Ausgabe 1 / 2004 Artikel von Tomke Ande

Lesbisches Leben – ein Glück

Hintergründe, Informationen, Positionen

Von Tomke Ande

Lesbisches Leben ist relativ bekannt, frau kennt die eine oder andere Lesbe. Trotzdem ist die Unsicherheit groß, denn eigentlich sind sie doch fremd. Lesben sind anders, aber irgendwie auch nicht. In diese Unsicherheit und viele damit verbundene Fragen will ich versuchen Licht zu bringen. Die Auswahl orientiert sich an den Themen der kirchlich gebundenen Lesben und ihrer Geschichte.

LesbenGeschichte

Der Weg der Anerkennung lesbischen Lebens war weit, und er ist noch nicht zuende.
Lesbisches Leben hat es immer gegeben. Die Gesellschaft hat darauf reagiert, oft mit Diskriminierung und Verfolgung. Über Jahrhunderte ist lesbisches Leben nicht wahr-und ernstgenommen worden. Bis auf die letzten Jahrzehnte wurde die lesbische Kultur jedenfalls nicht als Bereicherung verstanden.
Im Rahmen der Frauenbewegung in den 80er Jahren artikulierten sich Lesben unüberhörbar. Sie benannten ihre Erfahrungen und ihre Fragen an die Gesellschaft. Die ersten Lesbengruppen wurden gegründet, Beratungsstellen eingerichtet und die Freude lesbischen Lebens gefeiert. In den letzten zwanzig Jahren ist viel für die Anerkennung lesbischen und schwulen Lebens passiert. Das  Lebensparterschaftsgesetz, das 2002 in Kraft trat, ist Teil der positiven Entwicklung und trägt seinerseits zur Akzeptanz bei. Schwule Bürgermeister, die sich öffentlich dazu bekennen, Abgeordnete und Fernsehmoderatoren, die öffentlich von ihrer Lebensform sprechen, sind Hoffnungsträger und Meilensteine in der Geschichte. Der Prozess einer zunehmenden Akzeptanz ist im Gange und lässt uns mit Freude auf die erste lesbische Bürgermeisterin warten…

Kirchliche Entwicklung

Die gesellschaftlichen Diskussionen machten auch vor den Kirchen nicht halt. Die Lesben fragten nach ihrem Ort in den Kirchen und fanden unterschiedliche Antworten. 1996 veröffentlicht die EKD die Orientierungshilfe „Mit Spannungen leben“. Die theologischen, geschichtlichen, wissenschaftliche Erkenntnisse werden zu Rate gezogen und bemüht ausgewogen dargestellt. Die Orientierungshilfe zeigt den (fortschrittlichen) Diskussionstand in der EKD – und, dass sie mit der Spannung nicht leben kann.1 Die evangelischen Landeskirchen diskutieren in unterschiedlicher Intensität seit Jahren über den „Umgang mit Homosexuellen“. Sie haben sich in den letzten Jahren an der gesellschaftlichen Diskussion beteiligt und (sehr unterschiedliche) Regelungen für ihre lesbischen und schwulen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter getroffen. In Gemeinden war und ist lesbisches Leben mitunter offen lebbar und deutlich willkommen. Es gibt inzwischen eine Reihe sehr positiver Erfahrungen in Gemeinden, die lesbisches Leben als selbstverständlich akzeptieren. Unabhängig von landeskirchlichen Erlaubnissen haben Gemeinden Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare gefeiert. Lesbische Pfarrerinnen sind bewusst in Gemeinden gewählt worden und sind mit ihrer Partnerin ins Pfarrhaus eingezogen. Das sind ermutigende Erfahrungen für beide Seiten, die in den Diskussionsprozess einfließen und zur weiteren Akzeptanz  beitragen werden.

