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Kirche, Kloster, Hängematte

10 erfolgreiche Formen die Seele baumeln zu lassen

Von Gisela Matthiae

Die Seele baumeln lassen – haben Sie sich auch schon mal gefragt, wie das überhaupt gehen soll? Trotz massenhafter Versprechungen in Hochglanzurlaubskatalogen und Anzeigen der Reisebranche: wie das geht, wird nie genau beschrieben.

Wer oder was baumelt denn da? Und wie? Hängt einem da womöglich die Seele zum Halse hinaus? Oder baumelt sie, was man ja von keinem Organ denken möchte, inwendig? Wird ihr schwindelig, muss man sie gar gelegentlich wieder einfangen? Und was macht die Seele, wenn sie nicht baumelt?

Die Formulierung verdanken wir Kurt Tucholsky. In seinem Buch „Vier Sommerplätze“ macht er sich 1926 über die Preußen lustig, wie sie sich als „Diroler“ verkleiden, „und solange sie nicht den Mund auftun“, sei die Täuschung vollkommen. Morgens setzten sie ihr viereckiges Gesicht auf, „die Frauen schlapfen daher“. Und wie sie so unterwegs sind, „baumelt (alles) an ihnen, auch die Seele“. So spöttisch wie hier klingt es in seiner Sommergeschichte von 1931 „Schloß Gripsholm“ nicht mehr. Hier heißt es einfach „Wir lagen auf der Wiese und baumelten mit der Seele“.1 Ich habe auch entdeckt, dass die Seele baumeln kann. Nie hätte ich das für möglich gehalten. Lesen Sie selbst! Einige Formen lassen sich direkt nachahmen, weitere werden Sie selbst entdecken.

1 Oberschwäbische Seelen
In diesem Jahr mache ich Urlaub im Allgäu. Das klingt irgendwie langweilig, verglichen mit Urlaubszielen wie den Malediven oder zumindest Sardinien. Meine Nachbarin macht ja dieses Jahr die DomRep, schon zum vierten Mal. Dort sei es so exotisch und auch noch günstig. Das Allgäu ist bekannt für seine saftigen Wiesen. Das hat mit dem Regen zu tun. Der fällt auch gerne im Sommer, und so auch an diesem schönen Tag Anfang August.

Ich bin schon seit acht Tagen da und kenne ich mich aus. Ich kenne das nette Lokal, wo ich immer besonders freundlich bedient werde, obwohl ich alleine reise und nur eine Mahlzeit verspeise. Ich kenne den Radweg um den See, in den ich auch schon nackend hineingesprungen bin, verschwitzt von meiner Radtour. Und ich kenne den Bäcker und versäume es an keinem Tag, dort vorbei zu fahren. Denn ich liebe oberschwäbische Seelen, das beste Gebäck, das ich kenne. Es wird aus Dinkelmehl hergestellt, ist länglich, mit Ausbuchtungen hier und da, und es hat eine glänzende Oberfläche, auf der dicke Salzkörner und Kümmel kleben. Ich beiße schon in der Bäckerei in eine Seele. Später baumelt die angebissene Seele dann in dem Stoffbeutel an meinem Fahrrad.

2 Kirchenseelen
Ich habe mich verplant, und jetzt sieht mein Kalender im Sommer aus wie ein Flickenteppich. Ich kriege kein zusammenhängendes Stück zusammen, das aus mehr als drei Tagen besteht. Dann bleibe ich eben zuhause und nehme das Stück, das sich, o Wunder, im Dezember blank und leer zeigt. Aber jetzt im Sommer ist es angenehm warm, der Himmel oft blau, mit großen, weißen Wolken. Ich gehe spazieren und komme an unserer Kirche vorbei. Zugegeben, drin war ich schon lange nicht mehr. Die Gottesdienste langweilen mich oft, ich sitze gequält in der Bank und soll immer noch zum Herrn beten. Jetzt ist Mittwochnachmittag, die kleine touristische Gruppe hat sich schon ins Eiscafé verzogen. Ich ergreife den gigantischen Griff des eisernen Portals und lehne mich nach hinten, um es mit meinem Körpergewicht zu öffnen. Dabei fällt mir doch tatsächlich ein Kirchenlied ein:

Tut mir auf die schöne Pforte,
führt in Gottes Haus mich ein.
Ach, wie wird an diesem Orte
meine Seele fröhlich sein.
Hier ist Gottes Angesicht,
hier ist lauter Trost und Licht.

