Müßig gehen – diese zwei Wörter verbinden sich bei mir sofort mit dem Sonntag. Mit dem Tag, an dem die Arbeit ruhen soll, an dem alle, Mensch und Tier, um Gottes Willen aufatmen und neue Kraft schöpfen sollen. So steht es jedenfalls im Sabbatgebot, das ich schon im Kindergottesdienst kennen gelernt habe.
„Bewahre den Sabbat und halte ihn heilig, so wie es Adonaj, deine Gottheit, geboten hat. Sechs Tage sollst du arbeiten und all dein Werk verrichten. Doch der siebte Tag ist ein Sabbat Adonajs, deiner Gottheit. Da verrichte keinerlei Werk, weder du noch dein Sohn und deine Tochter noch dein Sklave und deine Sklavin noch dein Rind, dein Esel und all dein Vieh noch die Fremden in deinem Ort, damit dein Sklave und deine Sklavin ihre Ruhe haben genauso wie du. Erinnere dich daran, dass du selbst eine Sklavin, ein Sklave in Ägypten warst: Da führte dich Adonaj, deine Gottheit, mit starker Hand und erhobenem Arm dort heraus. Darum gebietet dir Adonaj, deine Gottheit, den Sabbat zu begehen.“ (Dtn 5,12-15)
Ähnlich klingt es in Ex 20, nur dass dort die Begründung anders ist: „Denke an den Sabbat; er sei dir heilig! … Denn an sechs Tagen hat Adonaj den Himmel und die Erde, das Meer und alles, was dazu gehört, gemacht und ruhte am siebten Tag. Deswegen hat Adonaj den siebten Tag gesegnet und ihn geheiligt.“ (Ex 20, 8-11) – Das Gebot gilt ausdrücklich für den Sabbat, den siebten Tag als letzten Tag der Woche. Die ersten messianischen Gemeinden hielten selbstverständlich den Sabbat. Im Laufe der Zeit, als die Verbindung zum Judentum geringer wurde, wurde die Beachtung nach und nach auf den Sonntag übertragen, den Auferstehungstag als ersten Tag der Woche. Ab dem Jahr 321 n. Chr. übernahm der Sonntag offiziell die Funktion des Sabbats.1
Ist es nicht etwas Wunderbares, dass es biblisch beides gibt: das Recht der Menschen auf Arbeit und das Recht auf Ruhe? Jeder Mensch darf und soll arbeiten. Wie wir heute, so kannte auch die Antike Arbeitslosigkeit mit den daraus folgenden schlimmen Auswirkungen. Die Bibel stellt sich an die Seite der Not Leidenden, wenn sie betont: „Sechs Tage sollst du arbeiten“ – ein Gebot, dessen positive Bedeutung oft übersehen wird. Gleichzeitig hat jeder Mensch, ja haben sogar die Nutztiere die Pflicht und das Recht zur Ruhe, zum Aufhören, zur Pause, zum Aufatmen, zum Müßiggehen. Es gilt nicht nur für die Reichen, die Herrschenden und die Freien, die eigenständig über ihre Zeit verfügen können. Nein, das Sabbatgebot gilt für alle. Niemand, weder Mensch noch Tier, soll pausenlos arbeiten müssen, nicht für sich, nicht für andere. Jede Sklaverei und Plackerei soll am Sabbat aufhören. Alle sollen Ruhe haben. „Der Sabbat unterbricht die endlos fließende Zeit. Er gibt dem immerwährenden Tun ein Ziel in der wöchentlichen Ruhe. Er erinnert an das Ziel allen Lebens – an Gottes Ewigkeit – und wird dadurch zu einem ‚Palast in der Zeit'.“2 Welch ein Segen!
Das Sabbatgebot zählt sie alle auf: Du, dein Sohn, deine Tochter, Sklavinnen und Sklaven, Nutztiere, Fremde. Mann und Frau werden nicht ausdrücklich genannt. Sie sind mit „Du“ gemeint als diejenigen, die einem Familienverband vorstehen und dafür verantwortlich sind, dass alle Dazugehörenden, darunter sie selbst, arbeiten können und am siebten Tag die Sabbatruhe einhalten können.
Im Sabbatgebot stehen sich die sechs Tage und der siebte Tag gleich gewichtig gegenüber. Beide erhalten dadurch Würde, Wert und Sinn: die Arbeit und das Müßiggehen. Beides soll es um Gottes Willen als Rhythmus geben, der das Leben gestaltet. Das positive Gegenstück zur Arbeit ist die Ruhe (Sabbat) und das positive Gegenstück zur Ruhe ist die Arbeit.3 Dabei ist der Sabbat keine kosmische Ordnung wie etwa die Jahreszeiten. Er wird alle sieben Tage begangen, unabhängig vom Lauf der Sterne, unabhängig von Sonne und Mond. Insofern bildet er Gottes Herrschaft über Zeit und Natur ab.
