Düfte ziehen uns an, sorgen für Wohlbefinden und eine positive Stimmung. Angenehme Düfte umwehen uns, wenn im Frühjahr die ersten Blumen ihre Blüten öffnen. Vor allem den Duft von Pflanzen nehmen wir oft als angenehm wahr, ganz anders hingegen den „Duft“ von Autoabgasen oder Exkrementen. Immer häufiger bewegen wir uns in Umgebungen, die von „Duft-Designern“ mitgestaltet sind. Wir sollen an solchen Orten Wohlgeruch empfinden, gerne dort verweilen und unser Geld ausgeben.
Auch im Alten Testament spielen Düfte und Gerüche eine Rolle. Der Libanon mit seinen Zedern verströmt Wohlgeruch (Hos 14,7). Wie die Zedern duften auch die Kleider der Geliebten im Hohelied (Hld 4,11). Zu Martin Luthers Zeit war die Zeder in unseren Breiten noch kaum bekannt – der Reformator schreibt den Duft an dieser Stelle deshalb der Linde zu. Der Atem der Geliebten gleicht dem Duft des Apfels (Hld 7,9), sie selbst riecht nach teuren Salben und nach der kostbaren Narde (Hld 1,3.12; 4,10).
Weniger wohlriechend war vermutlich die Kleidung Esaus, die sich Jakob anzieht, um sich vom Vater den Erstgeburtssegen zu erschleichen (Gen 27,27). Durch den Geruch kann Kleidung zum Erkennungszeichen für ihre Träger werden.
Und auch die Kehrseite des Geruchs kennt das Alte Testament: Wenn jemand von anderen in Verruf gebracht wird, so drückt die hebräische Sprache das so aus, dass jemand „stinkend gemacht“ wird (Ex 5,21) – andere Menschen werden dessen Gesellschaft meiden.
Die weitaus meisten alttestamentlichen Texte über „Duft“ und „riechen“ sind allerdings in einem anderen Zusammenhang zu finden. Die prominenteste und vielleicht feinste Nase des Alten Testaments ist nämlich die göttliche. Meist wird sie allerdings gar nicht zum Riechen eingesetzt. Denn „Nase“ bedeutet im Hebräischen gleichzeitig „Zorn“. Den Zusammenhang zwischen beidem stellt das menschliche „Zornesschnauben“ her, das auf Gott übertragen wird. Gottes „Nase“ ist also meist gleichbedeutend mit seinem „Zorn“.
In einer Reihe von Bibelstellen ist allerdings davon die Rede, dass Gott einen „Duft“ oder „Geruch“ „riecht“. Ganz überwiegend riecht Gott angenehme Düfte. Die Nase wird an diesen Stellen kaum einmal erwähnt – vermutlich, um das angenehme Empfinden Gottes nicht mit seinem Zorn zu vermischen.
Was aber ist das für ein Duft oder Geruch, den Gott riecht? Es ist der Duft der Opfer, die Gott gebracht werden. Davon wird an wenigen Stellen in der Genesis und bei den Propheten gesprochen. Die große Mehrzahl der Stellen findet sich aber in den Abschnitten des Pentateuch, der fünf Bücher Mose, die sich mit den Anweisungen zum richtigen Opfern beschäftigen – vor allem in den Büchern Exodus (Ex 29,18.25.41), Leviticus (Lev 1,9.13.17; 2,2.9.12; 3,5.16; 4,31; 6,8.14; 8,21.28; 17,6; 23,13.18; 26,31) und Numeri (Num 15,3.7.10.13.14.24; 18,17; 28,2.6.8.13.24.27; 29,2.6.8.13.36).
Gott riecht nun nicht einfach jede Speise, die für ihn hergestellt wird, oder jedes Tier, das für ihn geschlachtet wird. Gott gefällt das Opfer nur dann, wenn dasjenige, das geopfert werden soll, ordnungsgemäß zubereitet oder geschlachtet worden ist. Nur dann darf es auch auf dem Altar rituell verbrannt werden. Denn der Opferduft, den Gott riecht, ist der Rauch des verbrannten Opfers.
