Alle Ausgaben / 2015 Bibelarbeit von Urte Bejick

Ruht euch ein wenig aus

Bibelarbeit zu Markus 6, 30ff

Von Urte Bejick

Zu meiner Studienzeit in den 80er Jahren galten die Menschen, die un­terschiedliche Jesusüberlieferungen zusammengestellt hatten und die uns heute unter den Namen der vier männlichen Evangelisten bekannt sind, nicht gerade als literarische Genies.

Als eine Art „Chefs vom Dienst“ hätten sie bisher mündlich oder bereits schriftlich vorliegende Traditionen miteinander verbunden, dort eine Worterklärung eingefügt, an anderer Stelle etwas weggelassen oder unterschiedliche Geschichten durch Textbausteine wie „Er aber sagte und sprach …“ oder „da machte er sich auf nach …“ notdürftig zur stringenten Handlung verbunden.

Ein Edelstein am Straßenrand

Wie unfair! Bei Markus (Mk 6,30-32) findet sich zum Beispiel folgendes kleine redaktionelle Juwel: „Die Apostel kamen bei Jesus zusammen und verkündeten ihm alles, was sie getan und gelehrt hatten. Und er sagte ihnen: ‚Geht doch jeder für sich an einen einsamen Ort und ruht euch dort kurze Zeit aus.' Es waren nämlich viele, die kamen und gingen, und es blieb keine richtige Zeit, um zu essen. Und sie fuhren mit dem Schiff an einen einsamen Ort für sich allein.“

Dieser „Zwischentext“ verbindet zwei dramatische Erzählungen. Mk 6,14-29 berichtet vom Tod Johannes des Täufers. Eine bildstarke Geschichte über klebrige Männerphantasien, über eine junge Frau, die ihre erwachende Sexualität mit Macht verwechselt, eine zwielichtige Mutter – und einen politisch motivierten Mord. Gerade hat Jesus seine Jüngerinnen und Jünger ausgeschickt, da kommt dieser Rückschlag. Sein Lehrer und Mentor ist tot! Wird und kann Jesus dessen Werk weiterführen? Die darauf folgende Geschichte (Mk 6,30-44) ist als „Speisung der Fünftausend“ bekannt. Deren Auslegung ist oft von ihrem versöhnlichen Ende her geprägt: der wundersamen Vermehrung von Brot und Fisch. Dabei wird hier eine explosive Situation geschildert: ­Johannes wurde ermordet, und jetzt drängen sich orientierungslose, sehnsüchtige, bedürftige Menschen um Jesus. Der zieht sich erst einmal zurück. Aber die Menge folgt ihm in die Einöde. Die Menschen hungert es nach Sinn, bald darauf auch nach handfestem Essen. Aber es ist nichts da!

Führen wir uns die Situation vor Augen: Da ist eine von den Ereignissen aufgestörte Menschenmenge, verwirrt, aber zäh und entschlossen – und dann gehen Brot und Wasser aus. Wie schnell kann da Begeisterung in Wut umschlagen. Wie schnell kann ein entschlossener Leithammel die „Schafe ohne Hirten“ in die von ihm gewünschte Richtung dirigieren! Es ist eine angespannte Situation – die sich dann durch das wunderbare Teilen auflöst. Zur Drama­tisierung und gleichzeitigen Entspannung trägt aber auch das kleine Scharnier Mk 6,30ff bei. Es ist eine Stelle, die man leicht überliest, die aber ihre eigene Schönheit besitzt. Nach dem Tod des Johannes stellt sich die Frage: Was wird Jesus tun? Und was ist das für einer?

Pause!