Interessant und vielsagend ist, wie die Bibel den Sabbat einführt. Ganz zu Beginn wird Gottes Ausruhen als Höhepunkt und Abschluss der Schöpfung erzählt. Gott gestaltet Himmel und Erde, Licht und Dunkelheit, Tag und Nacht, Tiere und Pflanzen und zuletzt die Menschheit, die alles behüten und bewahren soll. Doch mit dem göttlichen Tun ist nicht alles getan. Es fehlt noch das göttliche Nichts-Tun angesichts des Geschaffenen: „Gott brachte das eigene Werk am siebten Tag zum Abschluss, indem Gott am siebten Tag von all seinem Werk ausruhte, das er getan hatte. Und Gott segnete den siebten Tag und heiligte ihn. Denn an ihm ruht Gott von allem Werk, das er geschaffen hat, um zu wirken.“ (Gen 2,23)
In Gen 2 steht nicht: „Gott schuf den Sabbat.“ Hier steht nur das Verb schabat: ausruhen, aufhören. Gott hört auf zu schaffen – ein für alle Mal. Die Schöpfung ist fertig. Gott betrachtet das vollendete sehr gute Werk, das nun aus sich selbst heraus existieren und sich entwickeln wird – mit allen Problemen, wie sich zeigen wird. Gott ruht aus und segnet. Dadurch stattet Gott den siebten Tag mit der Kraft aus, Gutes zu bewirken, so wie der Segen über Tiere und Menschen Fruchtbarkeit und Vermehrung verlieh (Gen 1,28). Es ist aber nicht so, dass diese Kraft dem siebten Tag „automatisch“ innewohnt. Denn als Zeitabschnitt unterscheidet er sich in nichts von den anderen sechs Tagen. Der siebte Tag wird zum Segen für und durch Menschen, die ihn halten und ihn dadurch heiligen. Ein Tag kann nur geheiligt werden, wenn Menschen sich selbst während dieser Zeit als heilig betrachten und verhalten. Das Glück des Sabbats soll Abglanz des göttlichen Wesens sein. Er ist ein Symbol für die Freiheit, die sich nach der Zeit des Arbeitens in der souveränen, sich selbst Halt gebietenden Ruhe zeigt. Diese Freiheit haben außer Gott nur solche Menschen, die nicht von anderen versklavt sind. Darum wird der Sabbat erst dem aus der Sklaverei Ägyptens befreiten Israel als ein von der Schöpfung an bereitliegendes Geschenk verliehen.4 Israel entdeckt den Sabbat, bevor es ihn geboten bekommt. Diese Entdeckung bleibt dem aus der Sklaverei entflohenen Israel vorbehalten.5
Israel ist in der Wüste, im Zwischenland zwischen Ägypten, dem Land der Sklaverei, und dem Land der Freiheit, das Gott ihm verheißen hat. Die Menschen hungern, darum klagen sie Moses und Aron an: „Wären wir doch durch die Hand Adonajs in Ägypten gestorben, wo wir am Fleischtopf saßen und genug Brot aßen! Ihr habt uns hierher in die Wüste geführt, um die ganze Versammlung durch Hunger zu töten!“ (Ex 16,3) Adonaj reagiert auf diese verzweifelte Klage, indem Adonaj Manna vom Himmel regnen lässt. Gottes Fürsorge und Vorsorge ermöglichen das Überleben im lebensfeindlichen Raum. Jede Person darf und soll täglich so viel einsammeln, dass es für einen Tag reicht. Nur am Freitag gibt es eine Ausnahm: Das Gesammelte reicht für zwei Tage. So will es Adonaj – und führt damit zugleich den ersten Sabbat ein. Mose erklärt es dem Volk: „‚Morgen ist Sabbat, ein heiliger Sabbat Adonajs ist morgen. Was ihr backen wollt, backt! Was ihr heute backen und kochen wollt, das verbraucht! Alles Übrige hebt für morgen auf! … Weil Gott euch den Sabbat gegeben hat, darum gibt er euch am sechsten Tag Speise für zwei Tage. Alle sollen am siebten Tag an ihrem Ort bleiben und ihn nicht verlassen.' Und das Volk ruhte am siebten Tag.“ (Ex 16,2330)6
Hier wird biblisch zum ersten Mal von „Sabbat“ gesprochen, von der Einteilung der Woche in Arbeit und Ruhe. Bevor Gott am Sinai die Gebote gibt, zu denen auch das Sabbatgebot gehört (Ex 20), dürfen die Hungernden in der Wüste erstmals den Segen des Sabbat erleben: als Tag der Ruhe, an dem niemandem etwas fehlt, an dem alle satt werden und ausruhen können. Der Sabbat erweist sich als Liebesgabe Gottes, weil Gott durch die doppelte Nahrungsmenge am sechsten Tag dafür sorgt, dass diese Ruhe möglich ist. Gott stellt keine Forderung, ohne die Gaben zu ihrer Erfüllung mitzugeben. Wenn zur göttlichen Weltordnung der Ruhetag gehört, dann auch die Ernährung an ihm ohne Arbeit durch göttliche Fürsorge.7 Die Menschen als Gottes Ebenbilder dürfen sich am Vorbild Gottes orientieren, indem sie, wie Gott bei der Schöpfung, sechs Tage arbeiten und am siebten Tag ausruhen, Atem holen, neue Kraft schöpfen.
