierung der Beschäftigten, Benachteiligung von Frauen gegenüber ihren männlichen Kollegen. Jeder dieser Punkte verletzt international anerkannte Menschenrechte und oft auch die nationalen Gesetze.

Etwas muss sich ändern

Die Arbeiterinnen und Arbeiter sind auf die Arbeitsplätze angewiesen, sie wollen sie nicht verlieren. Und trotzdem fordern inzwischen viele von ihnen humane Arbeitsbedingungen. Menschenrechtsorganisationen und internationale Gewerkschaften unterstützen sie dabei. Sie fordern, dass die Bedingungen erfüllt werden, wie sie in einem Verhaltenskodex der ILO, der internationalen Arbeitsorganisation der UNO aufgestellt sind. Gefordert werden u.a.:
– existenzsichernde Löhne
– freie Gewerkschaften
– Gleichbehandlung von Männern und Frauen
– Verringerung des Chemieeinsatzes
– Verbot besonders giftiger Pestizide
– ausreichende Schutzkleidung
– Gesundheitsvorsorge
– verantwortlicher Umgang mit  natürlichen Ressourcen

Die Blumen des Südens werden für den Norden produziert, also auch für uns. Daher hat der Blumenhandel, haben aber auch wir als Kundinnen eine Verantwortung. In Deutschland haben sich mehrere Organisationen des Themas angenommen und treten gemeinsam für einen fairen Handel mit Blumen ein. FIAN(4) koordiniert seit 1991 gemeinsam mit anderen Organisationen wie „Brot für die Welt“ und „terre des hommes“ eine Blumenkampagne. 1998 konnte das Flower Label Programm (FLP) gegründet werden, die Vergabe eines Siegels, das Käuferinnen und Käufern bestätigt: Unabhängige Überwachungsteams garantieren, dass diese Blume unter Beachtung sozialer und ökologischer Standards produziert worden ist!
Durch das FLP erhalten viele Blumenarbeiterinnen erstmals dauerhafte Festverträge und bezahlten Schwangerschaftsurlaub. Mindestlöhne und zusätzliche Sozialleistungen sind gewährleistet. In afrikanischen Ländern leben die Beschäftigten mit ihren Familien auf dem Gelände der Plantagen; ordentliche Häuser mit ausreichender Wasserversorgung sind hier z.B. Voraussetzung für die Erreichung des Labels. Die Bereitstellung von kleinen Gemüsegärten und preisgünstigen Lebensmitteln für die Familien sind ebenso wichtig wie der Zugang zu Schulen und Gesundheitseinrichtungen. Beim Umgang mit Pflanzenschutzmitteln sind strikte Vorsichtsmaßnahmen festgelegt. Zwar kann auf Pflanzenschutzmittel noch nicht ganz verzichtet werden, doch problematische Mittel sind mit dem Programm ausgeschlossen.

Um diese Bedingungen durchzusetzen, sind die Organisationen auf die Unterstützung der Verbraucher und Verbraucherinnen angewiesen. Inzwischen gibt es in allen Regionen Deutschlands Blumengeschäfte, die sich dem FLP angeschlossen haben. Aber um für alle ArbeiterInnen im Süden gerechte Bedingungen zu schaffen, muss noch viel passieren.

Für die Arbeit in der Gruppe

Mit einer Beteiligung an der Blumen-Kampagne können wir als Christinnen zeigen, dass uns Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung ein ernstes Anliegen sind, und Solidarität mit den Blumenarbeiterinnen in den Herkunftsländern beweisen.

