Alle Ausgaben / 2016 Material von eliport

Buchtipps

Von eliport

 
Paola Cereda, Agata verzaubert eine Insel. Roman.
Aus d. Ital. von Helmut Moysich. Berlin: Graf 2016. 279 S.
ISBN 978-3-548-28784-3. kt. 9,99 €
Am Anfang meint es das Leben nicht gut. Agatas Mutter stirbt bei der Geburt, der Vater erzieht sie ohne Liebe. Eines Tages kreiert das junge Mädchen eine himmlisch schmeckende Sauce. Alle sind begeistert von der Salsa, die jeden glücklich macht, und erzählen dies weit über den Rand der toskanischen Insel hinaus, auf der Agata lebt. Ein Zirkus kommt und mit ihm der Dressurreiter Dumitru. Agata, bereits schwanger, verliebt sich in den schönen Mann. Er nimmt Agatas Tochter Isola wie seine eigene an, wissend, dass die Kleine besonders ist. Durch Agatas Salsa wird die Insel bei Touristen immer beliebter. Darin sieht der Geschäftemacher Greco seinen Vorteil. Und Agatas Leben wendet sich schicksalhaft.

Anne Köhler, Ich bin gleich da. Roman.
Köln: DuMont 2016. 348 S. ISBN 978-3-8321-6363-1. 10,99 €
Elsa, die es als 15-Jährige nach dem Tod ihres Vaters zu Hause nicht mehr ausgehalten und eine Kochlehre angefangen hat, ist über mehrere Stationen in Richtung Norden zunächst in einem XXL-Restaurant gelandet. Die genau getakteten Arbeitsabläufe und die vielen unbezahlten Überstunden sind wie eine Flucht für Elsa, es lenkt sie davon ab, über ihre Schuldgefühle am Tod ihres Vaters nachzudenken. Doch die Arbeit in diesem Restaurant entspricht nicht ihrer Art zu kochen und aus diesem Grund zieht sie weiter nach Hamburg. Dort trifft sie Jan, einen Architekten, der ihr Halt gibt und sie findet eine Arbeit in einem Sterne-Restaurant, in dem sie endlich ihr Können vorzeigen kann. Erst die Nachricht, dass ihre Mutter nach einem Unfall ins Koma gefallen ist, bringt sie wieder zurück in ihre Heimat und lässt sie langsam die Vergangenheit akzeptieren.

Birnbaum, Molly: Der Geruch der Erinnerung. Wie ich meinen Geruchssinn verlor und wiederfand. Aus d. Amerikan. von Almuth Carstens. Zürich: Kein & Aber 2012. 351 S. ISBN 978-3-0369-9119-1. EPUB. 15,99 €
Die 1982 in Boston geborene Autorin verlor durch einen Autounfall ihren Geruchs- und Geschmacksinn und musste ihren Traum, Köchin zu werden, aufgeben. Mit Hilfe des Schreibens gelang es ihr, das eigene Schicksal zu bearbeiten. Durch die Erkrankung erfährt sie extreme Einschränkung der Wahrnehmungsfähigkeit, einen hohen Verlust an Lebensqualität und eine Infragestellung der Identität. Mit verzweifeltem Mut hält sie an ihrer Leidenschaft für Düfte fest, schwelgt in Erinnerungen an sinnliche Kochorgien und sucht ununterbrochen Kontakt zu Gleichgesinnten und Therapeuten, um durch deren Erfahrungen Hoffnung auf Heilung zu bekommen. Nach einer langen Odyssee lernt sie tatsächlich wieder zu riechen und damit: sich zu erinnern.

Stevan Paul, Schlaraffenland. Ein Buch über die tröstliche
Wirkung von warmem Milchreis, die Kunst, ein Linsengericht zu kochen, und die Unwägbarkeiten der Liebe
. Hamburg: Mairisch 2012. 192 S.; 22 cm. ISBN 978-3-938539-24-8, geb.: 18,90 €
Stevan Paul ist gelernter Koch. Das spiegelt sich in seinen Geschichten deutlich wider. Detailliert und kenntnisreich berichtet er von Menschen, die eher am Rande des Geschehens sind: der Oberkellner Adam oder die Kaufhausköchin, deren Stelle wegrationalisiert wurde, die aber noch einmal ordentlich auftischen will. Im Anschluss an jede Geschichte präsentiert der Autor dann das Rezept, das im Mittelpunkt stand. Die Rezepte reichen von simplen Gerichten wie Milchreis bis hin zu Jakobsmuscheln mit Wasabi-Schaum und Gurke. Beste Unterhaltung für alle, die gerne essen und kochen. Nicht empfohlen für Menschen, die nach 18 Uhr keine Kohlenhydrate mehr zu sich nehmen oder gerade eine Ananas-Diät machen.

Sohyun Jung, Vergiss nicht, dass Salz auszuwaschen. Eine kleine Reise in die koreanische Küche. Hamburg: Mairisch 2014. 80 S., ISBN 978-3-938539-31-6. kt. 14,90 €
Hana, eine junge Koreanerin, verschlägt es in eine deutsche Großstadt. Wohnung finden und Deutsch lernen waren schon eine Herausforderung, aber deutsches Essen … alles auf einem Teller, viel Salz, viel Butter! Hana hat schnell Heimweh nach der koreanischen Küche im Allgemeinen und nach Kimchi im Besonderen. Und an guten Kimchi – eingelegter, gesalzener, chilischarfer Weißkohl – kommt man nur, wenn man ihn selbst macht. Hana forscht und probiert, immer unterstützt von ihrer Mutter, die per Skype Tipps gibt. Aber es gelingt nicht gleich. Erst als Hana sich an den dahingeworfenen Satz ihrer Mutter „Vergiss nicht, das Salz auszuwaschen“ erinnert, schmeckt ihr selbstgemachtes Kimchi. Es ist eine fabelhafte Graphic Novel um ein einziges Gericht. Das Rezept wird mitgeliefert – und dabei betont, dass Kimchi bei jedem anders schmeckt, mal schärfer, mal salziger – anders eben.

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