Ausgabe 1 / 2010 Artikel von Elisabeth Bücking und Almut Bretschneider-Felzmann

Mit Gott Takt halten

Ein Schöpfungstag mit Psalm 104

Von Elisabeth Bücking und Almut Bretschneider-Felzmann

Friedensdekade und Weltgebetstag, verschiedene Gedenktage und Kirchenjahresfeste – wir kennen einen großen Reichtum verschiedener Höhepunkte in unserer Kirche.

Der Vergegenwärtigung des ersten Artikel des Glaubensbekenntnisses: „Ich glaube an Gott den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde“ aber begegnen wir in der kirchlichen Praxis selten.

Lobe den Herrn, meine Seele! – Schöpfung feiern
Von der Orthodoxen Kirche, dem Ökumenischen Patriarchat in Konstantinopel sind die Kirchen Europas in den letzten 20 Jahren immer wieder eingeladen und aufgefordert worden, in der Zeit zwischen dem 1. September und dem Gedenktag für Franz von Assisi(1) bzw. dem Erntedankfest eine „Schöpfungszeit“ zu feiern.(2) Das Europäische Christliche Umweltnetzwerk (ECEN) hat in den vergangenen Jahren regelmäßig liturgisches Material für die Feier der Schöpfungszeit zur Verfügung gestellt.(3) Zahlreiche Landeskirchen haben das Anliegen aufgenommen und laden ihre Gemeinden dazu ein, die Schöpfungszeit zu feiern.(4) Hier soll aus der Perspektive der Frauenarbeit die Vorbereitung eines Schöpfungstages angeregt werden zum Themenbereich „nachhaltiger Lebensstil“.

Dass du ihnen Speise gebest – Der ökologische Fußabdruck
Kennen Sie den „ökologischen Fußabdruck“?(5) Es ist eine Methode herauszufinden, ob wir unseren Verhältnissen angemessen leben. Untersucht wird, wie sich die Fläche, die sich in einem Jahr weltweit natürlicherweise regenerieren kann, zu der Fläche verhält, die jährlich durch Siedlung, Verkehr, Produktion und Abfall verloren geht. Die Bilanz für 2009 sieht so aus: Am 25. September haben die Menschen auf der Welt die Ressourcen verbraucht, die ihnen für das gesamte Jahr zur Verfügung stehen. Bis 1985 hat die Kapazität der Erde ausgereicht, um den Ressourcenverbrauch auszugleichen. Seitdem rückt das Datum vor Jahresende, an dem das den Menschen zur Verfügung Stehende aufgebraucht ist, immer weiter zurück.

Die pro Jahr zugestandenen Ressourcen sind so bemessen, dass Nachhaltigkeit gewährleistet ist: So könnte es auf unabsehbare Zeit weiter gehen, ohne dass sich die Verhältnisse verschlechtern. Gegenwärtig braucht die Menschheit jedoch viel zu viel – 2009 verhalten wir uns, als stünde uns eine 1,4mal größere Erde zur Verfügung. Dass dieser Mehrverbrauch von Jahr zu Jahr angestiegen ist, verwundert nicht: Wirtschaftswachstum, an Ressourcenverbrauch gekoppelt, ist weiterhin ausdrücklich Ziel der Politik. Daran scheint sich auch in absehbarer Zeit – trotz globaler Finanzkrise und wöchentlichen Meldungen über die drohende Klimakatastrophe – nichts zu ändern.

Und doch kann es nicht einfach so weitergehen – allein schon, weil die „ökologische Schuld“ nicht gleichmäßig auf die Länder der Erde verteilt ist. Wir Deutschen verbrauchen beispielsweise doppelt bis dreimal so viel, wie uns zusteht. Wir sind somit Schuldner gegenüber den Ländern Südamerikas, Afrikas und Asiens, die wegen ihres niedrigen Umweltverbrauchs mehr ausgleichen können, als ihren eigenen Fußabdruck.(6)

Wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weise geordnet – Klimawandel und Lebenstakt

Psalm 104 im Jahr 2010 – ein Gespräch zwischen den Generationen: Elisabeth, Jg. 1944, und Almut, Jg. 1976

Almut: Klimawandel, Umweltfragen, Nachhaltigkeit – das sind heute keine Begriffe mehr, die nur von „Öko-Freaks“ kommen. Überall sind diese Themen angekommen. Wie sieht das die Fachfrau, die Biologin?