So weit so gut zum Sabbat als Geschenk des jüdischen Volkes an die Menschheit. Eine geniale Wohltat, denn nur in Israel gab es diesen Wechsel von Arbeit und Ruhe. In der Antike war niemand in der Umwelt Israels auf solch einen Gedanken verfallen, im Gegenteil. Die Welt der griechisch-römischen Antike betrachtete den Sabbat Israels argwöhnisch und ablehnend als etwas Befremdliches und Unbegreifliches. Jüdische Menschen galten als arbeitsscheu und faul, weil sie darauf bestanden, jeden siebten Tag Pause zu machen und sich dadurch der pausenlosen Gewinnmaximierung entzogen. Seneca (gestorben 65 n. Chr.) schimpfte: „Jeden siebten Tag damit zu verbringen, dass man nichts tut, bedeutet, ein Siebtel seines Lebens zu verlieren, neben den Verlusten in dringenden Geschäften, die durch solche Untätigkeit entstehen.“ Andere antike Autoren urteilen ähnlich.8
Das Neue Testament wertet den Sabbat durchgängig positiv und setzt die jüdische Woche nicht nur in den Passionserzählungen als selbstverständlich voraus. So beginnen Jesus und Paulus9 ihre Verkündigung in einem Sabbatgottesdienst. Die Konflikte um den Sabbat setzen den Sabbat als unbestrittenes göttliches Gebot der Tora voraus, das für den Einzelfall ausgelegt werden muss.10 Beim Ährenraufen geht es um die Frage, was in dieser bestimmten Situation höherwertiger ist: das Sabbatgebot oder das Nächstenliebegebot, nach dem Hungernde essen sollen. Wie viel zu viele Menschen im Römischen Reich, so leiden auch Jesus und seine Jüngerinnen und Jüngern unter existenziellem Hunger. Alle Evangelien berichten davon. In ihrer Not holen sie sich das Nötigste zu essen, indem sie Ähren pflücken. Das löst eine Diskussion mit einigen pharisäischen Menschen aus, ob dieses Verhalten toragemäß sei. Jesus argumentiert mit der Tora, indem er den Grundsatz „Lebensgefahr verdrängt den Sabbat“ anwendet: So wie David und seine hungernden Leute ausnahmsweise geweihte – also für Priester bestimmte – Brote essen durften, so dürften auch Jesu Leute das Sabbatgebot außer Kraft setzen, weil sie in Not seien.11 Denn „der Sabbat ist für die Menschen da und nicht die Menschen für den Sabbat. Die Menschen sind wichtiger als der Sabbat.“ (Mk 2,27f.)
