Alle Ausgaben / 2007 Bibelarbeit von Veronika Bachmann

Ein Nasenring und zwei goldene Armspangen

Bibelarbeit über Schmuck im Ersten Testament

Von Veronika Bachmann


Schmuck aus Edelmetallen und Schmucksteinen, aber auch schöne Kleider und parfümierte Körper sind Thema vieler ersttestamentlicher Texte. Was machen die Texte daraus? Was machen wir daraus?

Bevor wir uns diesen Fragen nähern, sei vorweg gesagt: Sich mit Schmuck in antiken Kulturen zu beschäftigen, ist nicht ganz einfach. Dass es damals Schmuck gab, ist klar. Schwierig ist die Frage, was es für die damaligen Menschen in einer bestimmten Situation bedeutete, Schmuck zu besitzen und zu tragen. Kultur und Religion, sozialer und religiöser Status, Alter und nicht zuletzt die Situation selbst formen die Bedeutung stets mit. Weder archäologische Funde noch Textquellen geben uns darüber ausreichend Bescheid. Zudem lässt sich kaum eine klare Grenze ziehen, was wir überhaupt als Schmuck bezeichnen und was nicht. Wovon reden wir bei einem Siegel oder einem Amulett? Wertvolles Material oder eine kunstvolle Verarbeitung können schlicht Ausdruck dafür sein, dass jemand besondere Ehrfurcht vor etwas empfindet.

Und dann ist da natürlich die Frage nach dem Geschlecht. Schmuck – eine Frauensache? Wir neigen heute dazu, Schmuck und Frauenschmuck gleichzusetzen – und dies auch für antike Zeiten als gegeben anzunehmen. Wie fragwürdig das ist, veranschaulicht ein Beispiel aus der Archäologie. Insbesondere die Genderarchäologie hat aufgedeckt, wie die Geschlechterbestimmung von Grabskeletten bis in die Gegenwart hinein häufig sehr unreflektiert vorgenommen wurde: Allzu oft hieß es „Mann“, sobald eine Waffe im Grab gefunden wurde oder die Todesart „männlich“ erschien (z.B. bei einem durchstoßenen Schädel). Fanden sich dagegen Schmuckgegenstände wie Fußringe, Armringe, Siegel und Perlen, musste es sich um ein Frauenskelett handeln – auch wenn anthropologische Untersuchungen der Knochen zu einem anderen Ergebnis kamen. (1)

Mit der gebotenen Sorgfalt also fragen wir in der Folge zuerst nach Schmuck im Ersten Testament und werfen dann einen genaueren Blick auf eine seiner Schmuckgeschichten.


Schmuck im Ersten Testament

Die biblischen Texte reden von Schmuck und vom Sich-Schmücken in unterschiedlichsten Zusammenhängen. Dabei lässt sich Folgendes zusammenfassen: (2)
Trotz Kritik an „falschem“ Schmücken – etwa im Rahmen sozialkritischer Voten oder in polemischen Prophetenworten gegen „Götzendienst“ oder gegen politisches „Sich-Anbiedern“: (3) Schmuck und das Sich-Schmücken wird in den ersttestamentlichen Texten insgesamt positiv bewertet – als Ausdruck der Freude, des Festes, der Schönheit. Vor allem wird in den prophetischen Schriften als „Fest des Schmückens“ immer wieder die Hochzeit erwähnt. Schmuck, sich schmücken zu Hoch- und Festzeiten signalisiert, dass diese eine Gegenzeit zu Zeiten der Trauer und der Krise sind.
– Die biblischen Texte muten es durchaus auch Knaben und Männern zu, sich hübsch zu machen und Schmuck zu tragen. Es kann noch keine Tendenz entdeckt werden, Schmuck und Weiblichkeit einseitig zusammen zu denken und zu dämonisieren. (4)
Außer, dass sie Menschen schmücken, dienen Schmuckstücke auch als Vermögensanlage bzw. als Pool wertvoller Rohstoffe – so etwa für den Bau der Stiftshütte (vgl. Ex 35,5ff.22ff.).
– Zugleich können Schmuckstücke soziale Rollen markieren, etwa die des Hohenpriesters oder des Königs. Am Schmuck hängt dann ein herausragender Status und Autorität – aber auch die Verpflichtung, der damit verbundenen Verantwortung gerecht zu werden. Der Sozialstruktur entsprechend handelt es sich hierbei vorwiegend um den Schmuck männlicher Leitfiguren des religiösen und politischen Lebens.
– In prophetischen Texten taucht Schmuck im Zusammenhang mit dem Bild Jerusalems und Samarias als unzüchtige Verführerinnen auf. Damit verwoben findet sich aber auch das Bild von Jerusalem als prächtig geschmückter Braut JHWHs. An diese Vorstellung, dass sich JHWH die Menschen als sein Gegenüber wie eine Braut wünscht, lässt sich als bedeutungsvolles Bild für die Beziehung zwischen Gott und seiner Gemeinde anknüpfen: Wird das Heiratsfest wie in den ersttestamentlichen Texten als besonderes Freudenfest in einem sehr sinnlichen Sinn verstanden, ist es ein Hauch des „Lebens in Fülle“, das Gott von uns bereits in der Gegenwart zu leben einfordert.


