Oft werde ich gefragt, ob es einen Text gibt, um Paulus verstehen zu können und einen neuen Zugang zu diesem Menschen zu finden. Zu diesem Paulus, der in der Mitte des ersten Jahrhunderts eine Reihe von Briefen an Gemeinden in verschiedenen Teilen des römischen Reiches geschrieben hat.
Dann schlage ich den Brief an die Gemeinde in Rom auf und lese das 12. Kapitel vor – aus der Bibel in gerechter Sprache. Die Tradition hat Paulus oft als autoritären Apostel gezeichnet, mit erhobenem Zeigefinger, als Oberhaupt einer hierarchischen Kirche, als frauen- und körperfeindlich und antijüdisch. Leider hat die Sprache der Lutherübersetzung dieses Bild entscheidend mitgeprägt, deshalb ist es mir wichtig, ihr andere Sprachbilder gegenüber zu stellen.
Ich frage mich oft, warum die Vorstellung des Paulus als Frauenfeind und Kämpfer gegen das jüdische Gesetz ein solches Beharrungsvermögen hat. Seit Jahrzehnten hat die internationale Paulusforschung gezeigt, dass es auf Annahmen basiert, die nicht länger aufrecht zu halten sind. Schon Mitte der 1970er Jahre hat der schwedische Neutestamentler Krister Stendahl ein wichtiges Buch geschrieben – „Paulus der Jude und wir Heiden“. Programmatisch klingt hier an, was in den nächsten Jahrzehnten weiterentwickelt wurde: Paulus lebte und dachte in seinen jüdischen Traditionen, eine christliche Kirche hat er nicht gegründet. Diese entwickelte sich erst ab dem zweiten Jahrhundert. Feministische Theologinnen wie Elsa Tamez, Luise Schottroff und Marlene Crüsemann haben dann ab den 1980er Jahren an diese Forschungen angeknüpft und gezeigt, dass auch das Bild des autoritären Einzelkämpfers überhaupt nicht dem entspricht, was er in seinen Briefen schreibt. Diese zeigen einen „Autor im Plural“, der mit vielen anderen Frauen und Männern unterwegs ist, mit ihnen zusammen lebt und arbeitet, der unermüdlich an einem weltumspannenden Beziehungsnetz der Gemeinden untereinander knüpft.1
In Röm 12 beschreibt Paulus seine Vorstellungen einer Gemeinschaft gleichberechtigter Menschen, die einander unterstützen, ermutigen und trösten:
1Ich tröste und ermutige euch, Geschwister: Verlasst euch auf Gottes Mitgefühl und bringt eure Körper als lebendige und heilige Gabe dar, an der Gott Freude hat. Das ist euer wortgetreuer Gottes-Dienst. 2Schwimmt nicht mit dem Strom, sondern macht euch frei von den Strukturen dieser Zeit, indem ihr euer Denken erneuert. Dann wird euch deutlich, was Gott will: das Gute, das was Gott Freude macht, das Vollkommene.
