Ausgabe 1 / 2017 Andacht von Ulrike Hofmann

Hör auf die Stimme

Andacht nach einer Wahl

Von Ulrike Hofmann

„Hör auf die Stimme, hör was sie sagt, sie war immer da, komm, hör auf ihren Rat.
Hör auf die Stimme, sie macht dich stark, sie will, dass du's schaffst
also hör was sie dir sagt, hör auf die Stimme …“

Auf welche Stimme sollen wir hören?

Am vergangenen Wahlsonntag gab es ein großes Stimmengewirr. Stimmen wurden abgegeben, ausgezählt, erhoben. Nach der Wahl erklangen die Stimmen, die kommentierten und analysierten, die auswerteten und werteten. Etablierte Parteien verloren Stimmen, weil, so wird behauptet, sie nicht hören wollen auf die Stimmen von Menschen. Nun erhebt eine Partei ihre Stimme, sie wird mitbestimmen in Landtagen und Kommunen. Sie erhebt ihre Stimme für Menschen, deren Stimmen angeblich übergangen, ignoriert, überhört wurden. Die Stimmung in unserem Land hat sich verändert. Das Stimmengewirr hat neue Töne bekommen. Welche Stimmen hören wir?

Hör auf die Stimme!
„Hör auf die Stimme, hör was sie sagt, sie war immer da, komm, hör auf ihren Rat
Hör auf die Stimme, sie macht dich stark, sie will, dass du's schaffst
also hör was sie dir sagt, hör auf die Stimme“

So klingt ein aktueller Schlager. Ich frage mich, welche Stimme meint er? Ist es die eigene Stimme. Ist es die Stimme des Über-Ichs, die Stimme eines Gurus oder vielleicht die Stimme Gottes? Es geht um eine Stimme, die Orientierung gibt, aber in welche Richtung? Eine Stimme die dich stark macht, wofür macht sie stark? Eine Stimme, die zum Erfolg führt, Erfolg in was? Ich verstehe, es geht um ein „Ich“ – wo bleiben die anderen?

Orientierung finden, Kraft schöpfen, Erfolg im Sinn von Glück bzw. Erfüllung finden – sind auch unsere Bedürfnisse – und unser christlicher Glaube gibt uns Antworten auf viele unserer Fragen.

Auch Gott hat eine Stimme, lebendige Worte, die uns berühren, bewegen wollen. „Eine Stimme ruft: In der Wüste bahnt einen Weg für Gott.“ Jesaja 40,3. Gottes Stimme spricht zu uns durch die Geschichten der Bibel, durch die Geschichte von Jesus Christus, Gottes Sohn, an dem Gott Gefallen hat, den Gott erwählt hat, wie die Propheten schon sagten: „An dieser Person halte ich fest. An ihr habe ich mein Gefallen. Ich habe meine Geistkraft auf sie gegeben, Recht soll sie zu den Völkern hinausbringen. Sie schreit nicht, sie ruft nicht laut. Sie lässt ihre Stimme draußen nicht hören. Das geknickte Rohr zerbricht sie nicht und den glimmenden Docht löscht sie nicht aus, zuverlässig bring sie das Recht hinaus. Sie wird nicht verlöschen und nicht zerbrechen, bis Recht auf der Erde gesprochen wird. Auf ihre Weisung warten die Inseln.“ Jes 42,1-4.

Unsere Stimme, die zu uns spricht, verweist auf jemanden, der nicht nur an sich selber denkt. Sie verweist auf jemanden, der ganz andere Töne anschlägt, die leisen Töne nämlich. Sie lässt ihre Stimme draußen nicht hören, aber drinnen, da wo Menschen Trost brauchen, wo sie Ermutigung brauchen, wo sie Fürsorge und Pflege brauchen, wo sie Beziehung brauchen. Und trotzdem ist das, was er tut nicht nur etwas Privates, sondern etwas, das einen viel größeren Horizont hat, den Horizont der Völker, den Horizont der Erde. Jede Gemeinde steht unter diesem Horizont, der Kirchenvorstand mit seinen Entscheidungen, die einzelnen Mitglieder mit ihrer jeweils eigenen Stimme stehen unter diesem großen Horizont – und dabei stehen wir am Wegesrand , in der Wüste der großen gesellschaftlichen Herausforderungen, um Gott einen Weg in dieser, unseren Welt zu bahnen. Gott traut uns dies zu. Das ist unser Trost und unsere Hoffnung.

Hör auf Gottes Stimme, hör was sie uns sagt, sie war immer da, komm, hör auf ihren Rat.
Mit diesem Rat können wir auch so manches Stimmengewirr entwirren und neu einordnen.

Gebet:
Vor uns, Gott,
liegt Zeit
aus deiner Zeit.
Lass uns tun, was zu tun ist.
Gib uns Ruhe im Handeln.
Gib uns Kraft unsere Stimme für dich zu erheben.
Lass uns entdecken,
wie du uns entgegenkommst.
Sei du uns nahe. Amen.

Autorin: Ulrike Hofmann

Hör auf die Stimme
von Mark Forster

Hör auf die Stimme
auf deinen Wegen, durch das Leben
da kommen Kreuzungen, und du stehst
du musst abwägen und überlegen, was du wählst und wofür du gehst
die bösen Geister, und all die Quäler
immer wieder, kommen sie zurück
es wird nicht leichter, nein es wird schwerer
du musst ihn meistern, den nächsten Schritt
da wo guter Rat teuer, du grad lost und gebeutelt bist
war da nicht immer diese Stimme, die dir hilft und zwar immer

Hör auf die Stimme, hör was sie sagt, sie war immer da, komm, hör auf ihren Rat
Hör auf die Stimme, sie macht dich stark, sie will dass du's schaffst
also hör was sie dir sagt
Hör auf die Stimme
Hör auf die Stimme

sag wirst du reden oder schweigen
was wird passieren, was kommt danach
willst du weggehen, oder bleiben
du musst entscheiden, keiner nimmt's dir ab
das ist ne Reise, ohne Navi
alles offen und immer wieder neu
all die Prüfungen, ich glaub man schafft die
bleibt man sich selbst so gut wie es geht treu
da wo guter Rat teuer, du grad lost und gebeutelt bist
war da nicht immer diese Stimme, die dir hilft und zwar immer

Hör auf die Stimme, hör was sie sagt, …

da wo guter Rat teuer, du grad lost und gebeutelt bist
hör mal besser auf dein Bauchgefühl, das führt dich auch zum Ziel
ey glaub mir du bestimmst den Weg
und es ist ganz egal wohin du gehst
den es wird immer diese Stimme
die dir hilft, immer

Hör auf die Stimme, hör was sie sagt, …

Quelle: www.songtexte.com/songtext/eff/stimme-63641ecb.html

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