Rebekkas Schmuck

Eine der bekanntesten biblischen Schmuckgeschichten dürfte die Geschichte vom Diener Abrahams sein, der von seinem Herrn nach Mesopotamien gesandt wird, um dort für Abrahams Sohn Isaak eine Frau aus seiner Verwandtschaft zu finden und nach Kanaan zu bringen (Gen 24). Als Schmuck werden die Armreifen und der Nasenring genannt, die der Diener Rebekka beim Brunnen schenkt (VV. 22.30.47), und die Kostbarkeiten, die er Rebekka, ihrem Bruder Laban und ihrer Mutter übergibt, nachdem die Familie der Heirat zugestimmt hat (V. 53). Auf den ersten Blick scheint hier der Schmuck höchstens Ausdruck des „Heiratsgeschäfts“ zu sein. So wird denn auch oft klischeehaft vom „Brautschmuck“ oder „Brautpreis“ Rebekkas gesprochen, egal, ob der Schmuck gemeint ist, den Rebekka am Brunnen bekommen hat, oder der für die Familie. In der Tat gehörte zur Eheschliessung zwischen einem freien Israeliten und einer freien Israelitin das Bezahlen eines Brautpreises – wohl in der Art einer Entschädigung an die Familie der Frau, die durch deren Wegzug ein Familienmitglied und eine Arbeitskraft verliert. (5) Bezüglich der Reifen und des Ringes wird die These vertreten, dass es sich nicht um den Brautpreis, sondern um Rebekkas Lohn dafür handelt, dem Diener Abrahams und seinen Kamelen Wasser geschöpft zu haben. Oft wird dies mit den Gewichtsangaben in V. 22 begründet: Diese würden die monetäre Funktion des Schmucks herausstreichen. Beim in V. 53 erwähnten Schmuck wird es zweifellos um den Brautpreis gehen: Den Anwesenden sind die Beweggründe für die Reise des Dieners offenbart worden, und die Familie hat ihr Einverständnis zur Heirat gegeben. Die Bedeutung des Schmucks am Brunnen bleibt damit aber unklar. M. E. greift die Interpretation des „Lohns“ zu kurz. Betrachten wir dazu die Hauptcharaktere: Abrahams Diener und Rebekka.

Der Diener Abrahams
An seinem Reiseziel angelangt, wendet sich der Diener Abrahams an JHWH, um mit ihm ein Zeichen auszuhandeln, woran er die „richtige“ Frau erkennen kann. Dass Rebekka ihm und den Kamelen zu trinken gibt, ist für ihn also nicht einfach eine Dienstleistung, die eines Lohnes bedarf, sondern das Zeichen JHWHs. Vielleicht schenkt er den Schmuck, gerührt über den ersten Erfolg seiner Bemühungen vor Ort? Die Szene lässt an Jakob in Gen 29,11 denken: (6) Am gleichen Brunnen findet Jakob durch Rahel zur Familie Labans, die ihm in der Ferne Zuflucht gewährt. Nachdem er Rahels Herde getränkt hat, küsst er sie und weint. Jakob stehen in dieser Situation keine Kostbarkeiten zur Verfügung – weshalb er dann ja auch den Brautpreis bei Laban abarbeiten muss. Abrahams Diener weiß in Gen 24, dass er alle Trümpfe ausspielen muss, um die junge Frau dafür zu gewinnen, mit ihm nach Kanaan zu reisen. Indem er ihr Schmuck anlegt, bringt er ihr Ehrerbietung entgegen, signalisiert aber auch, dass die Sippe, aus der er stammt, wirtschaftlich für eine Frau in heiratsfähigem Alter durchaus interessant sein könnte. So gesehen sind die Gewichtsangaben vielleicht tatsächlich relevant.