Die Reaktion Gottes auf die Verbrennung des Opfers ist an den meisten Stellen ähnlich. Im Alten Testament wird sie mit zwei hebräischen Worten beschrieben. Das erste, reach, steht für den „Duft“ oder „Geruch“. Das zweite, nichoach, ist nicht so eindeutig zu übersetzen. Folgende Bedeutungen für das Wort wurden in den letzten zweitausend Jahren vorgeschlagen: Gott riecht einen Duft „des Wohlgeruchs“, „der Lieblichkeit“, „des Behagens“, „der Besänftigung“, „der Beschwichtigung“ oder „Beruhigung“. Diese Übersetzungen lassen sich zwei Bereichen zuordnen: Entweder wird die Eigenart des Duftes selbst zum Ausdruck gebracht, wenn nämlich von „Wohlgeruch“ oder „Lieblichkeit“ die Rede ist. Oder aber es wird das geschildert, was der Duft in Gott auslöst: „Behagen“, „Besänftigung“, „Beschwichtigung“ oder „Beruhigung“. Da stellt sich die Frage: Geht es beim Opferduft um einen besonders „schönen“ Geruch, oder hat der Duft eine besondere Wirkung auf Gott?
Die Frage ist von Belang, wenn wir uns vor Augen führen, dass es in der Sicht des Alten Testaments vor allem zwei Weisen gibt, in denen die Menschen von sich aus zu Gott Kontakt aufnehmen können: im Opfer und im Gebet. Das Opfer wurde in christlicher Sicht meist unter der Perspektive betrachtet, dass es dazu dient, Gott mit uns Menschen zu versöhnen. Anders gesagt: Menschen müssen Gott Opfer bringen, weil sie gegen seine Gebote verstoßen und er deshalb zornig auf sie ist. In dieser Sicht stellen die Opfer eine Möglichkeit dar, Gott zu besänftigen. So leuchtet es auch ein, dass in der bibelwissenschaftlichen Forschung das Wort nichoach häufig mit „Besänftigung“ oder Ähnlichem übersetzt wurde. Denn damit ist von vornherein klar, dass es beim Opfer nur darum gehen kann, Gottes Zorn zu beschwichtigen.
Die alttestamentlichen Passagen, in denen vom Opferduft für Gott gesprochen wird, ergeben ein anderes Bild. Da gibt es nämlich eine ganze Reihe von unterschiedlichen Opferarten. Nur an zwei Stellen (Lev 4,31 und Num 15,24) wird unser „Opferduft“ im Zusammenhang mit der „Sühne“ genannt. In der überwiegenden Mehrzahl der Texte wird nicht diskutiert, ob mit dem Opfer eventuell ein göttlicher Zorn „besänftigt“ oder ein aufgebrachter Gott „beschwichtigt“ werden muss. Der Opferduft für Gott wird im Rahmen von „Brandopfern“, „Feueropfern“, „Speiseopfern“ oder „Gemeinschaftsopfern“ beschrieben. Welchem Zweck dienen diese Opfer?
Die Antwort auf diese Frage wird in der bibelwissenschaftlichen Forschung im Moment sehr diskutiert. Neuere Entwürfe nehmen Bezug auf die Forschung
im Bereich der Religionswissenschaft. Dieses Fach befasst sich mit unterschiedlichen Religionen der Welt und ihren Gemeinsamkeiten und Unterschieden. In der Religionswissenschaft besteht Einigkeit darüber, dass die zwischen Menschen und Gottheiten ausgetauschten Opfer vor allem den Charakter einer Gabe oder eines Geschenks haben. Ein solches Geschenk machen die Menschen den Gottheiten meist dann, wenn sie um etwas bitten oder sich für etwas bedanken; das kann die Bewahrung in einer gefährlichen Situation sein, das glückliche Ende einer Schwangerschaft oder der Erfolg bei einem Vorhaben.