Elisabeth: Es wird auch höchste Zeit! WissenschaftlerInnen warnen schon lange, dass ein ungebremstes „Weiter so“ die Erdatmosphäre zunehmend aufheizen würde.

Verantwortlich dafür sind klima-aktive Bestandteile der Luft, die zum Beispiel beim Verbrennen fossiler Brennstoffe neu entstehen und verhindern, dass Wärme ins Weltall abstrahlt. Unser Verbrauch von Benzin, Diesel, Heizöl, Erdgas und Kohle hat also Klimawandel zur Folge. Mit der Erderwärmung sind extreme Wetterereignisse zu erwarten: Trockenheit, Hitze, Wolkenbrüche mit Überschwemmungen, Stürme.

Der Trend ist eindeutig, auch wenn wir individuell kaum eine Veränderung wahrnehmen. Gewiss, es gab in den letzten Jahren eine längere Folge von heißen Sommern. Und die Zahl heftiger Stürme hat seit der Mitte der 90-er Jahre des vergangenen Jahrhunderts zugenommen. Aber so einschneidend sind die Veränderungen bei uns bisher nicht. Wir können uns immer noch über den Klimawandel hinweg täuschen.

Almut: Und das erscheint ja als die Gefahr schlechthin: dass die Krise, die Katastrophe hier bei uns, wo wir sie verursachen, noch nicht spürbar ist. Wie soll mich denn, auch wenn ich es im Fernsehen „erleben“ kann, das Schicksal der Menschen tausende Kilometer weit weg anrühren? Kann Mitgefühl die Größe sein, die angemessenes, bescheidenes Handeln fördert, oder müssen wir nicht unseren energieintensiven Lebensstil auch für uns selbst infrage stellen?

Mein von Mobilität, elektronischer Kommunikation und Konsumgütern bestimmtes Leben macht mich atemlos und bringt die Schöpfung in Atemnot. Der Takt, das Maß, der Rhythmus, von dem wir so viel vor allem auch im Alten Testament lesen, ist uns abhanden gekommen. Alles ist immer und gleichzeitig und überall möglich. Das ist eine große Freiheit, an die ich mich schnell gewöhnen kann. Und doch gewinne ich durch das Streben nach immer mehr und schneller und reicher weder Zeit noch Zufriedenheit oder gar Glück. Atemberaubend schnell können wir uns fortbewegen, immer problemloser kommunizieren, von überall her Waren einkaufen. Die Welt ist für die, die daran teilhaben, sehr viel kleiner geworden. Beeindruckt stehe ich vor Wundern der Technik. Aber gewinnen wir Zeit, leben wir fröhlicher, entspannter?

Das Tempo ist höher geworden, als wir es verkraften können. Höher, als Gottes Schöpfung es verkraften kann. „Die Erde ist voller Atemnot“, schreibt Uwe Seidel in seiner Übertragung von Ps 104.7 Die Atemnot betrifft diejenigen unter uns, die mit aller Kraft versuchen, das System mitzugestalten, aber auch diejenigen, die da nicht mehr mithalten können. Und sie betrifft Gottes Schöpfung selbst. Wir trotzen ihr für unseren Lebensstil zu viel ab. Welche Erfahrungen machst Du mit Rhythmus und Takt?