Lesben in den Kirchen

Über Jahrhunderte haben die Kirchen die Diskriminierung und Verfolgung von Lesben und Schwulen betrieben. In der Konsequenz haben viele Lesben den Kirchen den Rücken gekehrt. Für eine breite Lesbenszene ist die Kirche kein Thema – wie für viele Menschen in unserem Land. Sie können ihre Ablehnung aber aus der  Geschichte begründen und oft genug auch aus eigenem Erleben.
Es gibt aber auch viele lesbische Frauen, die in den Kirchen ihren Ort und ihren Glauben gefunden haben. Diesen Ort, diese Heimat wollen sie nicht aufgeben. Lesbische Frauen sind ebenso Kirche, wie alle GottesdienstbesucherInnen an jedem Sonntag. Sie gehören zur Kirche und bilden mit allen Gläubigen gemeinsam die Kirche. Sie wollen ihre Kirche mitgestalten und sie für Lesben zu einem Ort der Akzeptanz werden lassen, die sie von Gott erfahren haben. In manchen christlichen und kirchlichen Gruppierungen wird lesbisches Leben noch immer als Sünde verunglimpft. Aber auch ohne fundamentalistische Ausrichtung halten viele das lesbische Leben für unvereinbar mit dem christlichen Glauben. So drücken auch viele Lesben solche Glau-benszweifel. Die Auseinandersetzung mit dem Glauben im Zusammenhang mit dem lesbischen Leben steht für viele lesbische Christinnen am Anfang ihres Coming out.

Kirchliche Lesbennetzwerke

Im Laufe der Jahre sind mehrere Lesbennetzwerke entstanden, in denen sich Frauen organisieren, die in den Kirchen leben und / oder arbeiten. Die Gespräche und das gemeinsame Leben in den Netzwerken stärken die Frauen in ihrem kirchlichem und in ihrem lesbischen Leben.

Lesben und Kirche – LuK
Im Rheinland fanden sich 1984 Lesben zusammen, die ihre Kirchenzugehörigkeit im Zusammenhang mit ihrer Lebensform thematisierten. In West-Berlin führte die evangelische Frauenarbeit 1985/86 zwei Veranstaltungen über „verschwiegene Liebe“ durch. Beide waren gut besucht und zeigten den Bedarf der Lesben, die sich für Kirche und Glauben interessierten, nach einem Gesprächsforum. So wurde in der Frauenarbeit der ökumenischen Arbeitskreis Lesben und Kirche (LuK) Berlin gegründet. Auch in anderen Städten entstanden Gruppen. Manche waren und sind an Kirchengemeinden angegliedert, die meisten sind eigenständige Gründungen. 1996 haben sie sich zu einem bundesweiten Netzwerk zusammengeschlossen. Die Gruppen sind ein Forum für Gespräche und für kirchenpolitische Arbeit, ein Ort für Gottesdienste und Öffentlichkeitsarbeit. Sie sind offen für neue Frauen und stehen als Gesprächspartnerin für Gemeinden und Gruppen zur Verfügung.


Maria und Martha Netzwerk – MuM
Das Netzwerk wurde 1986 gegründet für lesbische Frauen mit Arbeitgeberin Kirche. Der Fokus liegt hier auf den Erfahrungen der Frauen in den Gemeinden und Arbeitszweigen, in denen sie tätig sind.
Die finanzielle Abhängigkeit schafft ein besonderes Verhältnis zu den Kirchen. In der katholischen Kirche droht Lesben und Schwulen die Kündigung, deshalb müssen sie versteckt leben. In den evangelischen Landeskirchen ist die Situation sehr differenziert und zudem von Gemeinde zu Gemeinde anders. In einigen Gemeinden ist offenes lesbisches Leben willkommen, während in anderen die Lesben mit erheblichen Schwierigkeiten rechnen müssen. Die Anstrengung, das eigene Sein, einen wichtigen Teil des Lebens verstecken zu müssen, ist kaum vorstellbar. Immer wieder ist daher die Frage zu diskutieren, wie offen oder wie verdeckt Lesben an ihren kirchlichen Arbeitsstellen leben können oder müssen.


Lesben in der Kirche – LiK
Die Gruppe „Lesben in der Kirche“ entstand in der DDR und arbeitet auch heute vorwiegend in den östlichen Bundesländern.2 In der DDR gab es offiziell keine Diskriminierung von Homosexuellen, gesellschaftlich waren Schwule und Lesben aber genauso wenig akzeptiert wie im Westen. 1988 traf sich eine Gruppe von Lesben in einer Ost-Berliner Gemeinde und gründete die „LiK“. Sie war im Rahmen des Bundes der evangelischen Kirchen der DDR eine anerkannte Gruppe. Nach der Wende beantragte sie dieAufnahme in die EFD und ist seitdem die einzige kirchliche Lesbengruppe im Dachverband evangelischer Frauenarbeit.

