„Warum wurden Labyrinthe in Felsgräber geritzt? Glaubten die Menschen vor 4.500 Jahren an ein Leben nach dem Tod? Glaubten sie, der Verstorbene werde einst auf dieser Erde wiedergeboren – vielleicht in Gestalt eines Tieres? Wenn man die Labyrinth-Ritzungen in Italien und Galicien miteinander vergleicht, dann fällt etwas auf: In den Deutungen geht es immer um Verlust und Wiederfinden, Angst und Hoffnung, Tod und Auferstehung. Christen sehen im Kreuz das wichtigste Symbol für Tod und Auferstehung. Wohl deshalb haben Christen auf die Labyrinthe bei Pontevedra Kreuze in den Fels geritzt. Das Kreuz ist wie das Labyrinth ein Zeichen der Hoffnung. … Vielleicht sollten die Labyrinthe den Besuchern der Grabhöhlen Trost spenden, indem sie auf Jesus hinwiesen. Denn das Labyrinth ist auch ein altes Symbol für Christi Tod und Auferstehung.“ (Seite 28)
Jürgen Hohmut hat sich als Fotograf ungewöhnliche Zielobjekte ausgesucht: Er fotografiert überall in Europa Labyrinthe und Irrgärten und dies mittels eines Zeppelins aus der Vogelperspektive – siehe die Fotos S. 58 und 60. Fasziniert von dieser Art der Fotografie hat der Theologe Uwe Wolff ein Kindersachbuch geschrieben, dessen Bilder und Texte aber auch Erwachsene ansprechen. Neben den Ursprüngen und vielfältigen Deutungsmöglichkeiten von Labyrinthen und Irrgärten beschreibt das Buch anschaulich, wie die LeserInnen selbst ein Labyrinth entwickeln können. (KF)
Uwe Wolff, Jürgen Hohmuth:
Alles über Labyrinthe und Irrgärten. Unterwegs mit Zeppelin und Kamera.
Stuttgart/Wien 2006,
Gabriel Verlag
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