Elisabeth: Ja, der Lebensrhythmus, das Tempo – sie haben sich seit meiner Kindheit grundlegend verändert. Auch andere lebenserprobte Frauen, Mütter und Großmütter erinnern sich sicher ebenso wie ich gut daran, wie man uns dafür gewonnen hat, schneller und „effizienter“ zu arbeiten: Wir könnten dadurch Zeit gewinnen, die selbstbestimmt und unseren Neigungen entsprechend verwendbar sei. Was wir lange ausgeblendet haben: Im Haushalt und anderswo war Effizienzsteigerung mit Maschineneinsatz und also mit Energieverbrauch verbunden.

Almut: Und doch bin ich hier gespalten. Einerseits bin ich froh und dankbar, dass nicht meine ganze Lebenszeit – wie bei meiner Großmutter – für die Grundversorgung der Familie reserviert ist, dass die Arbeit in vielen Bereichen leichter geworden ist. Andererseits sehne ich mich nach dem Leben meiner Großmutter: immer präsent im Hier und Jetzt, voll ausgelastet, aber nicht mit vielen Projekten an zahlreichen Orten gleichzeitig beschäftigt, nicht ständig „online“. Ich kann mich wieder sehnen nach dem Duft frischgebackenen Brotes, nach der Muße des Weihnachtsplätzchen-Backens, nach einem Abend beim Strümpfe-Stopfen ganz in Ruhe. Und das geht vielen in meiner Generation so, denke ich.

Elisabeth: Es gibt ja eine bittere Erfahrung im Zusammenhang mit der „Effizienzsteigerung“: Wir haben nicht wirklich Zeit gewonnen! Wir haben stattdessen gelernt, fast pausenlos mehr pro Zeiteinheit zu erledigen. Wir haben zu spät wahrgenommen, dass zum Beispiel die von allen geforderte Mobilität unseren Kindern und Enkeln Lebensraum wegnimmt, weil Verkehrsdichte und Straßennetz immer weiter wachsen. Wo können Kinder heute noch Wege zum Schlittenfahren benutzen? Oder gefahrlos Fahrradfahren lernen? Lebensraum wird auch knapp für unsere Mitgeschöpfe, Pflanzen und Tiere.

Wir haben es also nicht nur mit einer Problematik des Klimawandels zutun, sondern auch mit seinen Auswirkungen auf das Zusammenleben in der Schöpfung. Der Respekt vor Raum und Zeit ist uns abhanden gekommen! Wir müssen ihn zurück gewinnen. Vielleicht kann es gelingen, durch eine Änderung des Lebensrhythmus' und Lebenstempos die Richtung der Entwicklung zu ändern? Das fiele wohl auch in das Ressort von uns Frauen…

Almut: … und von Kirche als ganzer! Psalm 104 zeigt doch sehr deutlich: Der Schöpfer wendet sich immer wieder neu seiner Schöpfung zu, die Schöpfung ist beschenkt mit ihrem Reichtum. Doch kann das hymnische Lob, das Psalm 104 zum Ausdruck bringt, nicht alles sein. „Ohne ethische Praxis“, schreibt Kurt Marti, „verkommt [es] zum Liedergeplärr.“(8) Es gäbe also die Möglichkeit umzukehren, das Tempo, den Rhythmus zu ändern, zur Besinnung zu kommen. Gott ist dabei mit uns. Das ist eine große Zusage, stärkend genug, um aufzubrechen!

Elisabeth: Ja, wir brauchen Augen und Ohren für die Pracht und Schönheit der Schöpfung und damit für die Größe des Schöpfers. Und wir brauchen einen sensiblen Sinn für die Zerstörung. Ich sehne mich danach, dass wir die Schöpfung wieder neu kennen, schätzen und lieben lernen und sie erhalten, dass wir uns daran freuen können. Nur so können wir auch diesen Psalm ehrlichen Herzens beten: „Der Herr freue sich seiner Werke“ (104,31).