So einer ist das: Da kommen Jüngerinnen und Jünger, begeistert und noch berauscht vom eigenen Erfolg, zu Jesus zurück und erzählen ihm, was sie getan und gelehrt haben. Das Erzählen ist ein bisschen schwierig, denn ständig kommen und gehen Leute. Ein beeindruckender Zulauf. Jetzt müsste man das Eisen doch schmieden, solange es heiß ist.
Doch Jesus verordnet seinen Jüngerinnen und Jüngern erst einmal Ruhe. Im griechischen Original steht anapausasthe, und das heißt wirklich: „Macht mal Pause!“ Das deutsche Wort „Pause“ hat also seinen Ursprung im Griechischen. Und schon der lang gezogene Umlaut signalisiert ein tiefes Ausatmen, das Schnaufen nach einer großen Anstrengung. Das Wort lässt das Bild eines Jagdhundes aufkommen, der sich aufseufzend vor dem Kamin ausstreckt, eines erschöpften Esels, auch eines abgearbeiteten Menschenpaares, das jetzt auf der Bank vor dem Haus „Feierabend“ macht. Eine „große Pause“ mit Sport und Spiel bekommen die Jünger/innen nicht. Nur oligon, „ein wenig“. Und auch der weitere Vorschlag zur Pausengestaltung klingt merkwürdig: jede und jeder für sich soll an einen einsamen Ort gehen. Nichts mit: den Erfolg gemeinsam feiern, ein bisschen baden oder sich zerstreuen. Nein, die so Eifrigen, Motivierten werden in die Wüste geschickt.

Am öden Ort

Der einsame Ort: Da geht es nicht um Ablenkung und Zerstreuung, sondern um Konzentration und Sammlung. Vielleicht denken wir da zunächst an den schönen Ort in den Bergen, einen unentdeckten Strand am Meer, der still erscheint, bis dann das Gedröhn des Windes, das Rauschen der Bäume, das unentwegte Lärmen der Vögel, das Sirren der Insekten und das Rieseln der von Eidechsen losgetretenen Steinchen die Ohren erfüllt. Nicht zu vergessen dieses zunächst nicht einzuordnende, geheimnisvolle Geräusch, das das eigene Herz hervorruft. In Mk 6,31 ist dieser Ort nicht idyllisch, sondern wohl eher ein verlassener, reizarmer Ort in der Wüste.

Öde Orte – ich persönlich habe das Talent, mich in den schönsten Städten in der Nähe staunenswerter Sehenswürdigkeiten zu verlaufen. Schloss Schönbrunn? Ich mache nur mal einen Schlenker und lande garantiert in einer Meile aus Tiefgaragen, Nagelstudios, 70er-Jahre-Zweckbauten. Und was, wenn der Weg in die „innere Burg“ nicht in ein eigenes inneres Bernsteinzimmer, sondern auch an solch einen öden Ort führt? „Neulich bin ich mal wieder in mich gegangen – auch nichts los“, soll Karl Valentin gesagt haben. Die „Versuchungsgeschichten“ der Evangelien überliefern uns, wie selbst Jesus in der Wüste mit seiner eigenen Bequemlichkeit, seinem Ehrgeiz, auch mit der Versuchung der Macht konfrontiert wurde. Der „öde Ort“ zeigt das andere Gesicht einer Stadt, von uns selbst. Die Jüngerinnen und Jünger werden wieder auf sich selbst verwiesen, auf sich allein: Wer bin ich außerhalb des Blicks anderer Menschen, ohne meine Aufgaben, ohne meine Erfolge?

Aber der einsame Ort ist nicht nur der Ort der Selbstkonfrontation, sondern auch der Ort der Freiheit, an dem niemand an einer zupft, reißt, keiner nachfragt, keine etwas will. In den Evangelien wird berichtet, wie der gesellige und feierfreudige Jesus immer wieder das Alleinsein sucht. Oft ist er geradezu auf der Flucht vor den ihn bedrängenden Menschen (Mk 1,45; Mt 14,13; Lk 4,42). Früh am Morgen oder am Abend zieht er sich auf Berge, in Gärten oder an einsame Orte zurück, um zu beten (Mk 1,35; 6,37; Mt 14,23; Lk 5,16; 9,10.18-22). Dem fröhlich mit anderen speisenden, dem helfenden und predigenden Jesus steht der die Einsamkeit liebende zur Seite. Allein sein ist heute negativ konnotiert. Allein sein zu können ist aber auch ein Privileg, das jahrhundertelang nur Reichen, Gebildeten, genügsamen Asketen – Männern – zustand. Solitude hießen neckisch die Landsitze absolutistischer Herrscher. A room of one's own, wie ihn Virginia Woolfe neben eigenem Geld gefordert hatte, ist die Grundlage weiblicher Emanzipation und Kreativität. Jesus betet allein und empfiehlt auch seinen Jüngerinnen und Jüngern, in der Begegnung mit Gott allein zu sein, im eigenen Zimmer, im Verborgenen (Mt 6,5f). Im Gebet steht der Mensch allein vor Gott, er entwirft sich in eine andere Wirklichkeit hinein. Und obwohl es fast schon ein Ritual ist, den modernen „Individualismus“ zu geißeln – gerade hier liegt eine seiner kräftigsten Wurzeln. Beten ist ein Akt des sich Auslieferns, der Kreativität und der Freiheit. Es eröffnet a room of one's own zumindest im eigenen Herzen.

