Von Anbeginn seiner Entdeckung hat der Diamant die Menschen fasziniert. Seine Geschichte beginnt vor rund 3.000 Jahren in Indien. Wann der erste Diamant entdeckt wurde, weiß jedoch niemand. Aus einem indischen Bericht aus dem 4. Jh. v. Chr. geht hervor, dass in Indien bereits damals viel mit Diamanten gehandelt wurde. Alle Diamanten, mit denen man sich in Indien schmückte und die um das 13. Jh. erstmals ihren Weg nach Europa fanden, waren ungeschliffene Diamanten – also Rohdiamanten. Erst im 13. Jh. entdeckte man, dass sich durch die Bearbeitung des Diamanten eine Erhöhung des optischen Effekts erzielen ließ. Der Diamant war zunächst begehrt wegen seiner Seltenheit und seiner Härte. Die Härte des Edelsteins war es, die den Diamanten im Westen Europas im Mittelalter zum Symbol für Mut und Männlichkeit machte. Den Kriegsführern diente er als Glücksstein, und Monarchen schätzen Diamanten als Insignien der Macht.
Frauen ist das Tragen von Diamanten bis zum 15. Jh. untersagt. Die erste, die Diamanten getragen haben soll, war Agnès Sorel (um 1422-1450), die Mätresse Karls VII. von Frankreich. Ab der Mitte des 15. Jh. steigt der Diamant an den europäischen Königshäusern zum „König unter den Edelsteinen“ auf. Wer etwas auf sich hielt, besaß Diamanten.
Mitte des 18. Jh. löste Brasilien, damals portugiesische Kolonie, Indien als Diamantenproduzent ab. Fast 150 Jahre lang sollte es den Diamantenmarkt beherrschen, bis eine Minen fast erschöpft waren. Ende des 19. Jh. führte ein unglaublicher Zufall dazu, dass im Süden Afrikas am Oranje-Fluss Diamanten gefunden wurden. Ein Farmer entdeckte 1866 unter den Spielsteinen von Kindern einen auffällig glitzernden Stein, der sich später als lupenreiner Diamant von fast 22 Karat entpuppte. Doch erst durch den zufälligen Fund eines zweiten, noch größeren Diamanten brach das Diamantenfieber in Südafrika aus. Der berühmte „Star of South Africa“, wie man diesen Stein später nannte, ist heute Teil des britischen Kronschatzes.
Cordula Weinzierl
gekürzt aus: Diamantenfieber, www.planet-wissen.de, © WDR / SWR / BR-alpha
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