Labrystheia
Auf dem Kirchentag 1989 in Berlin gründeten lesbische Theologiestudentinnen das Netzwerk Labrystheia. Der Name setzt sich aus dem Wort für die Doppelaxt „Labrys“ und dem griechischen Wort „theia“ für das Göttliche zusammen. Die  Regionalgruppen arbeiten thematisch und auf bundesweiten Treffen werden die Themen in großem Kreis diskutiert. Themen der letzten Jahre waren Rassismus, Situation von Lesben in anderen Ländern, Kontakt zum europäischen Forum christlicher Schwulen- und Lesbengruppen, Bibelarbeiten und kirchenpolitische Arbeit.

Netzwerk katholischer Lesben – NkaL
1996 schlossen sich katholische Lesben zusammen, um miteinander einen Raum für gemeinsame Glaubenserfahrungen zu schaffen. Meditationen, Gebete, weibliche Liturgieformen sollen erarbeitet und erlebbar werden. Im Rahmen der persönlichen Begegnung sind Austausch und Stärkung möglich, was für eine Arbeit in der katholischen Kirche noch viel notwendiger ist als in der evangelischen.

Lesbisch geboren – geworden – gewollt?

Die Frage, warum eine Frau lesbisch ist, treibt viele um. In einschlägigen Publikationen werden Psychologie und Humanwissenschaften zu Rate gezogen. Doch hinter dieser Frage stehen mehrere Fallen. Es gibt zwei typische Antworten, die beide die diskriminierende Tendenz der Frage offenbaren.
Lesbisch sein ist angeboren. Diese Antwort ist die in der Literatur derzeit  favorisierte. Auch kirchliche Stellungnahmen gehen von dieser Voraussetzung aus: Da Homosexualität angeboren ist, kann die und der Betreffende nichts dafür. Lesbisches Leben wird als notwendiges Übel anerkannt, gilt aber nicht als eigenständige Lebensform.
Weil die Betroffenen „unschuldig“ sind, müssen Regelungen her, wie mit ihnen umgegangen werden kann: Lesbisches und schwules Leben erhält den Status der Behinderung. Die katholische Kirche empfiehlt und fordert Enthaltsamkeit,
die evangelischen Landeskirchen schaffen eigene offizielle und inoffizielle Regelungen. Einzig die „Heilungsversuche“ sind mit dieser Antwort beendet. Da Homosexualität als angeboren gilt, kann sie nicht „geheilt“ werden.
Die andere Antwort: Lesbisches und schwules Leben ist das Ergebnis eines Entwicklungsprozesses in frühen Kinderjahren. Die Homosexualität wurde also durch Umstände und Menschen verursacht. Es ist schnell ausgemacht, dass
es die Eltern – und mal wieder besonders die Mütter – sind, die etwas falsch gemacht haben. Sie haben also Schuld an der Entwicklung, die mit dieser Schulderklärung als Fehlentwicklung charakterisiert wird.
Die Antworten entlarven den Hintergrund der Fragen. Ausgangspunkt ist die Auffassung, Heterosexualität sei „normal“ und Homosexualität „unnormal“. Das „Unnormale“ muss erklärt werden. Die Frage beinhaltet also die Diskriminierung, denn sie wird überhaupt nur deshalb gestellt, weil Homosexualität als „abnorm“, als minderwertig angesehen wird.

Mir geht es an dieser Stelle wie vielen Heterosexuellen. Ich empfinde meine Lebensform als „normal“ und habe deswegen kein Bedürfnis, die Herkunft zu erklären. Oder haben Sie als heterosexuelle Frau schon einmal darüber nachgedacht, wo Ihre Heterosexualität herkommt? Die Frage ist doch vielmehr, wo es herkommt, dass Menschen einander lieben können, dass sie Beziehungen eingehen und Verantwortung für sich und andere übernehmen können. Wo kommt es her, dass wir „Schmetterlinge im Bauch haben“, uns verlieben können und miteinander leben wollen? Es ist ein Geschenk Gottes. Die Liebe, die Gefühle, die Fähigkeit Beziehung zu leben – das sind Gottes Geschenke an uns. Da kommt „es“ her. Ob sich die Liebe in der Heterosexualität ausdrückt oder in der  Homosexualität, ist gleich. Der Umgang miteinander, die Bedeutung von Beziehung, Partnerschaft, Verantwortung ist wichtig und unterscheidet sich in den  verschiedenen Lebensformen nicht.