Das Überbringen eines Geschenks an eine Gottheit basiert im Fall des Alten Israel und des Alten Orients auf Erfahrungen mit den Gepflogenheiten am Königshof. Angelehnt an diese wird das Opfer für Gott als Gastmahl für einen König oder einen höher stehenden Menschen verstanden. In Israel gilt dies insbesondere für das Brandopfer. Durch die Gabe des ganzen Tieres oder seiner wertvollsten Teile wird Gott wie ein vornehmer Gast behandelt. Man lädt ihn ein und sucht seine Nähe, indem man ihm nur das Beste vorsetzt. In diesem Verständnis des Opfers geht es in der Begegnung um Kontakt, um Kommunikation, um den Austausch mit dem göttlichen „Ehrengast“.
Es gibt Erzählungen im Alten Testament und im Alten Orient, in denen wir diese Opferdeutung finden, und mit deren Hilfe wir sie noch genauer umreißen können – und zwar an zentraler Stelle. Zu diesen besonders wichtigen Texten gehören drei, die eng miteinander verwandt sind. Sie alle schildern das erste Opfer nach der Sintflut. Befragen wir sie also daraufhin, was sie über das Opfer und die Beziehung zwischen Mensch und Gottheit(en) sagen.
Eine der mesopotamischen Sintflut-Erzählungen findet sich im sogenannten Atramchasis-Mythos aus dem zweiten vorchristlichen Jahrtausend. In ihm wird, ähnlich wie in der biblischen Genesis, die Erzählung der Menschenschöpfung mit der Erzählung der Sintflut verknüpft. Die Menschen werden hier geschaffen, damit sie den niederen Göttern die Arbeit abnehmen für die höheren Götter zu sorgen. Nun sind es also die Menschen, die den Göttern die Opfer bringen und sie so ernähren. Doch die Menschen machen zu viel Lärm und stören die höheren Götter. Also fällt der Beschluss, sie zu vernichten. Allein der Sintflut-Held Atramchasis kann mit seiner Familie in einem großen Schiff überleben, weil ihn ein Gott vor der Flut gewarnt hat. Während der Flut wird den höheren Göttern allerdings klar, dass es keine gute Idee war, die Menschen auszurotten. Denn nun versorgt sie niemand mehr, und sie müssen Hunger und Durst leiden. Entsprechend ausgehungert und begierig nach Opfern sind sie.
Als Atramchasis nach der Flut sein Schiff verlässt, bringt er als erstes den Göttern ein Opfer, um ihnen für die Bewahrung vor der Flut zu danken. Die Götter riechen den Opferduft (Atr III v, 34) und scharen sich um ihre „Mahlzeit“. Daraufhin beschließen sie, dass sie die Menschheit nicht mehr gänzlich vernichten, sondern nur noch dezimieren wollen. In diesem Mythos bringt das Opfer mit seinem Duft also eine Wende in der Einstellung der Götter zu den Menschen zum Ausdruck: Die Götter bereuen ihren Entschluss und versprechen, die Menschen künftig zu schonen.
Eine ähnliche Aussage macht das Gilgamesch-Epos, ebenfalls aus Mesopotamien. Die uns überlieferten Quellen stammen aus dem 1. vorchristlichen Jahrtausend, sind also jünger als Atramchasis. Die Sintflut-Erzählung ist wohl erst später in die Erzählung vom königlichen Helden Gilgamesch eingefügt worden. Der Sintflut-Held heißt nun Utnapischti. Auch er bringt den Göttern nach der Sintflut ein Opfer. Der „angenehme“ oder „süße“ Duft des Opfers bewirkt auch hier (Gilg XI,162) einen Sinneswandel bei den Göttern. Auch sie bereuen ihre Tat und wollen die Menschen nur noch dezimieren, aber nicht mehr völlig vernichten.
