Ausgabe 2 / 2004 Artikel von Ulrike Bechmann, Sevda Demir und Gisela Egler

Mein’ schönste Zier?

Religiöse Kleidung in Islam und Christentum

Von Ulrike Bechmann, Sevda Demir und Gisela Egler

 

ISLAM

„Gott ist schön und liebt alles Schöne.“ Diese Aussage, die Muhammad zugeschrieben wird, wird heute noch häufig zitiert. Das Schöne für die Welt ist wie Salz für die Speise. Der Koran ist voller Hinweise auf die Schönheit der Welt, die die Gläubigen zur Betrachtung des Universums auffordert, um darin die Zeichen Gottes zu erkennen. Als Gott die Menschen nach seinem Bild schuf, schickte Er die Sehnsucht nach Schönheit in die Welt. Gott ist die Schönheit, die der Mensch wie eine verborgene Perle in sich birgt.

Was Gott geschaffen hat, ist  per se gut und schön; die Menschen sind aufgefordert, dies – unter Beachtung ethischer Gebote – zu genießen. In seiner Schöpfung hat Gott „Schmuck“ für die Menschen vorgesehen. Ausschmückung und Zierrat sind nicht überflüssige und unnatürliche Zusätze. Sie sind Teile des Schönen, der Schöpfung Gottes. So heißt es:
„O Kinder Adams, legt euren Schmuck bei jeder Moschee an, und esst und trinkt, aber seid nicht maßlos. Er liebt ja die Maßlosen nicht. Sprich: Wer hat denn den Schmuck verboten, den Gott für seine Diener hervorgebracht hat, und auch die köstlichen Dinge des Unterhalts? Sprich: Sie sind im diesseitigen Leben für die bestimmt, die glauben und am Tag der Auferstehung (ihnen) besonders vorbehalten.“ (Sure 7,31-32)

Verschönern, aber auch das Schöne bedecken

Das Gewand wird als einer der wichtigsten Gegenstände unter den von Menschen hergestellten Gebrauchsgütern (einschließlich der Kopfbedeckung) eingeschätzt. Die verschiedenen Funktionen der Gewänder, wie der Schutz vor Kälte oder Hitze oder vor dem bösen Blick, aber auch die Möglichkeit der sozialen Differenzierung, lassen sich ebenfalls bei der Entwicklung einer Kleiderordnung in der islamischen Geschichte beobachten. Doch gab es bei der Islamisierung keine einheitliche Kleidung. Einerseits beeinflusste die islamische Vorstellung die lokalen Gewohnheiten. Andererseits wirkten auch die Moden der jeweiligen Regionen auf die Kleiderordnung zurück. Wie diese Verse zu der Bekleidung der Frauen auszulegen sind, welche Körperteile sie zu bedecken haben oder wie sie „ihren Schmuck“, also wohl ihre körperlichen Reize verhüllen sollen, entwickelte sich zu einem „Problemthema“. Bis heute wird die Auslegung mit der Frage nach der Stellung der Frauen und ihren Rechten in der Gesellschaft verbunden. Doch zeigt die Geschich e, dass diese Bedeutung von den Gegebenheiten abhängt. Je nach politischer Situation kann es Opposition oder Fortschritt heißen, wenn Frauen sich verschleiern. Manche sehen im Verzicht auf den Schleier Toleranz, Selbstbewusstsein und Modernität. Andere Frauen sehen aber eine Einschränkung ihrer Freiheit, wenn das Tragen eines Kopftuches verboten oder abgelehnt wird.

Eine einheitliche Meinung zum Schleier in seiner vielfältigen Form gibt es unter islamischen Frauen nicht. Für nicht wenige Frauen ist er ein Zeichen ihrer Identität, ihrer Freiheit und ihres Glaubens und gewährt ihnen Schutz gegen mögliche Belästigungen von Männern. Für viele Frauen gehört das Tuch selbstverständlich zu ihrer Kleidung dazu, aus religiösen oder auch traditionellen Gründen. Auch fühlen sich heute Frauen abgestoßen von der Vorgabe westlicher Schönheitsideale, die oft genug Frauen als Sexobjekt darstellen. Die Verhüllung ist eine Möglichkeit, sich zu schützen und den Körper den Blicken der Umgebung zu entziehen. Damit ist auch eine Grenze zwischen dem privaten und dem öffentlichen Bereich geschaffen. Und schließlich argumentieren viele, dass durch eine Verhüllung der Unterschied zwischen Armut und Reichtum nicht öffentlich wird und ärmere Frauen nicht auch noch mit der Kleidung in Konkurrenz zu anderen Frauen treten müssen.

