Du, Isebel, warst Dir Deiner Würde bewusst,
als Frau, Mutter, Königin, Priesterin und Göttin.
Ich sehe viele Gesichter von Dir.
Männer konnten Deine Stärke nicht ertragen.
Deine Geschichte wandelte sich mit jedem neuen Erzähler.
Mit jedem Buch änderte sich Dein Bild, es wurde immer düsterer.
Sie machten aus Deiner Macht
Grausamkeit
aus Deinem Glanz
Herrschsucht
aus Deiner Tatkraft
Habgier
aus Deinem Einfluss
Intrige
Wie sah das Buch Deines Lebens wirklich aus?
Der Text, geschrieben von der Künstlerin selbst, gehört zum „Modell eines gemalten Isebel-Buches, 1997″ der Malerin und Grafikerin Heidi H. Kuhn. Er ist veröffentlicht im Katalog von Marianne Pitzen, Marga Monheim und Julitta Franke zur Ausstellung „Isebel. Die Gegenspielerin des Propheten Elia“ im frauenmuseum Bonn (1998). Die bemerkenswerte Ausstellung fand statt im Rahmen eines „Kunst+Kultur+Kirche Projektes“ der ev. Kirchenkreise Bonn, Bad Godesberg, Rhein und Sieg. Er enthält neben den Fotos der Ausstellungswerke Texte der Künstlerinnen zu diesen sowie einige einführende Beiträge zu Isebel, insbesondere zum Verhältnis der Kirche zu dieser Frau.
Der Katalog kostet 8 Euro und ist erhältlich unter www.frauenmuseum.de bzw. Tel. (0228) 69 13 44