Erst was essen!

Die Jünger/innen werden nicht weg geschickt, um zu beten, sondern um in Ruhe zu essen. So viel Trubel war um sie, dass keine rechte Zeit zum Essen blieb. Im Griechischen steht hier ein seltsamer Begriff: eukairoun. Kairos, das ist im Neuen Testament im Gegensatz zur verrinnenden Zeit der rechte Augenblick, „zur rechten Zeit am rechten Ort“, die erfüllte Zeit. Und eu heißt gut. Es geht also um die richtig gute, geeignete Zeit. Die Jüngerinnen und Jünger haben nicht gehungert, wohl auch gegessen – da einen Snack aus der Hand (vgl. Mk 2,23), dort mal eben ein Stück Brot. Nebenbei, zwischendurch, wenn grad Zeit war, aber nicht die rechte Zeit. Und jetzt sollen sie in Ruhe, besonnen und genussvoll essen! Jede und jeder für sich allein, was der sonstigen fröh­lichen Mahlpraxis Jesu widerspricht. Aber nicht nur das gemeinsame Tafeln braucht der Mensch, er darf auch einmal bei sich selbst zu Gast sein. Wenn „ein Zimmer für sich allein“ ein Privileg ist, so auch das in Ruhe essen. Coffee to go, die Sushi-Box, die Pizza „auch zum Mitnehmen“, das belegte Brötchen für das Computerpicknick, das sind Errungenschaften, die aus unserer Gegenwart nicht mehr wegzudenken sind. Kleine Annehmlichkeiten, die uns aber der Position der antiken Sklavinnen und Soldaten, der Dienstboten näher bringen. Eukairoun, das heißt, sich nicht mit dem Katzentisch des Lebens zufrieden geben.

Neben Beten gehört Essen zu den Strukturierungselementen der Evangelien. In den synoptischen Evangelien beginnt Jesus seine Sendung in der Wüste mit Fasten (Mk1,11ff par.), im Johannesevangelium mit einem üppigen Hochzeitsmahl, bei dem vor allem dem Wein zugesprochen wird (Joh 2,1-11). Auch der Einsamkeit, dem Verrat, der Folter und Hinrichtung geht – als eine letzte Ruhepause – das letzte Mahl mit den Jüngerinnen und Jüngern voraus. Als der Zöllner Matthäus (Mk 2,13-17 par.) und der korrupte Zachäus (Lk 19,1-10) berufen werden, wird zunächst einmal ausgiebig gespeist. Die Mahlgemeinschaft soll die Zuwendung Jesu zu Ausgestoßenen und Sündern unterstreichen, sie leitet aber für die Berufenen einen Umbruch in ihrem Leben ein. Vor dieser gewaltigen Veränderung dürfen sie sich stärken. „Wer die Hand an den Pflug legt und schaut zurück, ist nicht geschickt zum Reich Gottes“ (Lk 9,26). Wer vorher kräftig vespert, schon. So bittet Jesus die Eltern eines vom Tod erweckten Mädchens, dem Kind zu essen zu geben (Mk 5,43). Auch der Auferstandene weiß Brot und gegrillten Fisch zu schätzen (Joh 21,9-12). Essen erdet. Es macht den Menschen ihre Kreatürlichkeit und Abhängigkeit von der Natur und der Arbeit anderer Menschen bewusst. Dankbares Essen eukairoun ist ein Akt der Freiheit – und der Demut.