Dieser Lobgesang, diese Freude Gottes fordert uns auch ethisch heraus. Wie können wir persönlich beitragen? Uns bewusst werden, welchen Lebensstil wir in den Gemeinden und auch zu Hause pflegen, der persönliche ökologische Fußabdruck wäre ein Schritt in die richtige Richtung. Nachhaltigkeit muss ausschlaggebendes Kriterium sein bei allem, was wir tun und erwerben. Meinen Enkeln möchte ich diese Lebenshaltung mitgeben. Mit ihnen durch Wälder streifen und Pilze suchen. Als Jugendlichen möchte ich ihnen gegen den Trend der Ökonomisierung aller Lebensbereiche, gegen den Leistungsdruck, dem sie von allen Seiten ausgesetzt sind, mitgeben: Nehmt euch die Zeit, die ihr braucht. Kraft findet ihr in der Ruhe und Besinnung.

Almut: Ja, ich träume davon, dass unsere Gemeinden Orte sind, an denen Gottes guter Rhythmus eingeübt wird, an denen Sonntage geheiligt werden und das „Genug“ gelebt wird, Orte, an denen wir uns gegenseitig zum einfachen Leben ermutigen. Wir könnten uns gegenseitig stärken darin, unserem Leben, aber auch Gottes verletzter Erde ihren Rhythmus und Takt zurück zu geben und dabei selbst zur Ruhe zu kommen.

Anregungen für einen Schöpfungstag mit Psalm 104

Ein u.a. von der Frauengruppe vorbereiteter Schöpfungstag im Monat
September könnte mit einer Andacht bzw. einem Gottesdienst unter dem Thema „Mit Gott Takt halten – Lebensrhythmus finden“ und Ps 104 beginnen und dann in ein Schöpfungsfest übergehen.

Elemente dieses gemeinsamen Festes könnten sein: gemeinsames Suppen-Mittagessen, verschiedene Erfahrungs- und Aktionsstationen und ein abschließendes „Schöpfungslob“.

Andachtsimpulse zu Ps 104

Kern eines Gottesdienstes bzw. einer Andacht kann eine Meditation bzw. Predigt zu Ps 104 bilden zum Thema „Mit Gott Takt halten, Lebensrhythmus finden“.

Grundlage bilden zwei Übertragungen des Psalms: eine gesellschaftskritische Version von Uwe Seidel (s.S. 46 f.), die die bedrohte Schöpfung thematisiert, und eine lobende Übertragung, die sich (nicht nur) an Kinder wendet. In der Entfaltung beider Versionen bietet sich – ausgehend von der Erfahrung von Takt und Tempo in der Musik (Metronom) – die Möglichkeit, sowohl den Aspekt des verlorengegangenen Taktes menschlichen Lebens in Gottes verletzter Schöpfung als auch den des tief empfundenen Schöpferlobes für die Schöpfung, in der wir leben und auf die unsere Kinder hoffen, zu thematisieren. Zugleich bietet diese Entfaltung auch die Möglichkeit, alle Generationen einzubinden in die Hinwendung zur Schöpfung (gesellschaftskritische Perspektive heute, Hoffnungsperspektive morgen).

Wir lesen in Ps 104 Worte, die Schönheit und Reichtum der Schöpfung vor Augen führen, Worte, die uns ruhig und unruhig zugleich werden lassen wollen. Zur Ruhe mahnt das Gebet in unserer Zeit, die uns zuweilen atemlos werden lässt. Zur Unruhe mahnt der Psalm, weil wir gebraucht werden auf der Suche nach neuem Rhythmus für die Erde, der wir viel zu viel abtrotzen, um unser atemloses Lebenstempo aufrecht zu erhalten. Wir sind eingeladen, Gottes Schöpfung wieder zu sehen und zu feiern, in ihr zu stehen und sie wahrzunehmen – Himmel und Erde, Brot und Wein, Bäume und Vögel, Fische und Wasser. Und wir sind aufgefordert, für diese Schöpfung Gottes einzustehen, parteiisch unsere im Ersten Buch Mose erklärte Verantwortung wahrzunehmen. Wir sind herausgefordert, unserem Leben, aber auch Gottes verletzter Erde ihren Rhythmus und Takt zurück zu geben und dabei selbst zur Ruhe zu kommen – Du und ich, wir unruhigen Kinder Gottes.

