Ausgabe 1 / 2006

ungewollt kinderlos

Handreichung der Frauenarbeit der Ev. Landeskirche Württemberg


Was in herkömmlichen Ratgebern nicht angesprochen wird, sind Auswirkungen sowohl auf die Frau, die sich auf eine solche Behandlung einlässt, als auch gesellschaftliche Entwicklungen, die mit der IVF Behandlung einhergehen:

 Die Diagnose „Unfruchtbarkeit“ wird häufig sehr schnell ausgesprochen. Bereits nach einem Jahr ungeschützem Geschlechtsverkehr ohne Entstehen einer Schwangerschaft gilt eine Frau als unfruchtbar.

 Vermehrt wird auf Frauen Druck ausgeübt, die modernen medizinischen Möglichkeiten auch auszuschöpfen, was eine eigenständige Entscheidung erschwert.

 Die geplante, produzierte Schwangerschaft zieht eine vermehrte Kontrolle während der Schwangerschaft nach sich. Die Reproduktionsmedizin betrachtet das herzustellende und heranwachsende Leben als Produkt. Der Erwartungsdruck, ein perfektes „Produkt“ zu bekommen, steigt.

Um bei Mehrlingsschwangerschaften die Überlebenschance von einem oder zwei Kindern zu erhöhen und einer drohenden Frühgeburt vorzubeugen, wird von den Reproduktionsmedizinern empfohlen, ein oder zwei der werdenden Kinder (Feten) zu einem frühen Zeitpunkt im Mutterleib abzutöten (Fetozid).

Körperliche und psychische Langzeitfolgen für Kinder aus IVF-Behandlung sind noch unklar. IVF-Kinder werden häufiger durch medizinische Untersuchungen kontrolliert und überwacht.

Die Forschung ist an Frauen als Eizellenspenderinnen interessiert. Vor allem dieser Punkt taucht in herkömmlichen Veröffentlichungen, Ratgebern und Broschüren nicht auf.

aus: Handreichung „ungewollt kinderlos“
Frauenarbeit der Ev. Landeskirche in  Württemberg; PUA-Beratungsstelle Pränatale Untersuchung und Aufklärung (DW Württemberg)

Bezug: Frauenarbeit der  Evangelischen Landeskirche in  Württemberg
Gymnasiumstrasse 36, 70174 Stuttgart
Tel. 0711 – 2068-279

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