„Wir bitten Sie, diese Verzögerung zu entschuldigen …“

Darf man das denn: angesichts Hilfe suchender Menschen sich einfach zurückziehen und schmausen? Über solch ein Erlebnis hat sich wohl jede schon geärgert: In der Schlange vor dem Fahrtkartenschalter oder an der Kasse lange gewartet und dann, wenn nur noch eine Person vor einer ist, wird ein Schild auf den Tresen geknallt: „Dieser Schalter ist zur Zeit nicht besetzt“ oder „Mittagspause“. Dabei stehen da zwei Schlangen! Jesus selbst gibt den Jüngerinnen und Jüngern hier die Erlaubnis. Nur besonnene, gestärkte Personen können später beim Wunder einer Speisung von 5000 Menschen assistieren.

Doch die Bibel ist kein Wellness-Ratgeber. In Mk 6,30 geht es nicht um die Botschaft: „Macht es euch auch mal gemütlich.“ Der Vers ist wie gesagt vielmehr ein Moment der Verzögerung zwischen zwei hoch angespannten Situationen. Jesus nimmt die Nachfolge des Täufers erst nach einem Zögern auf. Geschätzt werden Menschen in der Öffentlichkeit, vor allem Politikerinnen, wenn sie als „entscheidungsfreudig“ gelten, nicht als Zauderer. Nach Mk 6,30ff, aber auch in der Parallele bei Mt 14,13 zögert Jesus. Sein Zögern wird in einer anderen politisch hoch brisanten Situation im Johannesevangelium ausführlich geschildert: Als eine des Ehebruchs angeklagte Frau von Sittenwächtern zur Steinigung geführt wird, kritzelt Jesus gelassen auf der Erde herum, statt als immerhin religiöse Autorität sofort gegen diese Willkür aufzubegehren (Joh 8,6). Da Johannes diese Reaktion ausführlich beschreibt, hat sie wohl eine besondere Bedeutung: Das Zögern lässt dem Gegenüber noch eine kurze Chance der Besinnung, des Zweifelns an der eigenen Wahrheit.

Zögern ist eine zutiefst menschliche Fähigkeit; darin wird deutlich, dass wir eine Wahl haben und nicht „alternativlos“ handeln müssen. Joh 8,6 wie Mk 6,30 sind daher auch Verse von Freiheit und Frieden. „Der alte Drach, der schlummert nicht …“, mahnt kein Geringerer als Philipp Melanchthon in einem Engellied (EG 143,5). Im Original heißt es „feiert nicht“, dies bedeutet: ruhen, sich unterbrechen. Wer nie Feierabend macht, arbeitet dem listigen Drachen also in die Hände, der wieder einen Menschen für ein fried- und freudloses Leben gewonnen hat. Aber die Göttlichkeit und die Menschlichkeit Jesu erweisen sich eben darin: in Muße, in Ruhe, in der Fähigkeit, sich selbst zu unterbrechen. Wer das ernst nimmt und praktiziert, folgt ihm nach.

Sehen wir die Evangelien auch als Anleitung zur Lebenskunst, wie Jesus sie vorgelebt hat, so sind Zeiten des Alleinseins, Zögern und Rückzug auch angesichts dringender Aufgaben, Beten und Essen, Unterbrechung und Ruhe nicht etwas, was man und frau sich zwischendurch auch mal gönnen kann, sondern wesentliche Elemente eines guten, auch spirituellen Lebens.

Bibelarbeit in der Gruppe zu Markus 6,30-32

Vorbereitung:
– für jede Teilnehmerin je ein Blatt mit einem Tierfoto (Krokodil, Dinosaurier u.ä. „gefräßige“ Tiere) und genügend Platz für Notizen vorbereiten und ein Blatt mit Blumen, Ballons usw., ebenfalls mit Platz für Notizen
– weitere Papierbögen, Buntstifte, Illustrierte und Klebstifte für Collagen

Einstieg:
Lied „Meine Zeit steht in Deinen Händen“ (EG 644)

Die Leitung liest den Text aus Mk 6 einmal vor. Die Teilnehmerinnen notieren sich spontan, was ihnen an diesem Text auffällt (Pause, Essen usw.) und teilen es der Runde mit.