Röm 12,1-2 BigS
Paulus ermutigt hier zu einem widerständigen Leben, das sich nicht an dem orientiert, was in der Gesellschaft zählt. Schwimmt nicht länger mit dem Strom. Gott ist auf eurer Seite. „Verlasst Euch auf Gottes Mitgefühl“, erinnert euch an Gottes Barmherzigkeitstaten, schreibt er an die Menschen in Rom, der Hauptstadt des mächtigen Imperium Romanum. Setzt euch für Gott ein – mit eurem Körper, als lebendige und heilige Gabe. Aufstehen, gegen den Strom schwimmen, dazu braucht es den Einsatz des ganzen Lebens, dazu braucht es Mut – und eine Gemeinschaft, die diesen Gottesdienst im Alltag trägt. Von Anfang an spricht Paulus hier im Plural, nennt die Menschen „adelfoi“ – Brüder und Schwestern. „Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist.“ So klingt der erste Satz in der Lutherübersetzung (1984). Für viele ist dies die vertraute Sprache des Paulus. Der Luther-Paulus spricht hier nur die Brüder an, er ermahnt und fordert dazu auf, die Leiber als „Opfer“ zu bringen. Aber es gibt zunehmend mehr Menschen, denen diese Sprache fremd wird – und denen mit der Sprache auch die Gestalt des Paulus noch fremder wird. „Ich ermahne euch nun, liebe Brüder“ oder: „Ich ermutige euch, Geschwister“ – beide Übersetzungen sind korrekte Wiedergaben der griechischen Wörter. Aber sie klingen vollkommen anders, erzeugen andere innere Bilder. Sie sprechen entweder von Unterordnung oder von Zivilcourage, sie sprechen davon sich aufzuopfern oder mutig aufzustehen, um gegen den Strom zu schwimmen. Für das Miteinander der Menschen macht es viel aus, ob die Schwestern dabei sind oder nicht, auch ob sie ausdrücklich angesprochen werden oder nur mitgemeint sind.
Das zweite entscheidende Wort in dem Satz heißt auf Griechisch: parakaleo. Werden die Angesprochenen ermahnt oder ermutigt? Das Wort kann beides und mehr heißen, unter anderem: zusprechen, herbeirufen, trösten. Paulus versteht sich als Bruder unter vielen Geschwistern, die sich für das Evangelium einsetzen und ihren Alltag nach der Tora Gottes gestalten wollen. Er will trösten und ermutigen. Der griechische Text der Paulusbriefe kennt die autoritäre Apostelsprache nicht. Sie findet sich erst in späteren Übersetzungen, die seine Macht und Autorität betonen wollen. Sie übertönen den Klang der Auferstehung im Alltag der Menschen.
„Schwimmt nicht mit dem Strom, sondern macht euch frei von den Strukturen dieser Zeit“ (Vers 2) – Paulus könnte auch sagen: von den Strukturen dieser Welt. Oder auch: von den Strukturen des Todes und der Sündenmacht. In der Welt des Paulus war die Erfahrung der Ungerechtigkeit unter Menschen, die auch er selbst erlebt hat. Versklavte Menschen wurden schon als Kinder sexuell ausgebeutet, das war das Recht ihrer Besitzer_innen, sie waren deren Gewalt schutzlos ausgeliefert. Den Freigeborenen erging es oft nicht besser. Steuern und Abgaben ließen viele Menschen verarmen. Die, die ihre Ländereien verloren und auf der Suche nach Arbeit ihre Heimat verließen, landeten dann oft in den Elendsvierteln der großen Städte. Viele von ihnen schlossen sich den messianischen Gemeinden an.
Nach Gottes Willen, nach Gottes Gesetz leben, das wollten alle, die in der jüdischen Tradition zu Hause waren, auch Paulus. Aber die alltägliche Not ließ dafür oft keinen Raum. Auch Paulus ist immer wieder daran gescheitert. So erschien ihm die ganze Welt von einer menschenfeindlichen Übermacht versklavt, der Herrin Sünde. Sie bringt Gewalt in das Leben der Menschen. Die Erfahrung der strukturellen Sünde ist auch heute Alltagserfahrung. Wir sind in unserem täglichen Leben in ein weltweites System der Gewalt eingebunden, in die Zerstörung des Klimas, in die Ausbeutung von Menschen, in globale Ungerechtigkeit. Paulus ermutigt die Menschen dazu, sich zusammenzuschließen, nicht länger mitzumachen und gemeinsam nach neuen Wegen zu suchen. Und er weiß dabei sehr wohl um die Grenzen der Kraft jeder und jedes einzelnen.