Der meditative bzw. Predigtteil kann mit einer Aktion zum Thema Takt / Rhythmus verbunden werden: Ein Metronom kann in verschiedenen Tempi den Takt schlagen, verschiedene InstrumentalistInnen könnten ein gemeinsames Musikstück spielen und dabei unabhängig voneinander in unterschiedlichem Tempo immer schneller werden.

Bibeltexte, die in den Verkündigungsteil eingebunden werden können: Mi 6,8;9 Mt 5,13-16;
– Lieder: Morgenlicht leuchtet, Die Erde ist des Herrn, Solang es Menschen gibt auf Erden, Singt das Lied der Freude

Gemeinsam Stärkung erfahren – gemeinsames Suppen-Mittagessen
Gemeindeglieder werden im Vorfeld eingeladen, Suppen zu kochen aus Zutaten, die aus der Region kommen und der Jahreszeit entsprechen.

Gottes verletzte Schöpfung feiern und bewahren – Erfahrungs- und Aktionsstationen
-Station Psalm 104 erfahren (Kindergottesdienstkreis): Zu einer Psalmübertragung für Kinder 10) , die in einem ruhigen Raum immer wieder gelesen wird, werden Kinder und Erwachsene eingeladen, vorhandene Utensilien zu einem Gesamtbild in der Mitte des Kreises zu legen und schmeckbar, erfahrbar, fühlbar werden zu lassen (verschieden farbige Tücher zu Wasser, Erde, Gras in die Mitte legen, Wasser und Öl eingießen, Brot, Äpfel, Trauben schmecken, Körner fühlen lassen, Stofftiere in die Mitte stellen). Am Ende entsteht ein buntes Schöpfungsbild in der Mitte des Kreises. Gemeinsam kann „Gott gab uns Atem“ (EG 432) gesungen werden.
– Station Psalmenkarten gestalten (Kindergruppen): Mit (vorbereiteten) Naturmaterialien werden Karten zu ausgewählten Versen aus Psalm 104 gestaltet.
– Station Ökologischer Fußabdruck (KonfirmandInnen- und Jugendgruppen): Hier kann der Fragebogen zum ökologischen Fußabdruck(11) erklärt, persönlich ausgefüllt und ausgewertet werden. Außerdem steht ein Sandbecken zur Verfügung, in dem Kinder und Erwachsene ihre eigenen Fußabdrücke hinterlassen und erfühlen können.
– Stationen Nachhaltige Lebens-Erfahrung (Frauen- und Männergruppen, Senior-Innenkreis): Stationen, an denen „nachhaltiges praktisches Lernen“ angeboten wird: Strümpfe stopfen, Brot backen, Fahrräder reparieren, Briefumschläge aus Altpapier basteln etc.  abhängig davon, welche Gaben vorhanden sind

Lebensrhythmus finden – gemeinsamer Abschluss
Am Schluss des Tages steht ein gemeinsamer Abschluss. Je nach Anzahl der Teilnehmenden können ein großer Kreis oder mehrere Kreise ineinander gebildet werden. Verantwortliche der verschiedenen Stationen sagen zum Auftakt in einem Satz, was an ihrer Station Thema war und legen ein Symbol ihrer Station in die Mitte. Danach wird das Lied „Gott gab uns Atem“ (EG 432) oder ein anderes bekanntes Schöpfungslied gesungen und schließlich Sendung und Segen für die Woche gesprochen. Beim Segen geben alle einander die Hand.

Almut Bretschneider-Felzmann, Jg. 1976, ist Pfarrerin z.A. der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland im Referat Ökumene / Gesellschaftliche Verantwortung der Landeskirche.

Dr. Elisabeth Bücking, Jg. 1944, röm.-kath., ist Biologin und engagiert sich in der kirchlichen Umweltarbeit. Ehrenamtlich ist sie ehrenamtlich Nationalkoordinatorin des Ökumenischen Forums Christlicher Frauen in Europa (ÖFCFE).