Der Schleier hat aber auch viel mit der jeweiligen Mode zu tun. Er kann als Zeichen der Vornehmheit dienen oder einfach nur Mode hochgestellter Persönlichkeiten sein. In persischer Zeit vor der arabischen Eroberung war es beispielsweise einfachen Frauen verboten, einen Schleier zu tragen. Um so begehrter war es, einen Schleier tragen zu können. Zudem darf nicht vergessen werden, dass in vielen südlichen Ländern eine Kopfbedeckung normalerweise zur Kleidung gehört oder auch Teil der landesüblichen Tracht ist. Aus diesem Grund tragen auch viele Frauen einen Schleier oder ein Kopftuch, ohne dass sie dem Islam angehören. Der Begriff des Schleiers (hidschab) wurde durch die vielen Bedeutungsebenen zu einem Schlüsselwort der islamischen Zivilisation. Doch der Schleier oder das Kopftuch ist mehr als ein Stückchen Stoff. Er umfasst viele Dimensionen – auch in religiöser Hinsicht.

Gewänder und Kopfbedeckung in der Frömmigkeit

Die Gläubigen werden im Koran aufgefordert, die wichtigsten Teile ihrer Körper zu bedecken; für Männer gilt das für den Körperteil zwischen Nabel und Knie, für die Frauen gilt die Empfehlung für den ganzen Körper. Allerdings gibt es hierzu die verschiedensten Interpretationen.
Gerade die Kopfbedeckung spielt im Islam eine wichtige Rolle, besonders in der Hinsicht, dass sie die Stellung des Menschen anzeigt. Bei Gelehrten war der Turban sehr wichtig, „seinen Turban zu vergrößern“ bedeutete „sich rühmen, sich zur Schau stellen“. Jemandem eine Kopfbedeckung aufzusetzen, bedeutet ihn zu ehren. Alle Propheten und Engel sind in den Miniaturen mit einem Turban abgebildet.
Die Pilgerfahrt nach Mekka setzt eine bestimme Kleidung (ihram) voraus. Dieses Kleid dient vor allem dazu, die Pilgerinnen von gewöhnlichen Gläubigen zu unterscheiden.

In der Volksfrömmigkeit ist das Gewand eine beliebte Metapher: Eine Person, die zum Islam übertritt, „zieht das Ehrengewand des Islam an“. Die höchste Stellung, die die Gläubigen sich vorstellen können, ist mit dem „Gewand der absoluten Wahrheit“ verbunden, das auf dem Gottesnamen „die absolute Wahrheit“ basiert. Der Koran spricht von dem „Gewand der Frömmigkeit“ (Sure 7,26), das als Paradiesbekleidung für die Paradiesbewohner bestimmt ist.

Wenn jemand ein neues Kleid anzieht, ist das Beten üblich, damit Gott vor allem Übel, das mit Kleidern verbunden sein könnte, schützt: „O Gott, Lob sei Dir, der Du mich hiermit bekleidet hast. Ich bitte Dich um das Gute, das darin liegt, und das Gute, wofür es geschaffen wurde, und ich nehme Zuflucht bei Dir vor dem Übel, das darin liegt und dem Übel, für das es geschaffen wurde.“


CHRISTENTUM

Auch im Christentum entwickelte sich aus einer bestimmten Kleidung eine symbolträchtige Bedeutung, jedoch stärker hinsichtlich der Liturgie als hinsichtlich des Alltags.

Im christlichen Gottesdienst heben sich diejenigen, die einen liturgischen Dienst durchführen, durch besondere Gewänder ab. Die Gewänder der Gottesdienste stammen in ihrem Grundbestand noch aus der römischen Zeit und haben sich hierin besonders in der katholischen und orthodoxen Tradition erhalten. Diese Gewänder signalisieren das Amt, das diejenigen, die liturgisch tätig sind, ausüben. Diakone, Priester, Pastoren, Bischöfe und Ministranten/innen, sie alle unterscheiden sich durch ihre Kleidung.