Erfüllt von der Zuneigung Gottes, die mir geschenkt wurde, sage ich nun einer jeden und einem jeden von euch: Überfordert euch nicht bei dem, wofür ihr euch einsetzt, achtet auf eure Grenzen bei dem, was ihr vorhabt. Denn Gott hat jedem und jeder ein bestimmtes Maß an Kraft zugeteilt, Vertrauen zu leben. (Vers 3) Klara Butting übersetzt diesen Vers etwas anders: „Orientiert euch nicht an Hohem – nicht höher, als es nötig ist sich zu orientieren –, sondern orientiert euch daran, dass ihr die Orientierung nicht verliert, in dem Maße, in dem es Gott zugeteilt hat, Vertrauen zu leben.“2
Paulus arbeitet hier mit einem Wortspiel, das im Deutschen kaum wiederzugeben ist. Er verwendet viermal ein und dasselbe griechische Wort phroneo mit leichten Abänderungen. Woran sollen wir uns orientieren, worauf den Sinn richten, wenn wir uns für Gott einsetzen? Das ist die Grundfrage, die er hier beantworten will. Luthers Übersetzung (1984): „dass niemand mehr von sich halte als sich gebührt zu halten“, dass er „maßvoll von sich halte“ warnt davor, dabei zu überheblich zu werden. Die Übersetzung der Bibel in gerechter Sprache (2011) versteht das gegebene „Maß des Glaubens“ als eine sinnvolle Grenze: „Überfordert euch nicht bei dem, wofür ihr euch einsetzt“. Schaut euch um, ihr seid nicht allein. Es nützt nichts, immer bis zur Erschöpfung zu arbeiten, immer über die eigenen Grenzen zu gehen. Ein Leben gegen den Strom braucht einen langen Atem, immer wieder auch Pausen. Es braucht das Vertrauen, dass mich andere mitnehmen, ein Stück mitziehen, wenn ich nicht mehr kann. Das hilft uns allen, in unserem Tun die Orientierung nicht zu verlieren.
Diese Zusammengehörigkeit und das Angewiesensein auf andere macht Paulus dann mit dem Bild des menschlichen Körpers weiter deutlich, der nur funktionieren kann, wenn alle Teile zusammenwirken. Paulus will mit diesem Bild des Körpers die Frauen und Männer ermutigen, ihre eigenen Begabungen zu erkennen und wert zu schätzen, sie in Zusammenarbeit mit anderen einzusetzen. Er schreibt: Denkt an unseren Körper. Er ist eine Einheit und besteht aus vielen Körperteilen, aber nicht jedes Teil hat dieselbe Aufgabe. So sind wir, obwohl wir viele sind, doch ein einziger Körper in der Gemeinschaft des Messias. Einzeln betrachtet sind wir Körperteile, die sich füreinander einsetzen. Wir haben jeweils unterschiedliche Fähigkeiten, die uns in göttlicher Zuwendung geschenkt wurden.
(Verse 4-6)
Wir zusammen sind ein Körper (griechisch: soma) in der Gemeinschaft des Messias, sagt Paulus. Wörtlich übersetzt heißt es: ein Körper in Christus. In der antiken griechisch-römischen Literatur sind viele solcher Körper-Gleichnisse bekannt. Das bekannteste stammt aus einer Rede des Menenius Agrippa, die der römische Historiker Livius überliefert hat.3 Die Plebejer wollten sich nicht länger den Patriziern unterordnen. Menenius Agrippa bringt sie nun dazu, die herrschende politische Ordnung wieder zu akzeptieren. Sein Argument ist: Wenn sich einzelne Glieder absondern und ihre Aufgabe nicht erfüllen, dann wird der ganze Körper entkräftet. Damit dient das Körper-Gleichnis dazu, gesellschaftliche Ungleichheit zu akzeptieren. Bei Paulus hat das Bild des Körpers eine ganz andere Funktion. Er sagt nicht: Ihr seid wie ein Körper, sondern: Ihr seid ein Körper – oder anders betont: Ihr seid ein Körper. An anderer Stelle sagt er sogar: „Ihr seid der Körper des Messias – das soma Christou“ (1. Brief an die Gemeinde in Korinth 12,27). Damit will er jede denkbare Hierarchiebildung innerhalb der Gemeinde ausschließen. Auch Paulus selbst beansprucht keine Führungsrolle. Vielmehr steht er als Apostel an der Seite anderer, die auch Apostel_innen, Prophet_innen und Lehrende sind (vgl. auch 1 Kor 12,28):4
Wer die Gabe hat, prophetisch zu reden, nutze sie, um deutlich zu machen, welches Handeln dem Vertrauen auf Gott entspricht.