Information

Neben den oben gegebenen Informationen und dem, was in der Gruppe an Wissen zusammengetragen wird – und das ist meist recht viel! – empfehle ich, Material zum Thema bei FIAN zu bestellen, z.B.: Faltblätter, Diaserie „Wenn Blumen sprechen könnten“ oder Videofilm „Blumengrüße vom Äquator“. Die Informationsphase war hoffentlich so motivierend, dass die Frauen bereit sind zu handeln…

Aktion

Jede einzelne kann etwas tun, z.B. sich vornehmen:
– Ich verschenke nur noch Blumen mit dem Flower Label und kaufe auch hiesige Blumen nur in Blumengeschäften, die sich der Kampagne angeschlossen haben.
– Ich informiere im Familien- und Bekanntenkreis über die Aktion.
– Falls „mein“ Blumenhändler noch nicht beteiligt ist, versuche ich ihn zu motivieren.

Die Gruppe kann gemeinsame Aktionen planen und durchführen:
– Schreiben Sie einen Bericht im Gemeindebrief, im Rundbrief der Frauenhilfe…
– Gestalten Sie eine Informationswand im Gemeindehaus (Material bekommen Sie bei FIAN und anderen; Adressen siehe Ende des Beitrages).
– Laden Sie zu einem Gemeindeabend ein, evt. auch mit einem Referenten / einer Referentin von FIAN.
– Gestalten Sie einen Infotisch im Kirchenvorraum für Gottesdienstbesucher Innen.
– Informieren Sie die Lokalpresse über Ihre Aktionen!

Zur Nachahmung empfehlen möchte ich die Idee einer Kampagne „Rosige Aussichten 100 plus“, die beim Diözesanverband Münster der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands im Jahr 2004 entstanden ist und nun gemeinsam mit der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen und Brot für die Welt Westfalen bis zum Valentinstag 2006 fortgeführt wird. Ziel ist, dass in dieser Zeit mehr als 100 Kirchengemeinden auf Blumen aus fairem Handel „umsteigen“.
Im Aufruf zur Kampagne heißt es unter anderem: „Frieden kann die Welt dauerhaft nur erreichen, wenn sich die Kluft zwischen Arm und Reich verringert. Eine entscheidende Bedingung für Frieden ist die soziale Gerechtigkeit. Das Flower Label Programm unternimmt einen Schritt in diese Richtung.“
Die Frauengruppen werden aufgerufen, ihre Kirchengemeinden, Kirchenvorstände, Gemeindebeiräte … davon zu überzeugen, dass nur noch Blumen mit dem Flower Label in die Kirche kommen. Eine Alternative sind Blumen aus eigenen Gärten oder aus der Region, die es auf Wochen- und Bauernmärkten gibt. Dies soll aber nicht nur für den sonntäglichen Blumenschmuck erreicht werden, sondern auch bei Hochzeiten oder anderen Sondergottesdiensten wird versucht, dass z.B. das Brautpaar sich dieser Aktion anschließt.

Nachdem die kfd 2004 bereits 60 Gemeinden für die Aktion gewonnen hat, ist es nun das gemeinsame Ziel, viele weitere Gemeinden mit in das „ökumenische Blumenboot“ zu holen. Vielleicht kann diese Idee weitere Kreise ziehen. Vielleicht sind Sie motiviert, in Ihrer Gemeinde dafür zu werben – und im zweiten Schritt gemeinsam mit Frauen aus anderen Gemeinden die Aktion auf Ihre Stadt oder ihre Region auszuweiten.

Für weitere Informationen können Sie sich an Katja Jochum, Pfarrerin im pädagogisch-theologischen Team der Ev. Frauenhilfe in Westfalen, wenden. Tel.: 02921/371-285; Email: jochum@frauenhilfe-westfalen.de

Idee

Mit der folgenden Spielszene „Im Blumengeschäft“ können Sie in der Gruppe, aber auch bei einem Informationsabend in der Gemeinde in das Thema einführen. Den Text finden AbonnentInnen der Arbeitshilfe als Kopiervorlage unter Service/zum Herunterladen.