Rebekka
Rebekka sieht im Mann am Brunnen den Leiter einer Karawane, einen „Herrn“ (V. 18), der sie anspricht und um Wasser bittet. Dass sie als junge Frau im heiratsfähigen Alter erscheint, muss ihr klar sein und wird sie sensibel für Begegnungen mit potentieller Aussicht auf Heirat gemacht haben. Von ihrer positiven Neugierde zeugt, dass sie dem „Herrn“ Wasser anbietet, darauf besteht, auch die Kamele zu tränken, und ihn noch dazu als Gast zum Übernachten einlädt. Sie hätte nichts davon tun müssen. Den Ring und die Reifen, die sie bekommt, belässt sie denn auch als Schmuck an sich, als sie nach Hause eilt und ihrem Bruder Laban von der Begegnung erzählt. Auch für sie muss der Schmuck weit mehr bedeuten als nur der ‚Lohn für eine Dienstleistung' – vielleicht geht es um ihre Zukunft?

Der „Brunnenschmuck“
Betrachten wir die Möglichkeiten, was im Laufe der Geschichte in den Köpfen des Dieners und Rebekkas vorgehen könnte, wird es schwierig, dem „Brunnenschmuck“ eine klare Funktion zuzuschreiben. Beide bringt er einen kleinen Schritt weiter, Erhofftes zu verwirklichen: Für den Diener ist es die Erfüllung seines Auftrages, für Rebekka eine segensvolle Heirat. (7) Ihre klare Äußerung, sofort mit dem Diener nach Kanaan zu reisen (V. 58), kann als Bestätigung gelesen werden, dass es für sie tatsächlich ein „Brautschmuck“ (kein Brautpreis!) ist, den sie nun, zur Braut geworden, endgültig stolz als solchen tragen kann.

Der Diener funktioniert den „Brunnenschmuck“ später noch einmal um,
und zwar zu einem sinnhaften Zeichen gegenüber der Familie Rebekkas. Dazu vertauscht er bei seiner Nacherzählung der Begegnung am Brunnen die Reihenfolge von Geschenkübergabe und Frage nach Rebekkas Identität (V. 47). Er beschreibt nun, wie er Rebekka geschmückt hat, nachdem er ihre Familie identifizieren konnte – die Schmuckübergabe wird so zu einem Zeichen der Ehrerbietung gegenüber der Familie.

Schmuck und Tatkraft
Die Geschichte von Rebekka und ihrem Schmuck bleibt eine von patriarchalen Mustern durchwobene Geschichte. Exegetinnen gelang es aufzuzeigen, wie Rebekka durch Gen 24 einerseits in die Nähe Abrahams, andererseits in die Nähe Jakobs gerückt wird. (8) Damit können wir Rebekka trotz allem als starke Figur wahrnehmen. In unserem Zusammenhang kommt sie als Akteurin in den Blick, die sich – geschmückt mit Reifen und Nasenring – auf den Weg macht, Braut zu werden. Der Weg führt vom Brunnen zuerst nach Hause, wo der Diener seinen Auftrag kundtut und der Heirat zugestimmt wird. Danach führt er nach Kanaan zu ihrem Bräutigam, einem neuen Leben entgegen. Beide Wegstationen gestaltet sie aktiv mit: zuerst durch ihr Verhalten dem Fremden mit seiner Karawane gegen über, dann mit ihrem Entscheid, sofort mit dem Diener Abrahams nach Kanaan aufzubrechen. Rebekka schämt sich bei alldem nicht ihrer Reize, im Gegenteil. Und sie schöpft ihren ganzen Handlungsspielraum aus, um sich ihre Zukunft zu gestalten. Der Diener braucht gerade dieses Gegenüber, um seinen Auftrag zu erfüllen.


Schmuck nur im Jenseits?

Erinnern wir uns noch einmal an die prophetische Vision, wonach sich Gott seine Gemeinde wie eine geschmückte Braut wünscht. Und denken wir dabei an Rebekka und deren „Schmuckgeschichte“. Wie es bei Rebekka handfester Goldschmuck ist, der eine wichtige Rolle spielt, schöpft das prophetische Bild aus der realen Erfahrung von segensvollen Zeiten des Feierns im Gegensatz zu den traurigen und harten Zeiten, die es gibt.

Und wir? „Schmückt euer Herz aufs beste, / sonst weder Leib noch Haus“, heißt es in einem Liedtext des Evangelischen Gesangbuchs. (9) In keinem Lied des EG werden Menschen dazu aufgerufen, im Diesseits ihren Körper zu schmücken und in diesem Sinne Fest- und Segenszeit zu leben. Christus (EG 36; 70; 346) und sein Blut (EG 83; 350) soll uns schmücken – und dies vor allem im Jenseits. Ist dies, was wir uns wünschen? Und ist dies vor allem, was Gott sich von uns wünschen dürfte? Während die „Braut Gottes“ im Laufe der Geschichte vergeistigt und damit gebändigt werden konnte, fordert Rebekka, die stolz Nasenring und Armreifen trägt, herkömmliche Theologien noch immer heraus.


