„Wenn wir Freiheit in jeder Stadt und jedem Weiler, in jedem Staat und in jeder Großstadt erschallen lassen, dann werden wir den Anbruch des Tages beschleunigen können, an dem alle Kinder Gottes – Schwarze und Weiße, Juden und Heiden, Katholiken und Protestanten – sich die Hände reichen und die Worte des alten Negerlieds singen: 'Endlich frei! Endlich frei! Großer allmächtiger Gott, wir sind endlich frei!'“
So endet die weltberühmte Rede „Ich habe einen Traum“ von Dr. Martin Luther King 1963 vor dem Lincoln-Memorial in Washington. Wie ein geschliffener Diamant einen Lichtstrahl in verschiedene Farben bricht, so lässt dieser Satz Farben, Aspekte der Freiheit aufleuchten. Sehnsucht nach Freiheit zuerst. Die tiefe, unbändige, am Ende durch nichts und niemanden zu erstickende Sehnsucht versklavter, abhängiger, unterdrückter Menschen nach Freiheit. Sodann das Wissen, dass Freiheit gewollt, erkämpft, genommen werden muss. Wir können Freiheit gewinnen, aber sie fällt uns nicht umsonst in den Schoß. Wir erlangen sie, „wenn wir Freiheit erschallen lassen“, für Freiheit einstehen in Worten und Taten. Dann, und nur dann werden wir „endlich frei“. Und doch stimmt auch, dass Freiheit letztlich verdankt, geschenkt bleibt. Weswegen Martin Luther Kings Schrei nach Freiheit in den jubelnden Lobpreis Gottes mündet, der seine, die ihre Kinder als Freie gewollt und geschaffen hat.
In immer neuen Bildern und Geschichten bezeugen die Schriften der Bibel, dass Gott die Menschen auf ihren gefährlichen Wegen aus dem Land der Sklaverei in die Weite der Freiheit der Kinder Gottes nicht alleine lässt, dass Gott mit ihnen geht, sie schützt, begleitet und wo nötig auch trägt. Wohin du auch gehst, was du auch tust: „Ich lasse dich nicht fallen und verlasse dich nicht.“ Diese tröstende, ermutigende und bisweilen auch herausfordernde Zusage Gottes aus dem Buch Josua erinnert die Jahreslosung 2006, um die die Beiträge dieser Arbeitshilfe gedanklich kreisen.