Durch die lange Tradition, die Frauen aus diesen Funktionen ausschloss, gewann diese Kleidung auch einen geschlechts- und machtspezifischen Charakter. Dies wurde offenbar, als in der evangelischen Kirche Frauen und Pastorinnen werden konnten. Es entbrannte eine harte Auseinandersetzung um die Frage, was sie bei liturgischen Handlungen tragen sollten statt des üblichen schwarzen Talars wurde ein schwarzes Kleid oder Kostüm vorgeschrieben und der Talar eigens für Frauen verboten. Selbst das Kreuz als Kennzeichen wurde von den männlichen Kollegen als Provokation empfunden. Mit der Kleiderfrage wurde den Frauen zunächst nur eine untergeordnete Rolle zugeteilt. Erst viel später gelang es ihnen, den Talar tragen zu dürfen und damit ihre Gleichwertigkeit zu signalisieren.

Kleidung bei religiösen Festen

Wenn Kinder zur Taufe gebracht werden, haben die Täuflinge meist weiße Kleidung an bzw. ein weißes Gewand wird bei der Taufe symbolisch überlegt. Durch die Taufe wird man in die Gemeinschaft der Christinnen und Christen aufgenommen. Durch die Taufe wird die Trennung des Menschen von Gott durch den Nachlass aller Schuld aufgehoben. Wer getauft ist, wird zum Kind Gottes und hat Anteil an der Erlösung Christi. Vor diesem Hintergrund lässt sich die Rede von der Taufe als „Neuschöpfung des Menschen“ verstehen. Im Brief an die Galater sagt der Apostel Paulus: „Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus als Gewand angelegt.“ (Gal 3,27).

Bei Beerdigungen gehen die Trauernden in dunkler Kleidung. Schwarze Kleidung auch über die Beerdigung hinaus war besonders für Frauen, die einen Trauerfall in der Familie zu beklagen hatten, Vorschrift bzw. selbstverständlicher Ausdruck der Trauer. Oft trugen Frauen ein ganzes Jahr lang Trauer, vor allem, wenn sie sehr nahe Angehörige verloren haben. Diese Trauerkleidung wird teilweise noch heute getragen.

Schleier/Kopfbedeckung für Frauen im Gottesdienst?

Zwei Strömungen lassen sich in den christlichen Traditionen feststellen. So sehen die einen in Schmuck und Schönheit eine Ehre Gottes. Besonders zeigt sich dies in der Tradition des Sonntagskleides. Die Tradition des Sonntagskleides war nicht nur eine gesellschaftliche, sondern auch eine religiöse Angelegenheit, da der Sonntag ohne Kirchgang früher nicht denkbar war. Zum Kirchgang wurde, zur Ehre Gottes, das beste Kleid angezogen.

Eine andere Strömung, die hauptsächlich in der protestantischen Tradition verankert ist, legte mehr Wert auf Einfachheit, ausgehend von 1 Timotheus 2,9-10: „Auch sollen die Frauen sich anständig, bescheiden und zurückhaltend kleiden; nicht Haartracht, Gold, Perlen oder kostbare Kleider seien ihr Schmuck, sondern gute Werke, so gehört es sich für Frauen, die gottesfürchtig sein wollen.“ Aufwendige und schicke Kleidung wird als Äußerlichkeit, die nur Lug und Trug ist, abgetan, Schmuck als Eitelkeit abgelehnt. Perlen im Gottesdienst zu tragen ist danach verpönt. Eine zurückhaltende Kleidung, bestenfalls von schlichter Eleganz, gilt als Ausweis einer gottesfürchtigen Frau. Diese Einstellung hat sich mittlerweile stark verändert, aber viele Frauen haben dies noch selbst miterlebt und wurden von ihr geprägt.