7Wer die Gabe hat, für andere zu sorgen, nutze sie zum Wohl der Gemeinschaft.
Wer die Gabe hat zu lehren, nutze sie, um andere am Wissen teilhaben zu lassen.
8Wer die Gabe hat zu trösten, nutze sie, um andere zu ermutigen.
Wer mit anderen teilt, sei aufrichtig dabei.
Wer eine Leitungsaufgabe übernimmt, fülle sie mit Begeisterung aus.
Wer solidarisch mit anderen lebt, soll es heiter tun.
Ich stelle mir vor, wie die Frauen und Männer am Abend nach ihrer Arbeit
in Rom zusammenkommen, müde, erschöpft, viele sind hungrig und darauf angewiesen, dass andere ihr Essen mit ihnen teilen. „Ihr seid der Körper des Messias“, hören sie. Sie schauen sich an, betrachten ihre geschundenen Körper, spüren ihre schmerzenden Rücken. „So sind wir, obwohl wir viele sind, doch ein einziger Körper in der Gemeinschaft des Messias.“ Sie schauen einander an: arme Leute, versklavte und freie, Frauen, Männer und Kinder, alte Menschen, viele sind fremd in Rom und können weder lesen noch schreiben. Jede und jeder bringt die eigene Geschichte mit in diesen Raum. Sie ist in ihre Körper eingeschrieben. „Bringt eure Körper als lebendige und heilige Gabe dar“ – unsere Körper sind heilig, hören sie. Die Menschen, die auf den Messias Jesus vertrauen, sind sein Körper in der Welt. In ihnen ist er gegenwärtig. Sie sind damit zugleich seine Glieder, durch die er handelt.
Dieses Leben als messianischer Körper ist eine wunderbare Vision und zugleich auch eine große Herausforderung. Die messianische Gemeinde, wie Paulus sie beschreibt, ist keine Herrschaftskirche, keine große Institution oder gar eine Staatskirche mit Ämtern und Kirchensteuern. Daran war damals nicht zu denken – und an Kreuzzüge oder prächtige Repräsentationsbauten gleich gar nicht. Die Gemeinde, die Paulus als Körper des Messias beschreibt, ist eine kleine bedrängte Gemeinschaft, die nach Wegen sucht, ihren Glauben an den Gott Israels und ihr Vertrauen auf Jesus als Messias zu leben. Für ihn ist es ein Bild des Trostes und der Ermutigung: „Ich tröste und ermutige euch“, damit beginnt er seine Gedanken.