Beschwingt singe ich vor mich hin und betrete den kühlen Raum in seinem warmen Licht. Schön hell ist es tatsächlich, mit lauter Sonnenflecken auf dem Boden. Eine angenehme, um nicht zu sagen tröstliche Stille umfängt mich. Ist hier Gottes Angesicht? Ich weiß es nicht, aber meine Seele ist fröhlich und schwingt wie ich.

3 Im See'le
Eigentlich wäre es schön, mal wieder an den Lago Maggiore zu fahren, den großen See. Groß ist er, weil er sich so lang hinzieht, von der Schweiz mit ihren hohen Tessiner Bergen bis in die Ebene nahe Mailand, Inseln umspielend und unterschiedliche klimatische Zonen verbindend. Den Besatzungen der kleinen Schiffe, die im Sommer hin und her kreuzen, ist er schon langweilig, mir immer wieder eine blaue Weite, die fast meinen Blick verschluckt. Mich selbst verschluckt er auch gerne, für einige Augenblicke des Hineintauchens, oder wenn ich vom Surfbrett tief hineinfalle und japsend wieder auftauche. In solchen Momenten darf ich mir nicht vorstellen, dass der See an manchen Stellen eine Tiefe von 372 m hat.

Das Wort Seele kann man direkt von „See“ ableiten, da ein See als Aufenthaltsort für die menschliche Seele gedacht wurde. Das leuchtet ein, steckt das Wort „See“ doch direkt in der „Seele“. Das angehängte „le“ ist nur die Verkleinerungsform, auch wenn in diesem Fall der See dafür eigentlich zu groß ist. Aber im Schwäbischen wird gerne an alles Mögliche zärtlich ein „le“ angehängt. Und zwar nicht, um es zu verkleinern, sondern um es besonders zu würdigen. Ein großes See'le. Die Seele ist im See. Die Seele (baumelt) im See'le.

4 Körperseele
Wenn mir morgens danach ist, mache ich Gymnastik. Im Sommer am liebsten bei offenem Fenster. Hinterher fühle ich mich immer super und kann gar nicht verstehen, warum ich das nicht jeden Morgen tue. Aber es bleibt bei einzelnen Tagen verstreut übers Jahr und bei schönem Wetter mehr als bei schlechtem. Eigentlich mache ich gar keine Gymnastik, sondern eine Mischung aus Dehn-, Kraft- und Balanceübungen, die ich über die Jahre zusammengesammelt habe. Ein paar Übungen aus der Krankengymnastik sind darunter, ein paar gehen auf Yogakurse zurück, einige habe ich vom Qi Gong, andere wieder habe ich mir gemerkt aus einer Pilates-Stunde. Erfahrungen mit experimentellem Tanz habe Spuren hinterlassen, und am meisten Spaß machen mir geschummelte Tänze und akrobatische Verdrehungen aus dem Clowntheater.

Ich spüre meinen Herzschlag, spüre, wie mir die Dehnung in der Schulter gut tut und wie kräftig die Muskulatur um die Knie herum sein kann. Manchmal wird mir ein bisschen schwindelig, dann dreht sich alles, und ich weiß für einen kurzen Moment nicht, wo mir der Kopf steht. Was wohl die Seele in dieser Zeit tut? Mache ich einen Kopfstand, fällt sie dann raus? Lege ich mich auf den Rücken und recke die Beine in die Höhe, könnte sie sich bequem auf meine Fußsohlen legen. Wenn ich mit dem Oberkörper schwingende, größere Kreise mache, müsste sie eigentlich wohlig um mich herum baumeln, meine Seele. Ich glaube, das gefällt ihr.