Die Frage, ob Christen und besonders Christinnen auch in ihrer Kleidung im Gottesdienst wie im Alltag etwas zu beachten hätten, wird schon im Neuen Testament aufgeworfen. Im 1. Brief an die Korinther (1 Kor 11,2-16) spielt diese Frage eine Rolle und hatte eine lange Wirkungsgeschichte für Frauen. Wichtig ist an diesem Text, dass zur Zeit des Paulus Frauen in der korinthischen Gemeinde im Gottesdienst beteten und prophezeiten, also die damals zentralen liturgischen Dienste aufführten. Doch umstritten bleibt, was Paulus eigentlich meint, wenn er die Verhüllung der Frauen anordnen will und dies mit der Schöpfung begründet. Oft wird daraus gefolgert, dass Paulus einen Schleier für die Frauen vorschreiben wolle, was dann eindeutig bewiese, dass die Frauen keinen Schleier getragen haben. Eine andere Interpretation legt aber nahe, dass Paulus mit „Verhüllung“, die er fordert, das lange Haar der Frauen meint, das sie als Frauen ausweist und das als Schmuck der Frauen verstanden wurde. Möglicherweise geht es darum, da s Frauen in Korinth die neue Gleichheit in Christus, wie Paulus sie im Galaterbrief niederlegte (Gal 3,28) auch symbolisch dadurch unterstreichen wollten, dass sie sich das Haar wie Männer kurz schnitten. Sie machten damit augenfällig, dass sie die Unterscheidung nach Geschlechtern in Christus überwunden sahen. Parallelen zu einem ähnlichen Verhalten gibt es bis heute. Frauen haben immer wieder durch Haartracht provozieren können, durch Anlegen von Männerkleidung Ansprüche auf Freiheit angemeldet und doch eigene Formen gefunden. Und Frauen haben dadurch Symbole auch gewandelt. Galt noch in den 60er-Jahren das Tragen von Hosen durch Frauen als provokant, ist es heute im Westen zur Selbstverständlichkeit geworden.

Ganz ohne Wirkung blieben solche Texte aber nicht. Lange gehörte es zur Tradition, dass auch Frauen nicht ohne Kopfbedeckung einen Gottesdienst aufsuchten. In der orthodoxen Tradition gilt dies bis heute. Aber auch im Westen waren die Kopfbedeckungen für Frauen nicht nur eine Frage der Mode, sondern auch des Standes. Ob man unverheiratet, verheiratet oder Witwe war, wirkte sich auch darauf aus, was man als Kopfbedeckung zu tragen hatte. Noch in diesem Jahrhundert galt es lange für Frauen als undenkbar, ohne Hut in die Kirche zu gehen.


Für die Arbeit in der Gruppe
„Der Schleier“

Ziel: In der Gesellschaft werden durch die verschiedenen Kleiderstile Frauenbilder produziert und vor allem damit verbundene Werte und Vorstellung wie „Befreiung“, „Emanzipation“, „Freiheit“, „Schönheit“ usw. über die Kleidung definiert. In der Gruppenarbeit soll das eigene Verhältnis zu diesen Frauentypen, die in Zusammenhang mit Kleidung stehen, hinterfragt und darüber eine Diskussion begonnen werden.

Zeitbedarf: ca. 1 Stunde

Material: Kopie des Textes „Der Schleier“ (ahzw 2-2004, Seite 44, oder im Internet unter „Material zum Thema“ der Ausgabe 2-2004), zwei große Papierbögen, die an der Wand befestigt werden können, Filzstifte

Ablauf:

1. Schritt:
Die Teilnehmerinnen werden gebeten, den Text zu lesen. Zum Lesen soll genügend (nach Bedarf der Teilnehmerinnen) Zeit gelassen werden. Wenn die CD vorhanden ist, kann auch das Lied dazu gespielt werden.

2. Schritt: Das erste Gespräch über den Text erfolgt zu zweit. Folgende Fragen bestimmen das Zweiergespräch:
Wie viele Frauentypen bzw. Kleidungstypen werden im Text präsentiert? Sind uns diese Typen bekannt? Wenn sie uns bekannt sind, woher kennen wir sie? Aus der Nachbarschaft, von der Arbeit, aus den Medien usw.? Werden diese Typen im Text bestimmten kulturellen und religiösen Kreisen zugeordnet? Wie ist es in unserem Alltag? Gehören diese Frauen zu bestimmten Kreisen? Wenn ja, zu welchen?

3. Schritt: Die Ergebnisse werden von der Leiterin auf dem Papierbogen gesammelt. Dann wird verglichen, ob es in der Einschätzung große Unterschiede gibt.

4. Schritt: Alle werden gebeten sich zu überlegen, mit welchen positiven und negativen Eigenschaften diese Frauentypen verbunden sind. Welche der Kennzeichen gelten auch als kulturell oder religiös? Die Eigenschaften werden auf dem großen Papierbogen unter den Kategorien „positiv“ und „negativ“ bzw. „ambivalent“ zusammengetragen und gemeinsam bewertet.

Abschluss: das Lied spielen oder den Text nochmals laut lesen


Schönheit oder Bescheidenheit?

