Ein Sonntagnachmittag, irgendwann mitten im Sommer. Die Ev. Frauenhilfe einer Gemeinde in Düsseldorf hat mich als Referentin zu ihrem Jahresfest eingeladen.
Fast alles ist, wie es eigentlich immer ist bei solchen Gelegenheiten: Direkt am Eingang steht ein Verkaufsstand mit Angeboten aller Art; der Erlös soll „für einen guten Zweck“ sein. Etwas weiter vorn haben sie ein wahrlich beeindruckendes Kuchen-Buffet aufgebaut. Die Tische sind mit Kaffeegeschirr eingedeckt, und natürlich stehen überall Vasen mit frischen Blumen. Nach und nach werden die vollen Kaffeekannen hereingebracht. Der Pfarrer ist auch schon eingetroffen, die Vorsitzende begrüßt Mitglieder und Gäste, das Fest kann beginnen. Alles also, wie gehabt…
Dann entdecke ich allerdings etwas ganz Besonderes: Auf jedem Platz steht ein liebevoll von Hand gestaltetes Tischkärtchen! Alle ähnlich gemacht: ein Stückchen weißer Pappe, ca. 10 x 15 cm, zum Aufstellen in der Mitte geknickt; auf die Vorderseite sind mit grünen Buntstiften ein paar zarte Blumenranken gezeichnet, aus denen Blüten wachsen – rote, blaue, gelbe… In der linken oberen Ecke der Kärtchen ist jeweils noch eine Blüte aufgeklebt, gefaltet aus buntem Papier.
Allen, vor allem aber den Gästen, vermitteln diese Kärtchen sofort ein wohliges Gefühl von Willkommen-Sein. „Durch die Blume“ teilen die Gastgeberinnen mit: Wir freuen uns, dass Du da bist, und wir haben uns viel Mühe gegeben, Dir das zu zeigen. Nur zu gerne nehme ich „mein“ Kärtchen am Ende mit nach Hause – zumal mir versichert wird, dass es den Frauen Freude gemacht hat, diese blumigen Willkommensgrüße zu gestalten.
Margot Papenheim, Redakteurin ahzw
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