Lebens- und Familienformen von Lesben
Lesben leben allein oder mit einer Partnerin zusammen, oft gemeinsam in einer Wohnung, einige auch in zwei Wohnungen. Manche leben mit Kindern zusammen, die eine Partnerin in die Beziehung gebracht hat. Einige Lesben wünschen sich Kinder und finden Wege, in ihrer lesbischen Beziehung ein Kind zur Welt zu bringen. Viele Paare leben ohne Kinder, manche würden gerne ein Kind adoptieren. Es gibt lesbische Paare, die seit zwanzig Jahre an den gleichen Ferienort fahren und andere, die am liebsten zu Hause bleiben. Lesben leben ihre Beziehungen drei Monate, zwei Jahre, zwanzig Jahre, ein Leben lang: Die Lebensformen lesbischen Lebens sind so vielfältig und bunt, wie die der heterosexuellen Frauen.
Rollenbilder sind in lesbischen Beziehungen nicht vorgegeben. Das macht die Sache einfacher und zugleich schwieriger. Wir können die Rollen in den Beziehungen frei festlegen, aber es gibt auch keine Vorbilder zur Orientierung. Dafür müssen wir uns allerdings nicht an den Vorbildern abarbeiten. So fehlt zumeist die „klassische“ Rollenteilung, die der einen die Aufgaben zuschreibt, die gemeinhin Männer haben, und der anderen die weibliche Rolle.
In der Gesellschaft gibt es natürlich Klischeevorstellungen über „die Lesben“. Es sind die Bilder von männerhassenden Frauen, von sexuell nicht befriedigten Frauen und von Frauen, die „keinen abbekommen haben“. Sie alle zeigen Frauen, die anders, die fremd sind. Lesben sind anders, weil sie Frauen lieben und oft frauenidentifiziert leben; Männer spielen im Leben vieler Lesben eine  untergeordnete Rolle. Aber Lesben passen ebenso wenig in Klischeebilder wie alle anderen Menschen. Lesben leben anders – und doch so ähnlich, dass die meisten im Alltag, auf der Arbeit, in der Gemeinde, nicht auffallen.

Coming out
Der Begriff Coming out3 bezeichnet den Prozess, der beginnt, wenn eine Frau merkt, dass sie lesbisch ist. Er dauert oft Jahre und umfasst mehrere Bereiche. In einer heterosexuell geprägten Umwelt ist lesbisches Leben noch immer nicht selbstverständlich. Zwar gibt es seit einigen Jahren in den Fernsehserien immer wieder mal einen Schwulen oder eine Lesbe. Werbestrategen haben Schwule als Zielgruppe für bestimmte Produkte erkannt und bewerben sie gezielt; Lesben sind da wegen der geringeren Kaufkraft von Frauen noch außen vor. Das Auftreten von Schwulen und Lesben in den Medien hat zur größeren Bekanntheit der Lebensform geführt und die Akzeptanz in der Gesellschaft erhöht. Während frühere Generationen – auch meine – im Coming out noch den Eindruck hatte, sie seien mit ihrem „Problem“ völlig alleine auf der Welt, ist Homosexualität heute eine bekannte Lebensform und auch nicht mehr per se ein „Problem“. Und doch bleibt die Erkenntnis lesbisch zu sein für viele Frauen und Eltern ein Schock. Lesbisches Leben ist „exotisch“, es ist „weit weg“, „nicht richtig“ – und es ist völlig toleriert. Solange es nicht zu nahe kommt.
So ist das Coming out noch immer ein Prozess, der Frauen bis in die Tiefen ihres gesellschaftlichen Lebens erschüttert. Ohnehin ist es ein Prozess, der in die Tiefen der eigenen Existenz dringt und Frauen daher grundlegend erschüttern kann. Die gesellschaftlichen Reaktionen kommen dann als große Verunsicherung noch hinzu. Die Offenheit in der Familie, im Freundinnen- und Freundeskreis, am Arbeitsplatz und in anderen Gruppen bezeichne ich als „soziales Coming out“. Oft sind die Erfahrungen überraschend gut.Da überwindet sich eine Lesbe, endlich einem Freund, einer Kollegin, den Eltern von sich zu erzählen – und dann sind die ganz erstaunt, weil es ihnen doch längst klar war und sie sich schon ihre Gedanken dazu gemacht hatten. Das sind beglückende Momente im lesbischen Leben.

