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Fair teilen statt sozial spalten

Von Netzwerk ÖKT 2010


Im April 2008 hat sich ein offenes, ökumenisches Netzwerk gebildet, das mit dem „Aufruf zu einer politischen Zeitansage auf dem  Ökumenischen Kirchentag 2010“ gemeinsame Aktivitäten entfalten will. Den vollständigen Text des Aufrufs und eine Liste der Unterzeichnerinnen und  Unterzeichner, zu denen auch die EFiD gehört, finden Sie unter
www.oekt-netz.de.

Kontakt:
Netzwerk ÖKT 2010 · c/o Kath. Arbeitnehmer-Bewegung Bernhard-Letterhaus-Str. 26 · 50670 Köln
Tel.: 022-77 22 201 · Fax: 0221-77 22 116
E-Mail: kontakt@oekt-netz.de

Ausgehend von einer Analyse der gegenwärtigen Situation sind „fair beteiligen“ und „fair teilen“ zwei der fünf zentralen Forderungen des Aufrufs. Die anderen drei richten sich auf die sozialen Sicherungssysteme, nachhaltige Globalisierung und ökologisches Wirtschaften. Wörtlich heißt es in dem Aufruf:

Die neoliberale Globalisierung steht vor einem Scherbenhaufen aus globalen Krisen. Auf ökologische Zerstörung und die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich antworten wir als Christinnen und Christen. Wir Unterzeichnende dieses Aufrufs wollen eine Ökonomie, die sich an den ethischen Leitbildern der Bibel ausrichtet: Gerechtigkeit, Teilen, Bewahrung der Schöpfung – denn es ist genug für alle da. Was wir fordern, bedeutet nichts weniger als eine soziale und ökologische Revolution; einen Neubeginn, der uns ein gerechtes und nachhaltiges Leben erst ermöglicht.

Der Ökumenische Kirchentag 2010 muss sich den globalen Herausforderungen stellen. Er darf nicht Schaubühne für Politiker und Ort der Beschwichtigung werden. Im Sinne unserer Forderungen wollen wir gemeinsam auf dem  Ökumenischen Kirchentag 2010 soziale Bewegung für unsere Forderungen entfachen. Wir nehmen die Politik, unsere Kirchen wie auch uns selbst in die Pflicht: Fair teilen statt sozial spalten!


Fair beteiligen

Alle Menschen müssen die Chance erhalten, sich in dieser Gesellschaft zu verwirklichen und an ihren Entscheidungen und an ihrem Reichtum teilzuhaben. Dies erfordert ein Bildungssystem, das alle Schülerinnen und Schüler möglichst frühzeitig fördert und nicht auf Auslese und Elitebildung setzt. Gute Bildung muss mehr sein als Ausbildung und ein Leben lang für alle zugänglich sein.
Im Arbeitsleben gilt es, neue Formen des Teilens von Arbeit zu entwickeln: zwischen Jung und Alt, Frau und Mann, Beruf und Familie, Ruhestand und Beruf und zwischen verschiedenen Formen von Arbeit. Zudem erfordert die verstärkte Macht der Kapitaleigner einen Ausbau der Wirtschaftsdemokratie.


Fair teilen

Soziale Sicherheit und gleiche Lebenschancen brauchen mehr Investitionen in den Sozialstaat und in öffentliche Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Hochschulen, Krankenhäuser, Pflegeheime, Busse und Bahnen. Das können wir nur finanzieren, wenn die, die höhere Lasten tragen können, auch verbindlich einen höheren Beitrag leisten. Beiträge für die Sozialversicherungen sollen künftig nicht nur auf Löhne und Gehälter, sondern auch auf Zinsen, Börsenerträge, Gewinne und Mieteinkünfte erhoben werden. Das Steuersystem wird erst gerecht, wenn Steuerschlupflöcher geschlossen und Löhne, Gehälter, Gewinne, Zinsen, Kapitalerträge und Erbschaften gerecht besteuert und wieder eine Steuer auf Vermögen eingeführt wird. Eigentum muss wieder sozialpflichtig werden, wie es das Grundgesetz fordert.

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