Das Wort parakaleo hat für Paulus auch in anderen Zusammenhängen eine besondere Bedeutung. Marlene Crüsemann hat die paulinischen Gemeinden deshalb als „Trostverbundsystem“ bezeichnet.5 In 2 Kor 1,3-4 schreibt Paulus: „Gesegnet sei Gott, die väterliche Quelle des Erbarmens und aller Tröstung! 4Gott tröstet uns in jeder bedrängten Lage, so dass wir andere, die auf so viele Weisen bedrängt sind, trösten können mit dem Trost, mit dem wir selbst von Gott getröstet werden.“ Der Trost, die paraklesis, ist der Zuspruch, der Menschen rettet. Paulus stellt sie sich bildlich als Substanz eines großen Kreislaufs vor, der fortwährend weitergereicht wird, durch Himmel und Erde fließt und so alle miteinander verbindet. Dieser Strom geht von Gott aus und fließt zu Gott zurück (V. 3). Marlene Crüsemann schreibt dazu: „Der Trost Gottes ist ein kostbares Gut, das weitergereicht werden kann von einer Menschenkette, und innerhalb derer alle empfangen, alle geben können, weil alle bedürftig sind. Paulus beschreibt, dass alles, was von Gott kommt, und alles, was mit Christus überfließend ausgeschüttet wird, keine Privatangelegenheit einzelner ist, sondern sich sofort den anderen mitteilt und so weiterwirkt.“ Es entsteht ein Beziehungsnetz zwischen Himmel und Erde, ein umfassendes ‚Trostverbundsystem‘. Für mich ist das auch heute ein sehr ermutigendes Bild für eine Gemeinde, für eine Kirche, wie ich sie mir wünsche.6
Material
Kopien des Textes „Wir ermutigen euch“; Kopien Röm 12,1-8 BigS; ggf. Arbeitsblätter für Kleingruppen
Kopiervorlagen sind für Abonnent_innen unter www.ahzw-online.de / Service zum Herunterladen vorbereitet.
Ablauf
Nach der Begrüßung: Ich lade Sie heute ein, dass wir uns vom Brief des Paulus an die Gemeinde in Rom ansprechen und ermutigen lassen – zunächst in den Worten von Louise Schottroff und Claudia Janssen. – Text „Wir ermutigen euch“ erst einmal vorlesen, dann Kopien austeilen und die TN bitten, jetzt den Text noch einmal gemeinsam zu lesen: reihum jeweils einen Satz
Wir ermutigen euch
Wir ermutigen euch, Schwestern und Brüder,
nehmt wahr, wie reich wir sind.
So viele Gaben sind unter uns verteilt:
Frauen mit dem Großmutteramt, Prophetinnen, Graswurzelaktivistinnen mit Fahrrad.
Schaut euch um und freut euch an den Gaben Gottes.
Wir ermutigen euch, Schwestern und Brüder,
beharrlich für das Leben zu arbeiten – im Kleinen wie im Großen.
Man hat oft über die Kaffee kochenden Schwestern gelächelt.
Doch die Gabe zu sorgen macht Leben überhaupt erst möglich.
Sie ist Zeichen einer Vision: eine andere Welt ist möglich.
Wir ermutigen euch, Schwestern und Brüder,
verlasst euch auf Gottes Barmherzigkeit, Gott ist nahe.
Schwimmt nicht mit dem Strom, ermutigt und tröstet euch gegenseitig.
Wir wissen: unser Reichtum und unsere Arbeit sind Zeichen der Gegenwart Gottes.
Amen. So sei es.
Luise Schottroff / Claudia Janssen7
Viele von uns sind ehrenamtlich tätig, engagieren sich in der Gemeinde, in der Flüchtlingsarbeit, in der Familie. Berichten wir einander von unseren Erfahrungen:
– Wozu möchte ich andere ermutigen? Und wozu möchte ich ermutigt werden?
– Wo brauche ich Trost? Wen kann ich trösten?
Bei größeren Gruppen solle dieser Austausch in Kleingruppen (4-6 TN) erfolgen; Austausch zu Ermutigung und Trost jeweils ca. 15 Minuten – den folgenden Schritt ggf. wieder in der Gesamtgruppe machen:
Brief an die Gemeinde in Rom 12,1-8
Lesen wir nun gemeinsam die Verse Röm 12,1-8 in der Übersetzung der Bibel in gerechter Sprache.
Wenn genug Zeit ist und die Gruppe interessiert, kann hier die vollständige Bibelarbeit (vor-) gelesen werden. Auf jeden Fall sollte dazu jede/r TN eine Kopie von Röm 12,1-8 vor sich haben – mit Abständen zwischen den Versen und größerem Rand für Notizen. Nach jedem Kapitel der Bibelarbeit (siehe blaue Zwischenüberschriften) ist Zeit und Raum für Klärung von Fragen und Austausch zum Gehörten.