In der Theorie ist alles gut. In der Realität gibt es aber Probleme. Prophetische Bücher (z.B. Neh 13,15ff) beklagen, dass der Sabbat gebrochen wird und dadurch insbesondere arme Menschen in Not geraten. Denn ihn zu halten, keine Geschäfte zu machen, Äcker nicht zu bestellen heißt – ökonomisch gesprochen – auf ein Siebtel an möglichen Erträgen zu verzichten. Ruhe und Aufhören bringt keinen wirtschaftlichen Gewinn. Es dient aber denen, die schuften: Mensch und Tier. Sie sollen „aufatmen“ und „ruhen“ dürfen (Ex 23,12). Gleichzeitig dient es der Natur. Luft, Wasser und Boden brauchen Zeiten der Regeneration. Die Ideologie eines ungezügelten Kapitalismus, der aus der Natur und den Produktionsmitteln auch noch das Letzte herausholen will, beruht auf der Illusion, die ständige Vermehrung des Angebots an Waren diene der Verbesserung der Lebensqualität. In dieser Ideologie siegt die tote Materie – in Gestalt der Waren – über das Leben, weil der Wert des Lebens vom Wert der Waren definiert wird, die ein Mensch konsumiert. Im Namen des biblischen Sabbatgebots sollten wir Einspruch einlegen gegen diese Ideologie und gegen den ungehemmten Konsum, den sie zu legitimieren versucht. Denn der Verlust, den der Verzicht auf schrankenlose Ausdehnung der Produktion mit sich bringt, steht in keinem Verhältnis zum Gewinn an Lebensqualität, den wir dadurch erzielen.12
Die Aufweichung der Sonntagsruhe als arbeitsfreier Tag durch verkaufsoffene Sonntage oder durch Schichtdienst an Maschinen, die angeblich pausenlos laufen müssen, greift tief in das Zusammenleben von Menschen ein. Gemeinsame Zeiten des Müßiggehens, der Erholung, des Zusammenseins zersplittern. „Das Gebot der Sabbatheiligung stellt die Dinge richtig. Wir leben nicht, um zu arbeiten. Sondern wir arbeiten, damit wir leben können. Ziel unserer Arbeit kann es nicht sein, das Letzte aus uns herauszuholen. Sondern Ziel der Arbeit ist der siebte Tag, die Ruhe des Sabbats als Feier des Lebens.“13
Schreibgespräch
-Auf einem mit großen Papierbögen oder Tapete ausgelegtem Tisch liegen Stifte bereit. In der Mitte steht in großer Schrift: „müßig gehen“
– Die Teilnehmerinnen schreiben schweigend dazu Assoziationen auf und reagieren auch schriftlich auf die Notizen der anderen.
Das Sabbatgebot Dtn 5,12-15
-Der Text wird im Stuhlkreis gemeinsam gelesen. – Erste Eindrücke werden gesammelt, ohne sie zu kommentieren.
– Input der Leiterin auf Grundlage der Bibelarbeit dazu, wie das Sabbatgebot biblisch eingeführt wird: Gott hört auf. (Gen 2,2-3); Israel erlebt den Sabbat in der Wüste (Ex 16), Gott ordnet den Sabbat an (Ex 20) – evtl. unterbrochen von dem Lied: „Aller Augen warten auf dich, Herre!“ (EG 461).
– Gruppenarbeit: Wer ist im Sabbatgebot angesprochen? Was ist erlaubt? Was ist verboten? Was muss getan werden?
– Gespräch in der großen Runde mit Inputs der Leiterin. Wo es sinnvoll ist, können Teile der Bibelarbeit vorgelesen werden.
Aktualisierung in der großen Runde:
– Was ist mit Sabbat und Sonntag? Wem nutzt das Einhalten eines Ruhetages?
– Blätter mit Satzanfängen in die Mitte legen: Sonntag ist für mich wie …; Sonntag ist, wenn …; Sonntag schmeckt, riecht, klingt wie …
Die Teilnehmerinnen werden eingeladen, je einen der Sätze für sich zu vervollständigen und zu sagen.
Meditation mit einer Rose
Wenn möglich, erhält jede Teilnehmerin eine Rose – sonst einige schöne Rosenbilder in die Mitte legen
Idee und Mediationstext aus: „Gott sei Dank, es ist Sonntag.“ Gottesdienstentwurf zum Thema Sonntag – ww.ekd.de/sonntagsruhe/material/gottesdienstentwurf.html
Ich freue mich über die Rose (in meiner Hand).
Ich atme ihre Schönheit ein.
Sie duftet ganz zart,
zurückhaltend,
bescheiden –
aber deutlich
und schön.
Ich schaue mir die Farben der Rose an:
das Grün der Blätter,
das zarte Rot der Blüte.
Die Rose –
eine Unterbrechung des Alltags.
Ein Innehalten.
… Sonntag.
Ich ertaste die Rose,
ganz vorsichtig –
sie ist zart.
Pause
Ich ertaste den Stiel.
Er hat Dornen.
Dornen sind scharf, stechen,
können mich zum Bluten bringen.
Dornen verletzen,
wie ich und du oft andere verletzen
und uns selbst …
Heute soll eine Unterbrechung
dieser Verletzungen sein.