Verwendete Literatur

Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK): Gottes Schöpfung feiern. Schöpfungstag und Schöpfungszeit – 1. September bis Erntedank, Frankfurt 2008.
Europäisches Christliches Umweltnetzwerk (ECEN): Eine Zeit für Gottes Schöpfung. Ein Aufruf an die Europäischen Kirchen, Genf 2006.
Evangelischer Oberkirchenrat Stuttgart (Hg. u.a.): Schöpfung feiern. Von einer Generation zur anderen bleibt Gott treu. Bausteine für Gemeindearbeit und Gottesdienst, Stuttgart 2004.
Haus Kirchlicher Dienste der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers (Hg.): Gottes Energie beweg – Schöpfungszeit. Arbeitshilfe, Hannover 2009.
Kurt Marti: Die Psalmen 73-106. Annäherungen, Stuttgart 1992.
Pommersche Evangelische Kirche (Hg.): KlimaWandeln. Regionale Impulse für den Schöpfungszeitraum, Greifswald 2009.
Banzhaf, G./Mohr, G. (Hgg.): Ich höre das Gras wachsen. Schöpfung wahrnehmen, erleben, feiern in Gottesdienst und Gemeinde mit Kindern und Erwachsenen, Leinfelden-Echterdingen 1999.

Anmerkungen

1 kath.: 4. Okt., ev.: 3. Okt.
2 Die 2. Europäische Ökumenische Versammlung (EÖV) 1997 in Graz rief die Kirchen auf, die „Bewahrung der Schöpfung als Teil des kirchlichen Lebens zu betrachten und zu fördern und dazu als Beispiel einen Tag der Schöpfung einzuführen“. In der Charta Oecumenica haben sich die Kirchen Europas 2001 in Leitlinie 9 folgendermaßen selbst verpflichtet: „Im Glauben an die Liebe Gottes, des Schöpfers, erkennen wir dankbar das Geschenk der Schöpfung, den Wert und die Schönheit der Natur. Aber wir sehen mit Schrecken, dass die Güter der Erde ohne Rücksicht auf ihren Eigenwert und ohne Rücksicht auf das Wohl zukünftiger Generationen ausgebeutet werden. Wir wollen uns gemeinsam für nachhaltige Lebensbedingungen für die gesamte Schöpfung einsetzen. (…) Wir empfehlen, einen ökumenischen Tag des Gebetes für die Bewahrung der Schöpfung in den europäischen Kirchen einzuführen.“ Die 3. EÖV von Sibiu 2007 empfiehlt den Kirchen konkret, „dass der Zeitraum zwischen dem 1. September und 4. Oktober dem Gebet für den Schutz der Schöpfung und der Förderung eines nachhaltigen Lebensstils gewidmet wird, um den Klimawandel aufzuhalten.“ Vgl. ACK, Gottes Schöpfung feiern, S.4.
3 Siehe www.ecen.org.
4 Die Württembergische, Hannoversche und Pommersche Landeskirche haben bereits Materialien herausgegeben (siehe Literaturliste).
5 Siehe www.footprintnetwork.org.
6 Die BUNDjugend hat einen Fragebogen entwickelt, in dem man durch Beleuchtung verschiedener Lebensbereiche den eigenen Fußabdruck „messen“ kann, d.h. die Größe des persönlichen Ressourcen- und Energieverbrauchs. Die Ev.-Luth. Landeskirche Hannover hat ihn in ihre Arbeitshilfe „Gottes Energie bewegt – Schöpfungszeit“ aufgenommen.
7 siehe Seite 46 f.
8 Marti, Psalmen, S. 170
9 „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“
10 z.B. aus M. Polster, E. Temporin: Gib mir Wurzeln, lass mich wachsen. Psalmen für Kinder, Stuttgart 2006
11 S.o. Fußnote 5

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