Wie hat das Alte Testament diese Tradition des ersten Opfers nach der Sintflut aufgenommen und umgestaltet? Auch in der Bibel folgt die Sintflut-Erzählung (Gen 6-9) auf die Erzählungen von der Weltschöpfung (Gen 1-3). Dazwischen bekommen wir allerdings anhand der Erzählung von Kain und Abel mit dem ersten Mord der Menschheitsgeschichte einen Einblick in den Charakter der Menschen: „Als aber der HERR sah, dass der Menschen Bosheit groß war auf Erden und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar, da reute es ihn, dass er die Menschen gemacht hatte auf Erden.“ (Gen 6,5-6 in der Luther-Übersetzung).
Auch hier kann ein Mensch mit seiner Familie und sogar einer Auswahl an Tieren die Flut überleben. Noah wird von Gott selbst gewarnt und baut die Arche, in der alle Platz finden vor der zerstörerischen Flut. Nach dem Ende der Flut ruft Gott den Noah samt der Familie und den Tieren aus der Arche heraus. Daraufhin baut Noah zunächst einen Altar für Gott und bringt ihm dann ein Bandopfer dar. Dieses Opfer ist nach biblischem Zeugnis das erste Opfer der Menschheitsgeschichte, das Gott entsprechend der in Leviticus und Numeri überlieferten Opfervorschriften dargebracht wird. Gott riecht den „lieblichen“ bzw. „besänftigenden“ Duft des Opfers. Und Gott fasst einen folgenschweren Beschluss, der dem der Götter bei Atramchasis und Gilgamesch eng verwandt ist: Er will die Erde nicht noch einmal vernichten wegen der Menschen. Dabei ist nicht die Rede davon, dass Gott die Sintflut bereut. Denn anders als in den altorientalischen Texten ist Gott im Alten Testament nicht auf das Opfer der Menschen angewiesen. Er fasst seinen Beschluss also nicht aus der Not heraus. Sein Entschluss wirkt souveräner, denn er fasst ihn im Bewusstsein der sehr ernüchternden Erkenntnis über die Menschen, die wir zuvor schon gehört haben: „Das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf.“ (Gen 8,21 in der Luther-Übersetzung)
Warum fasst Gott diesen Entschluss, wenn er doch die Menschen gar nicht braucht? Im Zusammenhang der Sintflut-Erzählung und angesichts der verwandten altorientalischen Texte legt es sich nahe, dass der Sinneswandel Gottes eng mit dem Opfer verknüpft ist. Was bedeutet das Opfer nun an dieser Stelle?
Wir haben bereits davon gehört, dass die menschliche Vorstellung von der Bedeutung des „Duftes“ und des „Riechens“ für Gott eng an die Situation eines Gastmahls angelehnt ist. Übertragen auf Gen 8,20-21 bedeutet das: Nach der Errettung Noahs und seiner Familie vor der Flut wird Gott durch ein Brandopfer wie ein Gast eingeladen. Und Gott lässt sich – ähnlich wie die Götter bei Atramchasis und Gilgamesch – tatsächlich einladen. Gottes Reaktion auf das Opfer entspricht genau der, die auch in der alttestamentlichen Grundlegung des Opfers im Altargesetz (Ex 20,22-26) ankündigt wird: Er segnet die, die ihn eingeladen haben – er verspricht, die Menschheit nicht mehr zu vernichten.
Dieses Opfer dient nicht dazu, Gott zu beschwichtigen; Gottes Zorn war bereits verraucht, als er dem Wasser befahl, sich zurückzuziehen (Gen 8,1). Insofern scheint das oben angesprochene Wort nichoach hier kaum die Bedeutung der „Besänftigung“ oder „Beschwichtigung“ zu haben. Denn wie oder warum soll man jemanden beschwichtigen, der nicht (mehr) zornig oder aufgebracht ist?
