Maria KnotenlöserinIn der romanischen Kirche in St. Peter Perlach in Augsburg (1067) findet sich die Darstellung der „Maria Knotenlöserin“. Das Bild der Knotenlöserin geht zurück auf den Kirchenvater Irenäus (gest. 202). In seinem Werk „Gegen die Irrlehren“ schrieb er: So wie durch eine Frau der Knoten in die Welt kam (Eva), so wird er von einer anderen Frau wieder gelöst (Maria). Der Künstler des Barockwerkes aus dem 17. Jahrhundert ist unbekannt.
Maria ist ohne Kind dargestellt. Aufrecht steht sie zwischen Himmel und Erde. Ihr Fuß berührt eine Schlange, die in sich verknotet ist. Sie steht auf der Mondsichel. Über ihr steht der Himmel offen. Aus dem überirdisch hellen Licht schwebt der Geist Gottes in Gestalt einer Taube herab. Ihr Haupt umgibt ein Kranz von zwölf Sternen, die auch als Gaben Gottes gedeutet werden: Liebe, Langmut, Weisheit, Gnade, Barmherzigkeit, Mut… Die lebenschaffende Kraft der heiligen Geistin – auf hebräisch „die Ruach“ – bauscht ihren blauen Mantel. Marias Hände lösen Knoten aus einer Schnur. Ein Engel zu ihrer linken Seite hält das Band, das noch verknotet ist; ein Engel zur Rechten hält das gelöste Band und schaut dabei die BetrachterInnen an, als wollte er sagen: Mach es wie sie. Der Knoten, den sie gerade im Begriff ist zu lösen, liegt über Marias Herzensmitte. Zum Bild vgl. den Beitrag „Knoten lösen“, Seite 62ff.
Ganz unten am Bildrand ist die Tobit-Legende angedeutet. Erzengel Raffael führt Tobias in Begleitung eines kleinen Hundes auf einem beschwerlichen Weg seiner zukünftigen Frau Sara zu: Die Knotenlöserin gilt auch als Helferin bei Problemen in der Partnerschaft und begleitet auf den verschlungenen Wegen dorthin.
Zur Bildbetrachtung siehe auch: www.frauenarbeit-sachsen.de / Materialien / Andacht: Maria, die Knotenlöserin.
Das Bild ist als Postkarte in verschiedenen Formaten erhältlich bei: Bürgerverein an St. Peter Perlach, Am hinteren Perlachberg 1a, 86150 Augsburg;
Tel.: 0821/153121.
© Bild und Text. Bürgerverein an St. Peter Perlach
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