Die Leitung erläutert eingehend den exegetischen Kontext und geht dabei auf die genannten Stichwörter ein.

Einzelarbeit:
Die Schriftstellerin Virginia Woolfe verlangte Anfang des 20. Jahrhunderts für jede Frau „ein Zimmer für sich allein“. Herrscherinnen errichteten sich Schlösser mit dem Namen „Solitude“ (engl./frz.: Zurückgezogenheit, Einsamkeit) oder „Eremitage“ (Einsiedelei). Die Teilnehmerinnen können – jede für sich – ihre eigene „Solitude“ gestalten: als Text, in Gedichtform, als Collage oder Zeichnung. Es kann dabei um einen realen Ort gehen, an dem sie sich wohl fühlen, um einen Wunschort oder einen inneren Raum. Er darf so plastisch wie möglich ausgestaltet werden (Umgebung, Möblierung, Farben, Gerüche, Temperatur …).

Austausch zu zweit:
Die Teilnehmerinnen tun sich je zu zweit zusammen und laden sich gegenseitig in ihre „Solitude“ ein, beschreiben sie, soweit sie etwas darüber preis- geben möchten.

Pause!

Einstieg in den zweiten Teil:
„Der alte Drach', er feiert nicht“, hat nie „Feierabend“ – so beschreibt Melanchton im „Engellied“ das „teuflische Wesen“. Sich unterbrechen, Pause machen, Feierabend genießen: zum eigenen Raum gehört auch die eigene Zeit!

Die Leiterin liest den Textauszug „Rast“ von Rainer Maria Rilke vor (siehe Rückseite Cover).

Einzelarbeit:
Die Teilnehmerinnen erhalten vorgefertigte Tier-Blätter und notieren darauf fünf ihrer gefräßigsten „Zeitfresser“. „Zeitfresser“ sind wichtigtuerische, oft selbst auferlegte, letztlich aber unbefriedigende Aktionen, Termine, „Notwendigkeiten“ oder Gewohnheiten.

Danach erhalten alle ein schön gestaltetes Blatt (Blumen, Ballons …), um sich darauf fünf „Erlaubnisse“ zu notieren. Beispiel: „Ich erlaube mir, Arbeiten gut genug sein zu lassen.“ Oder: „Ich erlaube mir, den ‚Tatort' zu Ende zu sehen und nicht ans Telefon zu gehen.“

Plenum:
Im Plenum teilt jede Teilnehmerin die „Erlaubnis“ mit, die ihr am wichtigsten ist.

Abschluss:
Herr, mein Herz ist nicht stolz,
nicht hochmütig blicken meine Augen.
Ich gehe nicht um mit Dingen, die mir zu wunderbar und zu hoch sind.
Ich ließ meine Seele ruhig werden und still;
wie ein kleines Kind bei der Mutter ist meine Seele still in mir.
Israel, harre auf den Herrn
von nun an bis in Ewigkeit!

Psalm 131

Alternative zum zweiten Teil:
„100 Flüchtlinge in der Stadt angekommen. Behörden überfordert!“; „Kitastreik! Helft alle mit, um die Kinderbetreuung in unserer Nachbarschaft zu organisieren!“; „Aufruf: Spendet für …“ – Es gibt so viel Elend, so viele Anforderungen, wo man und frau etwas machen müssten. In Mk 6 unterbricht Jesus abrupt eine hoch angespannte Situation und lässt Jüngerinnen und Jünger erst einmal ausruhen und für sich selbst sorgen. Und das angesichts Hilfe suchender und hungernder Menschen. Darf man das in der heutigen Situation noch ohne schlechtes Gewissen? Können „Pausen“, Abwarten, Schweigen auch eine positive politische Bedeutung und Funktion haben? Kennen Sie Beispiele? – Diskussion im Plenum

Dr. Urte Bejick, geb. 1958, ist Theologin und arbeitet als Referentin für Theologie und Seelsorge und Altenheimseelsorge im Diakonischen Werk Baden. 2014 war sie Preisträgerin des Ökumenischen Frauenpredigtpreises, den der Deutsche Evangelische Frauenbund (DEF) und der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) gemeinsam ausgerufen haben.

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