In seinem „Tiertagebuch“ schreibt der niederländische Autor, der mit seinem Debütroman „Oben ist es still“ international auf sich aufmerksam machte, originell und humorvoll über allerlei Tiere. In kleinen Novellen, Kolumnen aus Tageszeitungen oder Texten aus seinem Blog entwirft er Porträts von allerlei Haus- und Wildtieren. Und wenn er von den Schafen auf dem Deich, dem Pferd Mickey aus Emelo, dem schielenden Kakadu oder ausgestorbenen Quagga-Zebra schreibt, dann werden diese Porträts auch zu Geschichten über das Leben der Menschen, die auf unterhaltsame Weise zum Schmunzeln und Nachdenken anregen und im Gedächtnis haften bleiben. – Für LiebhaberInnen skurriler Kurzgeschichten zu empfehlen.
Gerbrand Bakker
Komische Vögel.
Tiertagebuch
Dt. von Andreas Ecke
Berlin (Insel Verlag) 2012
ISBN 978-3-458-35784-1 kt.: 8,99 Ä
Amerika in den 1970er Jahren. Der stumme Edgar lebt mit seinen Eltern Trudy und Gar ein beschauliches Leben auf einer Hundefarm in Wisconsin. Neben der besonderen Beziehung zu seiner Hündin Almondine hat der feinfühlige, intelligente Junge ein außergewöhnliches Gespür für Hunde. Sie wollen sich gern von ihm trainieren lassen. In diese Idylle bricht Gars Bruder Claude ein und bringt alte, unbewältigte Familienkonflikte mit. Als Edgar bald nach Claudes Ankunft seinen Vater tot auffindet, ahnt nur er, dass Claude ihn ermordet hat. Wenig später werden Trudy und Claude ein Paar. All das und der von dem Jungen verschuldete Tod des Tierarztes treiben Edgar in eine abenteuerliche Flucht. Sein Hundewurf begleitet ihn. – Ein spannendes Buch, obwohl das Erzähltempo stellenweise etwas langsam erscheint und einige Handlungsstränge nicht zu Ende geführt werden. Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt, manchmal auch durch die Augen des Hundes. Ein tiefgründiger, feinsinniger Roman vor allem für Leute, die Hunde mögen.
David Wroblewski
Die Geschichte des Edgar Sawtelle
Dt. von Barbara Heller und Rudolf Hermstein
München (btb) 2011
ISBN 978-3-442-74256-1 kt.: 12,99 Ä
Nach dem preisgekrönten Buch „Kuckuck, Krake, Kakerlake“ liegt nun die zweite Tierporträtsammlung der niederländischen Schriftstellerin vor. Sie entführt in eiskalte Lebensreviere rund um Nord- und Südpol, „Vater und Mutter der Erde“. Wer dort lebt und überlebt, Eis und Schnee trotzend, wird in 23 – mit eisblauen, kunstvollen Tieraquarellen illustrierten – Kapiteln plaudernd beschrieben. Tierporträts voller Humor, Ehrfurcht und Liebe, voller Witz im Detail und allemal informativ und mit anekdotenhaften Randnotizen versehen. Wer wusste schon, dass der Rentiermann im Winter gar kein Geweih trägt? Oder dass die See-Schwalbe alljährlich vom Nord- zum Südpol und wieder zurück fliegt? Erstaunlich viel Leben tummelt sich da in Eiseskälte über und unter dem Wasser, Eis und Schnee in Nord und Süd – Wolf, Kaiserpinguin, Moschusochse, Narwal, Wanderalbatross, Krill, Lemminge, Koloss-Kalmar, Nordluchs, Seeleopard … und natürlich der Eisbär, der große Einzelgänger. – Eine höchst erstaunliche, vergnügliche und dabei informative Tierkunde für alle ab acht Jahren bis ins hohe Alter.
Bibi Dumon Tak
Eisbär, Elch und Eule. Von Schnee- und Eisbewohnern.
Illustriert von Martijn van der Linden
Dt. von Meike Blatnik
Berlin (Bloomsbury) 2011
ISBN 978-3-8270-5487-6 geb.: 14,90 Ä
Lesetipps:
Eliport – Evangelisches Literaturportal e.V. ist der Dachverband der evangelischen öffentlichen Büchereien in Kirchengemeinden und Krankenhäusern in Deutschland. Bücher lesen, beurteilen und sie anderen LeserInnen empfehlen, das ist das Kernstück evangelischer Büchereiarbeit und die zentrale Aufgabe des Evangelischen Literaturportals. – mehr unter: www.eliport.de
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