5 Idealfall Hängematte
Ich glaube, die meisten Menschen verbinden mit dem Ausdruck „die Seele baumeln lassen“ den Aufenthalt in einer Hängematte. Wer in einer Hängematte liegen kann, gilt als entspannt, zufrieden, stressfrei, ohne Verpflichtungen, die eine andere Art von Aufenthalt nötig machen würden. In Lateinamerika, so habe ich gehört, schlafen viele Menschen in Hängematten, in den breiten auch mehrere Menschen nebeneinander. Das ist günstiger als in Betten zu liegen, was sich viele nicht leisten können. Man kann sie überall befestigen, und sie sind weit über dem Boden, wo auch noch andere Lebewesen nächtigen oder überaus aktiv sein können in der Dunkelheit. Hier wird wohl eher erschöpft der Schlaf gesucht, und kein Chillen, Relaxen oder Abhängen, wie es die bunten Broschüren aus den Reisebüros anpreisen. Man legt sich übrigens immer schräg hinein, weil dann das Kreuz nicht durchhängt. So hat man sie optimal bequem genutzt.

Offen gesagt wird es mir in einer Hängematte immer schlecht. Es mag daran liegen, dass ich zu heftig schaukle, oder auch am zunehmenden Alter. Aber ich konnte schon als Kind keine Hollywoodschaukeln leiden. Die sind ja inzwischen völlig aus der Mode gekommen. Dafür gibt es hängende Liegen, Stühle, Säcke in jeder Form. Ich schiebe die Übelkeit, die mich darin überfällt, darauf zurück, dass meine Seele eben nicht gerne auf diese Art baumelt. Und ich nehme es ihr überhaupt nicht übel.

6 Klosterfreuden
Da ist mir ein Prospekt in die Hände gefallen vom Kloster Hornbach. Sechs Tag und fünf Nächte die Seele baumeln lassen, im Sonderangebot. Hier soll ich dem Alltag entfliehen, was ich mir bei einem Aufenthalt im Kloster durchaus erhoffe. War und ist doch das Leben von Nonnen und Mönchen mit Gebeten und Gesängen getaktet, die Arbeit maßvoll eingeteilt, das Reden und Rechnen rhythmisch unterbrochen mit Schweigen und Kontemplation.

Merkwürdig ist dann allerdings der Sprachgebrauch, der mich von einem Menschen zu einer Maschine macht. Ich könne hier neue Energie tanken und meine Batterien aufladen. Und dann wäre ich wieder fit für den Alltag. Und all das unter der Überschrift: „Die Seele baumeln lassen“. Ich frage mich, ob eine Maschine auch eine Seele hat. Manchmal kommt es mir bei meinem Computer durchaus so vor. Wenn ich es eilig habe und gestresst bin, kann ich sicher sein, dass der Drucker nicht funktioniert. Es kann auch vorkommen, dass meine Dateien plötzlich nicht mehr alphabetisch sortiert sind. PC-Spezis werden jetzt wissen, was ich wieder alles falsch gemacht habe. Aber ich schwöre, ich mache in diesen Momenten nichts anders als sonst. Bestimmt ist es am besten, wenn ich zum Klosteraufenthalt meinen Laptop mitnehme. Er hat auch ein Recht auf Erholung. Dann schalten wir halt beide ab und baumeln mit den Seelen.

7 Die Seele bummeln lassen
Der Zug bummelt durch die Gegend. Grüne Wiesen, ab und zu ein Fluss, die Landschaft wechselt zwischen hügelig und flach. Dabei sollte es ein ICE sein. Aber es gibt Störungen im Betriebsablauf oder Verspätungen aus vorangegangener Fahrt oder einen Schaden in der Oberleitung oder einen Blitzeinschlag im Stellwerk oder einen Polizeieinsatz am Gleis oder alles zusammen, weshalb wir jetzt über eine Nebenstrecke fahren. Ich habe schon lange nicht mehr so gerne aus dem Fenster geschaut bei einer Zugfahrt. Es hat sogar etwas Meditatives. Ich kann alle Schilder lesen, die Straßenschilder, die Schilder an den Gasthöfen und auch die ­Namen der Bahnhöfe, durch die wir im Schritttempo gondeln.