Ängste vor Ablehnung und Sanktionen sind aber leide nicht unbegründet. Es gibt auch heute noch vernichtende Reaktionen auf ein Outing. Deshalb muss jede Lesbe selbst entscheiden, wann sie sich wem gegenüber outet. Zwangs-outing ist absolut von Übel, weil es die Selbstbestimmtheit der Menschen nicht ernst nimmt. Die Angst davor, ungewollt geoutet zu werden, führt mitunter zu Missverständnissen. Wenn ein/e Heterosexuelle/r eine Verdeckte mit bestem Willen anspricht und eine Abfuhr erhält, ist der Grund dafür die Angst vor negativen Reaktionen.

Das Coming out ist auf keine Lebenszeit festgelegt. Manchen Frauen ist seit Jugendjahren klar, dass sie lesbisch sind, andere erleben ihr Coming out mit 50 Jahren, wenn die Kinder aus dem Haus sind und die Silberhochzeit gefeiert ist. Kein Alter „schützt“ vor einem Coming out, und keine Frau ist dafür zu jung oder zu alt.
Bleibt die spannende Frage, wie frau denn merkt, dass sie lesbisch ist. Kurz gesagt: Die einfachste und wohl auch häufigste Art ist, sich in eine Frau zu verlieben. Doch auch ohne akute Frühlingsgefühle sind die Gefühle, zu Frauen hingezogen zu sein und Frauen attraktiv zu finden, Hinweise auf eine lesbische Identität. Es gibt aber keine festen Kriterien, die eine Zuordnung ermöglichen. Bei allen vielleicht auch eindeutigen Gefühlen bleibt es eine Entscheidung, ob frau sich auf das lesbisches Leben einlässt. Das Coming out ist eine großartige Entwicklung in einer Frau.
Es ist eine Entwicklung, die vieles im Leben in Frage stellt und manches im Leben verändert. Es ist ein neuer Lebensbeginn, der viele gute Chancen für das Leben in sich birgt.
So ist jedes Coming out ein eigenes Fest wert.

Literatur:
Monika Barz, Geertje-Froken Bolle, Göttlich lesbisch. Facetten lesbischer Existenz in der Kirche, Gütersloh 1997 / Ute Sauerbrey, Hg., Ein Fleisch sein. Materialien zu Homosexualität und Kirche, Berlin 2002 / Barbara Wündisch, Hg., Mein Gott – sie liebt mich. Lesbisch-feministische Beiträge zur biblischen Theologie, Wittingen 1999
/ Monika Barz, Herta Leistner, Ute Wild, Hättest du gedacht, dass wir so viele sind? Lesbische Frauen in der Kirche, Zürich 1987 / Barbara Kittelberger u.a. (Hgg.), Was auf dem Spiel steht. Diskussionsbeiträge zu Homosexualität und Kirche, München 1993


Tomke Ande, Jg. 1957, hatte ihr Coming out 1982. Sie ist Gemeindepfarrerin, von 1988 bis 2003 in Berlin, jetzt in einer Hamburger Gemeinde. Sie ist Mitfrau beim Maria und Martha Netzwerk und in der LuK.

 

Anmerkungen
1 Mit Spannungen leben. Eine Orientierungshilfe des Rates der EKD zum Thema
„Homosexualität und Kirche“, 1996; zu beziehen über das Kirchenamt der EKD oder nachzulesen unter: www.ekd.de / Themen und Texte / Weitere Texte. Eine ausführliche Auseinandersetzung mit der Orientierungshilfe ist an dieser Stelle leider nicht möglich; daher nur als Fußnote der Hinweis, dass Lesben und Schwule sie insgesamt als Schlag ins Gesicht verstanden haben.
2 Zur Geschichte der Lesben in der DDR siehe in „Göttlich lesbisch“, S. 60-67.
3 Das engl. Wort „to come out“ bedeutet wörtlich: herauskommen, sich zeigen.

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