Pause
Die Blätter braucht die Rose zum Atmen.
Fast wie Samt fühlen sie sich an.
Sie streckt ihre Blätter aus.
So, als ob Sie mir ihre Hand reichen möchte,
die Hand reichen
über alle Verletzungen hinweg …
… wie zu einem neuen Anfang.
Pause
Und dann die Blüte,
ganz fein und zart ist sie,
voller Farbe.
Sie duftet.
Du kannst dich ihr zuwenden
Wie du dich einem Menschen
zuwendest –
diesem Zeichen,
in dem die Schöpfung Gottes uns
anschaut,
diesem Zeichen,
verletzend
und voller Ausstrahlung,
scharfkantig
und zärtlich.
Du und deine Rose –
Ihr seid ein Zeichen
für die Zuwendung
und die Liebe, die die Tage hat werden lassen,
auch den Sonntag.
Eine Unterbrechung des Alltags.
Ein Innehalten.
Mit der Rose.
Wie die Rose
möchte ich das Geschenk des Sonntags begreifen.
Seine Kostbarkeit erahnen.
Auch das Heilige an ihm.
Pause
Sonntag.
Eigentlich ist er der erste Tag in der Woche.
Der Tag der Auferstehung Jesu.
Ein Tag, an dem das Leben blüht –
ein Tag, an dem wir das Leben feiern.
Leben,
das stärker ist als alle Verletzungen,
stärker als alle Traurigkeit,
stärker als der Tod.
Pause
Die Rose:
Oft ist sie ein Zeichen aus Liebe …
… so, wie der Sonntag
ein Zeichen der Liebe Gottes ist.
Und wie die Rose darauf angewiesen ist,
dass ich sie schütze,
pflege,
bewahre,
möchte ich Gottes Geschenk
pflegen,
schützen,
bewahren
und es mit auf meinen Weg nehmen.
Es zeigt mir, dass mein Leben gehalten ist im Segen Gottes,
von dem mich niemand trennen kann.
Lied zum Abschluss:
„Gottes Ruhetag“ (siehe S. 13) oder „Gott gab uns Atem, damit wir leben“ (EG 432)
Dr. Luise Metzler, geb. 1949, ist evangelische Theologin und Erwachsenenbildnerin und Mitglied im Redaktionsbeirat ahzw. Sie hat intensiv an der Bibel in gerechter Sprache mitgearbeitet. 2012 hat sie mit einer Arbeit über „Das Recht Gestorbener. Rizpa als Toralehrerin für David (2 Sam 21) promoviert; das Buch ist Anfang 2015 im Lit-Verlag Münster erschienen.
Anmerkungen
1) Vgl. Crüsemann, 492 und Plaut, 221.
2) Vgl. Kessler, 93 mit Verweis auf Heschel, 1990.
3) Vgl. Jacob, Exodus, 574.
4) Vgl. Jacob, Genesis, 67.
5) Vgl. Kessler, 102.
6) Psalm 145,15f. besingt diese Fürsorge Gottes: „Aller Augen warten auf dich. Du gibst ihnen Nahrung zu ihrer Zeit. Du öffnest deine Hand, sättigst alle Lebewesen mit Zufriedenheit.“ Bekannt ist die Vertonung dieser Verse durch Heinrich Schütz, 1657: „Aller Augen warten auf dich, Herre!“ (EG 461)
7 Vgl. Jacob, Exodus, 476.
8 Siehe dazu Plaut, 221 f.
9 Luk 4,31ff bzw. Apg 13,14ff.
10 Vgl. Sozialgeschichtliches Wörterbuch 492
11 Vgl. dazu die Auslegung von Sutter Rehmann zu „Sabbat auf dem Feld (Mk 2,23-28).
12 Vgl. Kessler104f.
13 Kessler 105.
Literatur
Frank und Marlene Crüsemann, in: Frank Crüsemann u.a. (Hgg.): Sozialgeschichtliches Wörterbuch zur Bibel, Gütersloh 2009, 490-493.
Benno Jacob: Das Buch Exodus, Stuttgart 1997.
Benno Jacob: Das Buch Genesis, Stuttgart 2000.
Rainer Kessler: Das Sabbatgebot, in: Dieter Georgi u. a. (Hgg.), Religion und Gestaltung der Zeit, Kampen/Nl 1994, 92-107.
Wolf G. Plaut, Annette M. Böckler: Schemot = Exodus, Gütersloh 2000.
Luzia Sutter Rehmann: Wut im Bauch. Hunger im Neuen Testament, Gütersloh 2014
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