Alle Ausgaben / 2009 Material von Margot Papenheim

Gottes Antlitz hülle dich in Licht

Buch-Tipp

Von Margot Papenheim


„Gott wird jede Träne von ihren Augen abwischen.“ Das heißt doch erst einmal: Gott sieht mein Leid und meine Tränen. Vor ihm kann und brauche ich sie nicht zu verstecken, er ist nahe und versteht mich auch in meinem einsamen Weinen. … Meine Tränen gehen also nicht unbemerkt oder unbeachtet verloren. Das kann wohltun, gerade in den Novembertagen, in denen viele Menschen in der zunehmenden Dunkelheit draußen ihr Alleinsein, ihre Traurigkeit und ihre Ängste stärker spüren; das kann wohltun angesichts der kommenden Advents- und Weihnachtszeit, vor der manche Menschen sich ängstigen, wenn sie z.B. aufgrund eines Trauerfalls so anders aussehen wird als im letzten Jahr.
„Gott wird jede Träne abwischen“ – das kann trösten, denn wir machen immer wieder die Erfahrung, dass es Tränen gibt, die wir nicht zu trocknen vermögen, die lange nicht versiegen, die immer wieder neu kommen. Manche Wunden, die unser Lebensweg mit sich gebracht hat, verheilen zwar irgendwann, aber die Narben bleiben und sie schmerzen noch, wenn daran gerührt wird.

Dieser kleine Auszug aus einer Andacht zu Offenbarung 21,1-5 von Regine Burg ist entnommen dem eben erschienenen Buch von Martina Gerlach und Angelika Weigt-Blätgen (Hgg.): Gottes Antlitz hülle dich in Licht… – Andachten für Frauen mit der Bibel in gerechter Sprache. Gütersloher Verlagshaus 2009, 192 Seiten mit allen Texten auf CD-ROM, 19,95 €

Das vor allem für die Frauenarbeit in der Gemeinde ausgesprochen empfehlenswerte Buch enthält 24 ausformulierte Andachten mit liturgischen und thematischen Anregungen. Jeweils vorangestellt sind knappe exegetische Annäherungen an die Texte, die dem kirchlichen Jahreskreis folgend ausgewählt sind. Die Autorinnen sind in unterschiedlichen kirchlichen Arbeitsfeldern in Ost- und Westdeutschland, in der Schweiz, an Universitäten und in der Ökumene tätig und sind der kirchlichen und gesellschaftlichen Frauenbewegung verbunden. Leiterinnen von Frauengruppen oder Pfarrerinnen und Pfarrer, die in der Frauenarbeit in der Gemeinde tätig sind, werden diese Andachten sehr wahrscheinlich in Griffnähe zum Schreibtischstuhl unterbringen.

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