Ich habe mal gelesen, dass die Seele nur eine Geschwindigkeit vom Tempo menschlicher Fortbewegung erreichen kann. Dann reist meine Seele jetzt nahezu zeitgleich mit mir, also mit meinem Körper, ohne Verzögerung. Wenn ich angekommen sein werde, wird sie auch da sein. Wir bummeln mit dem Zug, meine Seele und ich baumeln gemeinsam.

8 Seelenruhe
Es gibt ja Leute, die sind immer schon fünf bis zehn Minuten vor Abfahrt des Zuges am Bahnhof. Ich treffe immer zeitgleich mit dem Zug am Bahnsteig ein. Reicht doch! Ich verschweige nicht die Hektik vorher, die letzten Handgriffe zuhause, die ratternden Kofferrollen auf dem Kopfsteinpflaster, den Endspurt durch die Unterführung.

Doch wenn dann der Zug abfährt und ich heftig schnaufend auf einen Sitzplatz sinke, dann, ja dann darf die gebeutelte Seele ruhen, von mir aus auch baumeln. Mein Eindruck ist, dass sie in diesen Momenten nicht sehr zufrieden mit mir ist. Ich schenke mir einen Tee ein – ich habe immer eine Thermoskanne Tee dabei, auch wenn ich genau deshalb in Zeitnot gerate. Dann versuche ich, mich zurecht zu ruckeln, das Geruckel des Zuges hilft mir dabei. Meine Seele findet so auch wieder ihren Ort, zum Glück.

9 Seelenwanderung
Eine Kollegin will mich überreden, mal einen Pilgerweg mit zu wandern. Ich wandere gerne, am liebsten im Hochgebirge, von Hütte zu Hütte. Nur werde ich ja auch nicht jünger, so dass ich mich inzwischen auch in den heimischen Wäldern und auf den Mittelgebirgshügeln ganz wohl fühle.

Neulich war ich mal wieder mit meinen Nordic Walking Stöcken im Wald, nur eine kleine Runde zwischendurch. Da habe ich doch tatsächlich an einem Baum eine Jakobsmuschel entdeckt. Überrascht musste ich feststellen, dass dieser große Pilgerweg auch hier entlang kommt, mitten durch den Büdinger Wald. Das hätte ich nicht erwartet. Beim Nachdenken fielen mir viele Strecken ein, die schlussendlich nach San­t­iago de Compostela führen. Dann ist also ganz Deutschland – von Frankreich erst gar nicht zu sprechen – von Pilgerwegen durchzogen! Bei meiner kleinen Runde wollte ich doch nur ein bisschen Sport machen und stellte fest, dass ich fromm unterwegs war. Das nenne ich Synergie! Fromm durch Sport und fit durch Religion. Das muss meine Seele doch gefreut haben, mit mir auf Pilgerzug zu sein, oder?

Ich werde meiner Freundin absagen. Ich pilgere-walke lieber bei mir im Wald. Außerdem komme ich dann nicht in die Verlegenheit, auch noch meine baumelnde Seele im Rucksack tragen zu müssen, wenn es ihr auf die Dauer zu anstrengend wird.

10 Du meine Seele singe
Ich singe gerne, seit einiger Zeit sogar mit professioneller Anleitung. Das ist sehr schön und beglückend. Beim Singen gerät der ganze Körper in Schwingungen, alles vibriert am Kopf, der Brustkorb auch, sogar die Schädelknochen. Manchmal habe ich das Gefühl, die Töne kommen mir aus den Ohren heraus, nicht nur aus dem Mund. Im Treppenhaus und im Bad fühlt es sich so an, als würden die Wände mit mir um die Wette singen.

Ich habe gelernt, dass es wichtig ist, den Kehlkopf tief zu stellen. Meinen Kehlkopf kann ich nicht einfach so bewegen wie meinen großen Zeh. Ich musste erst herausfinden, wie ich ihn beeinflussen kann. Also töne ich U-A oder gähne herzhaft und hänge meinen Oberkörper vornüber und brabble vor mich hin. Wenn ich dann brabbelnd wieder oben bin, ist auch mein Kehlkopf tiefer gelegt und alles drum herum entspannt. Dann kann ich singen. Eigentlich singt ja mein Kehlkopf, wenn ich singe. Seit ich weiß, dass das Wort für Kehlkopf im Hebräischen dasselbe Wort ist wie für Seele, verstehe ich endlich, warum es in den Psalmen und in dem Kirchenlied heißt: „Du meine Seele singe…“.2 Wenn ich also singe, singt auch nicht einfach mein Kehlkopf, sondern meine Seele singt. Jetzt verstehe ich auch, warum mir das Singen so gut gefällt und so gut tut. Meine singende Seele, Dankeschön!