Werfen wir noch einen zweiten Blick auf das Wort nichoach und auf die Frage, was der Duft mit Gott „macht“. Das Wort nichoach stammt von einem Verb ab, dessen Grundbedeutung „sich niederlassen, bleiben, wohnen, ruhen“ ist. Die spezielle Form des Wortes weist darauf hin, dass es um das Resultat dieser Grundbedeutung geht. Danach wäre nichoach also das, was ein „Ruhen“ oder ein „Sich-Niederlassen“ bewirkt. Vielleicht könnte man die Bedeutung so umschreiben, dass der Opferduft „einladend“ ist. Gott wird von Noah zum Dank für die Bewahrung vor der Sintflut eingeladen. Gleichzeitig nimmt Noah die bereits existierende Kommunikation mit Gott nach der Sintflut wieder auf.
Diese Erzählung vom ersten Brandopfer der Menschheitsgeschichte verdeutlicht, welchen hohen Stellenwert das Opfer mit seinem Duft für die Verständigung zwischen Mensch und Gott hat. Der Duft ist es, durch den Gott zum Gastmahl eingeladen wird. Und der Geruchssinn ist es, mit dem Gott dieses Geschenk der Menschen wahrnimmt.
Der Duft und das Riechen: Sie sind in alttestamentlicher Sicht deutlich mehr als ein Wohlgeruch und eine Sinneswahrnehmung. Beide spielen eine wichtige Rolle in der Kommunikation zwischen Mensch und Gott. Der Opferduft schafft die Grundlage für die Kontaktaufnahme. Das göttliche Gegenüber wird vom Menschen durch den Opferduft eingeladen, indem eine angenehme Gesprächsatmosphäre geschaffen wird. Wenn Gott die Einladung annimmt, folgt darauf meist sein Segen. Wenn das kein guter Grund ist, über den Duft und das Riechen diese Bedeutung des Opfers wiederzuentdecken!
Zeit
ca. 1,5 Stunden
Material
– großes weißes Blatt, dickere Stifte
– Räucherschale oder kleiner Räucherofen mit etwas Weihrauch – in den meisten Fällen wird die katholische Nachbargemeinde sicher bereit sein, aus den eigenen Vorräten ein bisschen Weihrauch für die Gruppe zu spendieren …; ersatzweise Räucherstäbchen verwenden
– Moderationskarten, dünnere Stifte
– Räucherstäbchen; ggf. Kopien der Bibelarbeit
Vorbereitet ist ein großes weißes Blatt, das auf dem Boden liegt und auf das in der Mitte „Brandopfer“ geschrieben ist; darum herum liegen viele Stifte.
Ablauf
– Nach einer kurzen Begrüßung sollen die Teilnehmerinnen – nach einer Denkpause – schweigend auf das Blatt schreiben, was ihnen zum Brandopfer einfällt. Sie können dabei schriftlich auf die Beiträge anderer Teilnehmerinnen Bezug nehmen und so ins Schreib-Gespräch kommen.
– Nach ca. 10 Minuten dieses Schreib-Gesprächs tauschen sich die Teilnehmerinnen über das aus, was auf dem Blatt steht.
– Das Blatt wird dann zur Seite gelegt. In die Mitte des Raumes wird eine Räucherschale oder ein kleiner Räucherofen gestellt; darin ist ein wenig Weihrauch. Darum herum liegen Karten und Stifte.
– Die Leiterin nennt die verschiedenen alttestamentlichen Opferarten, die ganz überwiegend auch ein Brandopfer beinhalten (siehe Artikel) und führt kurz in die religionswissenschaftliche Deutung des Opfers als Gastmahl zur Einladung Gottes ein (siehe die Absätze vor und nach der Überschrift „Einladung zum Gastmahl“).
– Die Leiterin entzündet den Weihrauch in der Räucherschale bzw. dem Räucherofen, und der Duft steigt im Raum nach oben.