Es ist aber auch möglich, nach dem Hören/ Lesen von Röm 12,1-8 gleich zu den nächsten Schritten weiterzugehen):
Impulse zum Austausch:
Wozu ermutigen mich diese Worte des Paulus?
Habe ich ihn dabei ein wenig neu kennengelernt?
Ermutigung:
Lassen Sie uns doch einmal ein eigenes kleines „Ermutigungsschreiben“ machen:
an unsere Gemeinde / an unsere Gruppe / an unsere Familien.
Je zwei bis drei TN verfassen ein kurzes Ermutigungsschreiben von ca. 5-7 Sätzen an eine der genannten Gruppen (unsere Gemeinde, unsere Gruppe, unsere Familien). Die Briefe werden abschließend vorgelesen. – Wenn die ausführliche Bibelarbeit gemacht wurde, alternativ evtl. die TN bitten, zuhause selbst eine kleine Ermutigung zu schreiben, die beim nächsten Treffen vorgetragen werden kann
Lied: Seid einander Segen
Text Sybille Fritsch, Melodie „Jesu meine Freude“; siehe Gisela Egler-Köksal: Posten, liken, kommentieren. Die Paulusbriefe als frühe Facebookseite, in: ahzw 2-2015 Neue Medien, S. 19 – Download unter ahzw-online.de)
Prof. Dr. Claudia Janssen unterrichtet als außerplanmäßige Professorin Neues Testament an der Universität Marburg und arbeitet im Studienzentrum der EKD für Genderfragen in Kirche und Theologie.
Anmerkungen
1) Ausführlich vorgestellt ist diese Seite und Arbeitsweise des Paulus in der ntl. Bibelarbeit von Gisela Egler-Köksal: Posten, liken, kommentieren. Die Paulusbriefe – eine frühe Facebookseite?, in: ahzw 2.2015 „neugierig auf neue Medien“, S. 14-20 (online zugänglich unter www.ahzw-online.de / Archiv, Ausgabe 2.2015, Inhalt).
2) Vgl. Klara Butting: Gegen die PEGIDAisierung der Köpfe. Röm 12,1-3, in: Junge Kirche 4 (2015) 59-62.
3) Livius II 32,7-33,1. Er schildert eine Begebenheit, die sich 494 v. Chr. zugetragen haben soll.
4) Vgl. Marlene Crüsemann: Du wirst gebraucht! Das Leben des Messias nach 1 Kor 12,21-27, in: Dies., Gott ist Beziehung. Beiträge zur biblischen Rede von Gott, Gütersloh 2014, 67-73.
5) Marlene Crüsemann: Trost, Charis und Kraft der Schwachen: Eine Christologie der Beziehung nach dem zweiten Brief an die Gemeinde in Korinth, in: Dies., Gott ist Beziehung. Beiträge zur biblischen Rede von Gott, Gütersloh 2014, 184-205. Vgl. auch M. Crüsemann: Über die Maßen tröstlich. Gottes Trost verbindet Himmel und Erde, in: ahzw 4.2015 „trösten“, S. 76-81; Katja Jochum, Carsten Jochum-Bortfeld: Nehmt einander an. Bibelarbeit zur Jahreslosung 2015, in: ahzw 4-2014 „einander annehmen“, S. 13-19
6) Dass das nicht nur mir so geht, zeigt auch die Andacht von Merga Negeri und Gisela Egler-Köksal: Einander Beistand und Trost. Andacht zu Familie und anderen Orten der Gemeinschaft, in: ahzw 2.2012 „Familie – Bilder und Realität im Wandel“, S. 23-25
7) Aus: Luise Schottroff / Claudia Janssen: Gegen den Wind kreuzen. Bibelarbeit zu Röm 12,1-8 anlässlich der Feier: 100 Jahre Evangelische Frauen in der EKHN (2007).
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