Seelebaumelnlassen in der Gruppe
– Solange Sie noch nach der baumelnden Seele suchen, backen Sie doch einfach oberschwäbische Seelen. Man braucht dafür Dinkelmehl (630), mit dem im Schwäbischen früher alles gebacken wurde. Bei einem Pfund macht man mit 15 g Hefe und einer Prise Zucker in der Mitte des kleinen Mehlberges ein Loch und darin den Vorteig. Fürs Durchkneten braucht man dann etwa 300 ml lauwarmes Wasser, 10 g Salz und die eigenen warmen Hände. Meine Mutter hat immer auch ein paar gekochte Kartoffeln in den Brotteig gemischt, dann wurde er saftiger. In manchen Rezepten wird empfohlen, zwei Esslöffel Kartoffelbreipulver dazuzugeben. Dann den Teig bitte gehen lassen, ungefähr eine Stunde lang. Aus dem Teig werden circa 30 cm lange und 5 cm breite „Seelen“ geformt, mit Wasser bestrichen, so dass grobkörniges Salz oder Kümmel darauf haften. Wasser wird auch in den Backofen gestellt und auf die heißen Seelen gespritzt, wenn sie aus dem Ofen kommen. Das Backen dauert 15 bis 20 Minuten, zunächst bei 220-240°, nach 10 Minuten kann man etwas runterschalten. Und nicht die Ofentür aufmachen, sonst fliegen sie weg

– Gibt es in Ihrer Nähe eine schöne große Kirche? Warum besuchen Sie sie nicht einmal mit Ihrer Frauengruppe so, als hätten Sie sie noch nie von innen gesehen? Sie könnten „Tut mir auf die schöne Pforte“ (EG 166) auf kleine Zettel kopieren, die jede in ihre Tasche steckt. Stimmen Sie das Lied an, während Sie das Kirchenportal öffnen, singen Sie weiter, während Sie in der Kirche umhergehen, jede für sich oder zu zweit. Suchen Sie sich Ihren Lieblingsort an diesem Tag in der Kirche, an dem Sie verweilen, summen oder auch tanzen.

– Und nun noch eine einfache, wohlige Körperübung: das Seufzen. Dazu einfach die Schultern hochziehen, Sie werden automatisch dabei einatmen, Atem anhalten und locker die Schultern wieder fallen lassen – bitte locker, bloß nicht ruckartig. Dabei darf die Stimme von ganz hoch bis sehr tief mitgehen und sich ebenfalls entspannen. Schauen Sie sich bitte anschließend an, Sie werden in strahlende Gesichter schauen. Das ist übrigens das kürzeste Gebet, das ich kenne, und wird uns schon von Paulus empfohlen: „Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, aber die Heilige Geistkraft vertritt uns mit unaussprechlichem Seufzen.“ (Röm 8,26) Diese Übung eignet sich den ganzen Tag über, wenn Sie gerade eine Arbeit beginnen, wenn Ihnen zwischendurch nichts mehr einfällt, bei Ratlosigkeiten aller Art. In der Gruppe ist sie besonders erquickend.

Dr. Gisela Matthiae, geb. 1959, ist Theologin und Clownin in einer, wie sie selbst sagt, „verknüpften und vergnüglichen Einheit“. – mehr von und zu Gisela Matthiae unter: www.clownin.de

Anmerkungen
1) juttas-zitateblog.blogspot.de/2012/02/von-wem-stammt-die-oder-redewendung-die.html
(am 7.4.2015)
2) Hinweise über den Zusammenhang von Seele und Kehle gibt es übrigens in dem interessanten Buch „Die Körpersymbolik der Bibel“ von Silvia Schroer und Thomas Staubli (Primus Verlag Darmstadt 1998)

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