Ausgabe 1 / 2004 Material von Gerhard Naujokat

Homosexualität

Von Gerhard Naujokat

Männliche wie weibliche Homosexualität sind gleichermaßen zu bewerten. Die ethischen Grundlagen und die geistliche Wertung sind bei beiden Geschlechtern
gleich. Biblische Maßstäbe gelten Männern wie Frauen. Betroffen macht allerdings, wenn Aussagen der Bibel entstellt und uminterpretiert werden. Man muss der Heiligen Schrift schon Zwang antun, wenn man Homosexualität mit ihr rechtfertigen wollte. Lesbischen Gefühlen wird man zwei besondere Merkmale zusprechen können, eine stärkere ästhetische Qualität und eine intensivere Emotionalität. Beim männlichen Homosexuellen wird manche Handlung vom hormonellen Triebdruck diktiert; Lesbierinnen benutzen die Ersatzfunktion der Fantasie in höherem Maße. Sowohl bei der männlichen wie bei der weiblichen Homosexualität kennt man den Unterschied zwischen einer aktiven Betätigung und einer bloß latent vorhandenen Triebrichtung. Es gibt zwischen beiden zahlreiche Übergänge und Abstufungen. …

Unsere Gesellschaft ist auf Mann und Frau sowie die Familie und deren Nachwuchs angewiesen. Wählt der Mensch in eigenem Ermessen abseits des Schöpfungsrahmens die Gleichgeschlechtlichkeit, dann bleibt er schöpfungsgemäß steril, unfruchtbar. Sterilität ist aber nicht der Sinn der Schöpfung. Schöpfung ist auf Leben hin angelegt. Gleichgeschlechtlichkeit bedeutet „Verlust auf Leben“. Darum ist im biblischen Verständnis Homosexualität kein gangbarer Weg und keine Schöpfungsvariante. Angeboren kann sie daher nicht sein. Seelsorgerliche und tiefen-psychologische Beobachtungen zeigen, dass sie durch seelisch prägende Erlebnisse in der Kindheit oder in der Jugendphase ausgelöst worden sein muss. Meine Erfahrung bestätigt, dass sie eine neurotische Störung ist, die durch psychisch nicht verarbeitete sexuelle Früherlebnisse entstanden ist. Irgendwann und irgendwo ist dieser körperlich-seelische Einbruch erfolgt.

Unterschiedliche und mehrfache Faktoren und Lebensumstände werden zusammenwirken und bei Wiederholungslust prägenden Charakter haben. Hinter allem steht, zumindest aus biblischer Sicht, auch bewusstes Fehlverhalten und ein Schuldigwerden vor Gott und den Menschen. Selten wird ein einmaliges Ereignis oder nur eine Ursache allein ausschlaggebend sein für die Bestimmung eines ganzen Lebensweges.
Zu den Entstehungsbedingungen kann man inzwischen u.a. folgende Fakten zählen: Falsche erzieherische Ansätze, negative Einflüsse in der jugendlichen Entwicklungszeit, die Erstbegegnung im körperlichen Bereich, unbewusste Angst vor dem Weiblichen (oder Männlichen), ein unfähiger oder unverfügbarer Elternteil, eine ideologische Irreführung, unzuträgliche Heimaufenthalte. …

Seelsorge wird die Eigenverantwortlichkeit des Menschen stärken, wird Glaubenskraft vermitteln, dabei aber Gottes Ordnungen nicht aushöhlen und Schuld verwässern. Aufrichtige Erkenntnis, die Vergebung Jesu Christi und begleitende Seelsorge werden einen neuen Lebensweg finden. Es lohnt sich, das Problem bei Gott abzugeben und den Schritt in die innere Freiheit zu wagen.

Auszüge aus: Gerhard Naujokat, Homosexualität, in: Informationsbrief April 2003,
S. 19f (Bekenntnisbewegung KEIN ANDERES EVANGELIUM)
© Gottfried Meskemper

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