Es sprechen: Verkäuferin (V)/Inhaberin/1. Kundin/2.Kundin

Eine Kundin betritt den Blumenladen…

V.: Guten Tag Frau Schneider! Bei der Kälte trauen Sie sich heraus?
1. Kundin: Ja, ich brauche einen schönen Blumenstrauß, ich bin zum Geburtstag eingeladen.
V.: Oh, da kann ich Ihnen was Schönes anbieten, hier, die Rosen oder auch die Nelken, beides ganz frisch.
1. Kundin: Die sehen wirklich sehr schön aus! Sagen Sie, woher kommen denn mitten im Winter diese schönen Blumen – aus den Gewächshäusern doch wohl nicht?
V.: Ja – so genau weiß ich das auch nicht, ich bin ja nicht so häufig hier im Geschäft. Aber die Chefin weiß es natürlich genau, die frag ich mal.

Die Verkäuferin geht weg. Eine weitere Kundin betritt den Laden, schaut sich um und bestaunt die wunderschönen Rosen. Die Chefin kommt mit der Verkäuferin in den Laden…

Chefin: Guten Morgen, Sie wollten etwas über die Herkunft unserer schönen Blumen wissen, Frau Schneider? Ein wenig kann ich dazu sagen.
V. (zur neuen Kundin): Guten Tag, Sie werden gleich bedient.
Chefin: Also, Frau Schneider, diese Rosen kommen aus Ecuador, die Nelken – meine ich – aus Kolumbien.
1. Kundin: Also nicht aus Holland, wie ich annahm? Aber Ecuador und Kolumbien liegen doch Tausende Kilometer entfernt!
Chefin: Das ist richtig, aber dort benötigt man keine beheizten Gewächshäuser. Dort ist Klima das ganze Jahr über ideal für die Blumen, man spart also hohe Energiekosten, und diese Qualität könnte man in Gewächshäusern einfach nicht erzielen. Die Transportkosten sind zwar hoch, aber die Energiekosten wären mindestens ebenso hoch bei weniger Qualität. Und Qualität, das ist das, was die Kundinnen sich wünschen.
2. Kundin: Darf ich etwas dazu sagen? – (Die anderen nicken zustimmend.) Vor dem Valentinstag in der letzten Woche habe ich einen interessanten Artikel gelesen in einer Zeitschrift. Ich habe das, was da zu lesen war, nicht gewusst! Die Blumen werden in diesen Ländern unter ausbeuterischen Bedingungen angebaut. Die Arbeiterinnen auf diesen Plantagen, meist junge Frauen, werden schlecht bezahlt, haben keine festen Arbeitsverträge und sind den vielen verbrauchten giftigen Pestiziden ungeschützt ausgesetzt. Auf vielen Blumenfarmen gibt es auch Kinderarbeit. (Sie schaut sich um.) Wussten sie das? Für mich war das neu.
1. Kundin: Das stimmt mich nachdenklich. Aber was sollen wir machen – keine Blumen mehr kaufen?
Chefin: Wir leben doch von unseren Kunden! Ein Boykott würde uns böse schaden.
2. Kundin: Und den Arbeiterinnen auf den Plantagen auch, die würden doch auch ihre Arbeitsplätze verlieren.
1. Kundin: Also kein Boykott. Aber was könnten wir tun?
2. Kundin: In dem Artikel stand etwas von einem Flower-Label-Programm. Dahinter steht ein Programm für Blumen aus menschen- und umweltschonendender Produktion. Die Plantagen werden kontrolliert und überwacht. Ich fand die Idee gut.
Chefin: Ja ich weiß, diese Blumen mit dem Flower-Label werden auf dem Großmarkt angeboten, aber so ganz habe ich dieser Aktion noch nicht getraut. Ich müsste mich da erst genauer erkundigen, bevor ich diese Blumen in unser Sortiment aufnehme.
1. Kundin: Also mich überzeugt das, was ich gehört habe, und ich würde solche Blumen kaufen, und ich würde es auch weitersagen.
2. Kundin: Ich habe auch schon darüber nachgedacht. Aber es gibt ja so viele Sachen, um die wir uns kümmern müssen – da hab ich es erst mal wieder zur Seite gelegt. Aber nun sind wir ja schon zwei! Ich werde jetzt versuchen, noch mehr Informationen zu bekommen, und bringe Sie Ihnen auch gern ins Geschäft.
1. Kundin: Nun weiß ich gar nicht mehr, was ich für einen Geburtstagsblumenstrauß nehmen soll! Ach, vielleicht nehme ich jetzt gerade die Rosen – und hoffe, dass ich meinen Freundinnen beim Kaffee ein wenig von unserem Gespräch erzählen kann. Vielleicht treffe ich ja auf offene Ohren…
Chefin: Und ich werde mich in den nächsten Tagen erkundigen. Also – einen schönen Tag noch und danke für das Gespräch!

