Die Schwester antwortet gelassen auf die Frage nach den fehlenden jungen Schwestern bzw. der Nachwuchsgewinnung: „Wir dürfen sterben.“
Es folgt erstauntes oder auch erschrecktes Schweigen. Dann spricht die Schwester weiter: „Unsere Gemeinschaft hat in den letzten Jahren viel Gutes bewirkt und auf den Weg gebracht. Wenn jetzt etwas anderes dran ist, so darf das auch zu Ende gehen, ohne dass es weniger kostbar wird. Und — wir fragen uns, was heute unser Beitrag sein könnte …“
Wir dürfen sterben. Im Moment des Schweigens habe ich befreiende Kraft gespürt: Loslassen ist möglich, der Kampf gegen alle Widerstände darf aufgegeben werden. Auch Institutionen dürfen sterben. Was war, bleibt kostbar. Was war, wirkt weiter. Erfrischt, beflügelt, mit neuer Kraft und Phantasie gehe ich den Weg meines Engagements weiter. Befreit von der Last der Angst, dass Wesentliches verloren geht.
Dagmar Krok ist Diakonin und Dipl.-Sozialpädagogin. Sie arbeitet als Referentin im Frauenwerk der Nordkirche und ist Mitglied im Redaktionsbeirat leicht & SINN.
Die letzte Ausgabe der leicht&SINN zum
Thema „Bauen“ ist Mitte April 2024
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