Für die Arbeit in der Gruppe

Ziel
Die Teilnehmerinnen sollen kennen lernen oder auffrischen, in welchen Zusammenhängen die ersttestamentlichen Texte Schmuck thematisieren. Gen 24 im Licht dieser Vorstellungen gelesen soll dazu anregen, positive Züge in der Rede über Schmuck aufzuspüren und diese theologisch fruchtbar weiterzuspinnen.

Hinweis für die Leiterin: In der ahzw 1-2005, S. 6-13 findet sich bereits eine Bibelarbeit zu Gen 24. Es kann sich lohnen, diese als Vorbereitung durchzusehen.

Zeit
ca. 90 min.

Material
Tischrunde oder Stuhlkreis; 3 große Papierbögen (einer mit Titel ‚Schmuck im Ersten Testament', einer mit Titel ‚Schmuck in Gen 24', der dritte ohne Titel); Stifte; Kopien einer Übersetzung von Gen 24 (oder Bibeln); evt. auf A4-Blätter ausgedruckte Bilder von antikem Schmuck; Kopien der 7. Strophe von EG 83 (A4-Blatt mit genug Platz für eigene Notizen); 2 Kugelschreiber oder Filzstifte pro Teilnehmerin, einer davon rot; evt. ruhiges Musikstück (ca. 10 Min.) für Abschlussübung.
Kopiervorlagen für alle Texte und Bilder sind für AbonnentInnen unter www.ahzw.de/Service zum Herunterladen vorbereitet.

Ablauf

Einstieg (5 Min.)
Austausch zu zweit oder im Plenum: Tragen wir im Moment Schmuck? Welchen? Warum? Warum nicht?

Schmuck im Ersten Testament (30 Min.)
Im Plenum wird gefragt, welche Texte oder Geschichten des Ersten Testaments bekannt sind, die mit Schmuck zu tun haben. Die Leiterin sammelt die Antworten stichwortartig auf dem Papierbogen „Schmuck im Ersten Testament“. Sie fragt nach, was diese Texte / Geschichten bisher für die Einzelne bedeutet haben. Falls kaum Texte gefunden wurden, lässt sich auch fragen, warum Probleme auftauchten, Beispiele zu finden. (10-15 Min.)

Input der Leiterin: Sie kann auf dem Papierbogen Stellen/Geschichten ergänzen und fasst den Textbefund knapp zusammen (z. B. anhand der Stichworte ‚Sich zum Fest schmücken', ‚Schmuck als Ressourcenpool', ‚Schmuck als Statussymbol', ‚Metaphern'; siehe S. 44f); evt. Veranschaulichung durch Abbildungen antiker Schmuckgegenstände. Sie nimmt Bezug auf die prophetische Vision der „Braut“, die sich Gott als Gegenüber wünscht und bettet sie in die biblische Vorstellung von Schmuck ein. (10 Min.)

Abschließend wird Raum geboten
für Beobachtungen und Rückfragen. Was meinen die Teilnehmerinnen zum Bild der Braut als Gegenüber Gottes? (10 Min.)

Schmuck in Gen 24 (25 Min.)
Die Leiterin verteilt die Textkopien von Gen 24. Die Teilnehmerinnen sollen den Text lesen und dabei beachten:
Wo kommt Schmuck im Text vor?
Was bedeutet der Schmuck an den einzelnen Stellen? (10 Min.)
Die Leseeindrücke werden gesammelt und in Stichworten auf dem Papierbogen „Schmuck in Gen 24″ festgehalten. (10 Min.)
Die Leiterin kann Gedanken weiterführen und ergänzen. Welche positiven Interpretationen des Schmucks wurden entdeckt? (5-10 Min.)