Ziel: Anregung bieten, über die Kleidervorschriften in beiden heiligen Büchern (Bibel und Koran) nachzudenken und darüber ins Gespräch zu kommen. Dabei soll es insbesondere um die zwei gegensätzlichen Strömungen zu Kleidung (Einfachheit oder aufwendigere Kleidung) sowohl in den christlichen wie auch in den islamischen Traditionen gehen.

Zeitbedarf: ca. 1 Stunde

Material: Bibel- und Koranexemplare bzw. die kopierten Texte der angegebenen Stellen. Bibelstellen: Gal 3,27-28; 1 Tim 2,9-10; 1 Kor 11,2-16; Koranstellen: Suren 7,31-32; 24,30-31; 33,59 (s.u. : „Arbeitsmaterial“)

Ablauf:

1. Schritt:
Die Texte aus Bibel und Koran werden laut vorgelesen. Danach werden die Fragen in Kleingruppen beantwortet:
Welche Aufforderungen in den vorgelesenen Stellen kommen auf die beiden Geschlechter zu? Welche Aufforderung betreffen besonders Frauen? Haben diese Aussagen in den beiden Büchern mit den Kleidungsgewohnheiten der Teilnehmerinnen zu tun? Unterscheiden sich die Aussagen zur Kleidung in beiden Büchern?
Die Kleingruppen sollten so gebildet werden, dass jeweils christliche und muslimische Frauen zusammenarbeiten. Die Ergebnisse werden auf einem Blatt Papier festgehalten.

2. Schritt: Die Gruppen tauschen ihre Ergebnisse aus. Bei unterschiedlicher Meinung kann verglichen werden, wo die einzelnen Frauen ihre Informationen über die Auslegung her haben. Hinweis: Es muss nicht Einigkeit erzielt werden, verschiedene Meinungen und Interpretationen können nebeneinander stehen bleiben. Die Traditionen sollen kennen gelernt, aber nicht bewertet werden.

3. Schritt: Die Teilnehmerinnen tauschen sich über die persönliche Einstellung zu den Vorlieben ihrer Kleidung aus. Folgende Fragen können das Gespräch leiten:
Was ist mein eigenes, ganz persönliches Verhältnis zur Kleidung? Welche Rolle nimmt dabei meine Glaubenseinstellung ein?

Abschluss: Segen (z.B. „Segen für Abrahams getrennte Enkelinnen: Seite 47 Druckausgabe bzw. im Inhalt der Ausgabe 2-2004 „Material zum Thema“) oder Lied/Text „Der Schleier“

Arbeitsmaterial:

O Kinder Adams, legt euren Schmuck bei jeder Moschee an, und esst und trinkt, aber seid nicht maßlos. Er liebt ja die Maßlosen nicht. Sprich: Wer hat denn den Schmuck verboten, den Gott für seine Diener hervorgebracht hat, und auch die köstlichen Dinge des Unterhalts? Sprich: Sie sind im diesseitigen Leben für die bestimmt, die glauben und am Tag der Auferstehung (ihnen) besonders vorbehalten.
Sure 7,31-32

Sprich zu den gläubigen Männern, sie sollen ihre Blicke senken und ihre Scham bewahren. Das ist lauterer für sie. Gott hat Kenntnis von dem, was sie machen. Und sprich zu den gläubigen Frauen, sie sollen ihre Blicke senken und ihre Scham bewahren, ihren Schmuck nicht offen zeigen, mit Ausnahme dessen, was sonst sichtbar ist. Sie sollen ihren Schleier auf den Kleiderausschnitt schlagen und ihren Schmuck nicht offen zeigen, es sei denn ihren Ehegatten, ihren Vätern, den Vätern ihrer Ehegatten, ihren Söhnen, den Söhnen ihrer Ehegatten, den Söhnen ihrer Brüder und den Söhnen ihrer Schwestern…
aus: Sure 24 (Nur), Verse 30-31

O Prophet, sag deinen Gattinnen und deinen Töchtern und den Frauen der Gläubigen, sie sollen etwas von ihrem Überwurf über sich herunterziehen. Das bewirkt eher, dass sie erkannt werden und dass sie nicht belästigt werden. Und Gott ist voller Vergebung und barmherzig.
Sure 33 (Ahzab), Vers 59

Nachdruck (gekürzt) mit freundlicher Genehmigung aus:
Ulrike Bechmann, Sevda Demir, Gisela Egler, Frauenkulturen. Christliche und muslimische Frauen in Begegnung und Gespräch, Düsseldorf 2000

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