– Die Leiterin bittet die Teilnehmerinnen sich zu überlegen, welche Gedanken oder Worte sie gerne „zu Gott aufsteigen lassen“ möchten, bzw. was sie Gott gerne sagen möchten. Jede schreibt dies auf eine oder mehrere der Moderationskarten.
– Nach ca. 10 Minuten lädt die Leiterin die Teilnehmerinnen ein, ihre Karte(n) vorzulesen und dann um die Räucherschale bzw. den Räucherofen herum zu legen. Dabei weist sie deutlich darauf hin, dass diese „Veröffentlichung“ der ganz persönlichen Gebete absolut freiwillig ist – wer möchte, kann die Karte(n) auch offen oder verdeckt hinlegen, ohne etwas dazu zu sagen!
– Dieses so in der Gruppe entstandene Gebet beschließt die Leiterin frei oder mit folgenden Worten:
„Gott, du hast dich von uns einladen lassen zum Gespräch. Vor dich haben wir mit unseren Worten unsere Gedanken und Gefühle gebracht. Und auch das, was wir nicht ausgesprochen haben, ist mit uns hier vor dir. Wir danken dir, dass du bei uns bist.“
– Zum Abschluss spricht die Leiterin einen Segen:
Gott komme immer wieder neu in dein Leben.
Gott verwickle dich immer wieder neu ins Gespräch.
Gott begleite dich, sei bei dir, und schenke dir göttlichen Segen. Amen.
– Zum Abschied schenkt die Leiterin zur Erinnerung jeder Frau ein Räucherstäbchen – eventuell verbunden mit dem Hinweis, dies in einer stillen Stunde zuhause während eines Gebetes anzuzünden
Vorschlag zur Weiterarbeit
Wenn die Frauen an einer vertieften Auseinandersetzung mit dem Thema interessiert sind, kann die Leiterin auch Kopien der Bibelarbeit mitgeben und dazu einladen, sich darüber bei einem nächsten Treffen noch einmal intensiver auszutauschen. Um diesen Austausch zu strukturieren, werden die Frauen gebeten, beim Lesen der Bibelarbeit zuhause an den Stellen des Textes, an denen ihnen „ein Licht aufgegangen“ ist, einen kleinen Blitz (oder eine kleine Glühbirne) auf den Rand zu zeichnen. Über diese „Geistesblitze“ kann dann der Austausch gehen.
Kopiervorlage für AbonnentInnen unter www.ahzw-online.de zum Herunterladen vorbereitet.
Prof. Dr. Gerlinde Baumann, Jg. 1962, ist u.a. Autorin und Übersetzerin theologischer Sachbücher. Seit 2009 ist sie außerplanmäßige Professorin für Altes Testament am Fachbereich Ev. Theologie der Philipps-Universität Marburg. Marburg – https://gerlinde-baumann.de
Literatur im Hintergrund
und zum Weiterlesen
Christian Eberhart: Studien zur Bedeutung der Opfer im Alten Testament. Die Signifikanz von Blut- und Verbrennungsriten im kultischen Rahmen, WMANT 94, Neukirchen-Vluyn 2002
Joachim Kügler (Hg.): Die Macht der Nase. Zur religiösen Bedeutung des Duftes, SBS 187, Stuttgart u.a. 2000
Alfred Marx: Opferlogik im Alten Israel, in: Bernd Janowski/Michael Welker (Hgg.): Opfer. Theologische und kulturelle Kontexte, Frankfurt/M. 2000, 129-149
Die letzte Ausgabe der leicht&SINN zum Thema „Bauen“ ist Mitte April 2024 erschienen.
Der Abschluss eines Abonnements ist aus diesem Grund nicht mehr möglich.
Leicht&Sinn - Evangelisches Zentrum Frauen und Männer gGmbH i. L. | AGBs | Impressum | Datenschutz | Cookie-Einstellungen | Kontakt
Wenn Sie noch kein Passwort haben, klicken Sie bitte hier auf Registrierung (Erstanmeldung).