Vertiefung und Weiterführung (30 Min.)
Leitfrage: Können wir Gott und realen Schmuck positiv zusammen denken? Finden wir in den ersttestamentlichen Texten Inspirationen dafür?
Die Leiterin verteilt die Kopie des Liedtextes EG 83, 7. Strophe. Die Teilnehmerinnen werden gebeten, zwei Stifte zu nehmen (einer davon rot). Sie sollen den Text für sich durchlesen und auf dem Blatt (a) mit rot notieren, was sie am Text stört, (b) mit einer anderen Farbe in Stichworten festhalten, was am Text gefällt. Wer fertig ist, soll ihr Blatt für alle sichtbar in die Mitte legen. (5 Min.)
Nun werden die Eindrücke gesammelt. Vielleicht sprechen bereits die Farben für sich: Welche Farbe herrscht auf den Blättern vor? Die Leiterin kann z.B. danach fragen, warum das Verhältnis der Farben so und nicht anders ausgefallen sein könnte. Was kritisieren die Teilnehmerinnen am Text? (5-10 Min.)

Übergang zur Abschlussübung:
Am Schluss soll die Vision von Neuem oder das Wiederanknüpfen an Verlorengegangenes stehen. Es werden der leere Papierbogen in der Mitte auf einem Tisch ausgebreitet (oder an die Wand gehängt) und Stifte bereitgelegt. Die Gruppe soll sich in folgende Situation hineinversetzen: Ein Kirchengremium hat Ihnen den Auftrag gegeben, den Liedtext für ein neues Kirchenlied zu verfassen (evt. kann die Leiterin einen erfundenen Brief vorlesen). Der Textautorin sei jede Freiheit gegeben, nur solle es ein Lied zum Thema Schmuck sein. Die Teilnehmerinnen bekommen 10 Min. Zeit, um sich einzelne (vollständige) Sätze auszudenken. Sobald sie einen Satz im Kopf haben, sollen sie ihn auf den Bogen schreiben. Sie sollen dazu nicht reden, können aber im Raum herumgehen (allenfalls ruhiges Musikstück spielen lassen). Es macht nichts, wenn ähnliche Sätze auf den Bogen geschrieben werden. Jede soll versuchen, mindestens einen Satz zu formulieren. (15 Min.)

Die Leiterin schließt die Bibelarbeit ab, indem sie die Sätze auf dem Bogen laut vorliest. Und vielleicht stellt jemand aus der Gruppe die Sätze zu Hause tatsächlich zu einem Liedtext zusammen?

Veronika Bachmann, geb. 1974, hat in Freiburg/CH und Tübingen studiert und ist seit 2003 Doktorandin an der Universität Zürich (Altes Testament). Zurzeit hält sie sich im Rahmen eines Stipendiums in Ann Arbor (Michigan/USA) auf.

Anmerkungen
1 Vgl. dazu Müller-Clemm (2001), 49-56.
2 Siehe ausführlicher S.44-46.
3 Vgl. in diesem Zusammenhang auch die zahlreichen weisheitlichen Sprüche, die zur Vorsicht mahnen gegenüber einem einseitigen Blick auf das Materielle.
4 Zur Entwicklung solcher Tendenzen vgl. Küchler (1986).
5 Vgl. Fischer (1994), 80-88.
6 Siehe Gillmayr-Bucher (1994), 64.
7 Was in den Augen ihrer Familie segensvoll ist, erhellt uns V. 60. Rebekkas eigene Hoffnungen bleiben uns verborgen.
8 Zum Ersten vgl. die Bibelarbeit zu Gen 24 in ahzw 1-2005, zum Zweiten Gillmayr-Bucher (1994).
9 EG 393, 5. Strophe.

Literatur
Katrin Brockmöller: Rebekka – Erbin Abrahams. Bibelarbeit zu Gen 24, in: ahzw 1-2005, 6-13.
Irmtraud Fischer: Die Erzeltern Israels. Feministisch-theologische Studien zu Genesis 12-36. Beihefte zur Zeitschrift für alttestamentliche Wissenschaft 222, Berlin u.a. 1994.
Marlies Gielen: Art. Schmuck I: Biblisch, in: Lexikon für Theologie und Kirche 9 (2000), 186.
Susanne Gillmayr-Bucher: Begegnungen am Brunnen, in: Biblische Notizen 75 (1994), 48-66.
Max Küchler: Schweigen, Schmuck und Schleier. Drei neutestamentliche Vorschriften zur Verdrängung der Frauen auf dem Hintergrund einer frauenfeindlichen Exegese. Novum testamentum et orbis antiquus 1, Freiburg, Schweiz 1986.
Julia Müller-Clemm: Archäologische Genderforschung: (K)ein Thema für die Palästina-Archäologie? Ein Forschungsüberblick mit Beispielen zur 'Archäologie des Todes', in: Lectio difficilior (2001) (www.lectio.unibe.ch).
Julia Müller-Clemm/Christoph Üehlinger: Art. Schmuck, in: Religion in Geschichte und Gegenwart 47 (2004), 939-941.

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