Gebet

Barmherziger Gott, dein Sohn Jesus Christus sprach:
„Seht die Blumen auf dem Feld.“
und lenkt damit unseren Blick auf die Schönheit der Natur.
Wir danken dir für deine Schöpfung, für die Farben und die Düfte.

Aber wir beten auch zu Dir für die Menschen,
denen die Blumen zur bitteren Last werden,
für unsere Schwestern,
die Frauen der Blumenindustrie in Afrika und Lateinamerika.
Damit wir zu jeder Zeit kaufen können, was uns gefällt,
arbeiten sie für Hungerlöhne und riskieren ihre Gesundheit.
Darum bitten wir um deinen Segen für alle Menschen,
die in der Blumenindustrie in ihren Ländern
für den Aufbau von Gewerkschaften kämpfen.
Schütze sie, wenn sie verfolgt werden.
Gib ihnen Unterstützende in den reichen Ländern.

Wir bitten für alle Menschen und Organisationen,
die auf die furchtbaren ökologischen Folgen der Blumenindustrie hinweisen:
die zerstörte Gesundheit von Arbeiterinnen und Arbeitern,
die Vergiftung des Grundwassers, die zunehmende Unfruchtbarkeit der Böden.

Mit alledem bitten wir Dich zugleich für uns selber,
dass wir erkennen, was unser Leben ausmacht:
nicht, dass wir kaufen können, was immer uns gefällt,
sondern, dass wir immer wieder deine Nähe spüren,
die uns ein Leben in Fülle verheißt.

(aus: Ideen für einen Gottesdienst anlässlich der Einführung des Blumensiegels, Arbeitsstelle Gottesdienst und Kirchenmusik der EKvW)

Kontakt

FIAN e.V.
Overwegstr.3, 44625 Herne, Tel.: 02323 – 49 00 99
Internet: www.fian.de

Flower Label Program e.V.
Siegfriedstr. 1-3, 50678 Köln, Tel.: 0221 – 340 6645,
Internet: www.flower-label-program.org

Brot für die Welt
c/o „Blumenkampagne“
Stafflenbergstr.76, 70184 Stuttgart, Tel:0711 – 2159-0
Internet: www.brot-fuer-die-welt.de

Vamos e.V.
Achtermannstr. 10-12, 48143 Münster, Tel: 0251 – 45431
Email: vamos@muenster.de, Internet: www.vamos-muenster.de

Anmerkungen:
(1) vgl. Kasten „Wer verdient an einer Rose aus Kenia?“
(2) Diese und andere Angaben im Text sind einer FIAN Studie entnommen; veröff. in: Blumenwelten, Vamos e.V. Münster 2001
(3)Angaben entnommen aus: Fian, BlumenGeschäfte in Kolumbien – grün, fair oder traurig
(4) FIAN (FoodFirst Informations- und Aktions-Netzwerk) ist eine internationale Menschenrechtsorganisation, deren Ziel es ist, dass alle Menschen frei von Hunger leben und sich eigenverantwortlich ernähren können.

Waltraud Liekefett, Jg. 1940, ist Diplompädagogin. Sie war Pädagogische Mitarbeiterin im Landesverband Braunschweig der Ev. Frauenhilfe und über viele Jahre Mitglied in der Arbeitsgruppe ahzw.

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