Ob als Einzelne oder in Organisationen: Mehr denn je sind wir alle gefordert, über den Klimawandel und die globalen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen nachzudenken. Wir können nicht mehr sagen, dass dafür andere zuständig sind. Es ist an uns, die Zukunft jetzt mitzugestalten.
So habe ich das Ziel von „Earth for All“ verstanden, den Bericht, den der Club of Rome 2022 veröffentlicht hat. 50 Jahre nach den „Grenzen des Wachstums“ blickt erneut ein Team von renommierten Wissenschaftler*innen in die Zukunft und legt ein Genesungsprogramm für unsere krisengeschüttelte Welt vor – einen „Überlebensführer für unseren Planeten“. Beim Lesen hatte ich die Frage im Hinterkopf: Ist es dafür nicht längst viel zu spät? Nein, ist es nicht! Nicht, wenn wir verstehen, wie es zu all den Schieflagen gekommen ist. Und welche Fehler vermieden werden sollten, um die Situation nicht noch zu verschlimmern. Der Bericht liefert eine politische Gebrauchsanweisung für fünf wesentliche Handlungsfelder, in denen mit vergleichsweise kleinen Weichenstellungen große Veränderungen erreicht werden können: Gegen die Armut im globalen Süden. Gegen grassierende Ungleichheit. Für eine regenerative und naturverträgliche Landwirtschaft. Für eine umfassende Energiewende. Für die Gleichstellung der Frauen.
Dieses Buch ist ein echter Lichtblick. Mir hilft es, Zusammenhänge zu verstehen und so für die Zukunft zu lernen. Und es hat mir Mut gemacht, mich mehr zu informieren und dann zu versuchen, mein Engagement zu überdenken und zu erweitern.
Club of Rome (Hg.), Earth for all, oekom 2022 / gedruckte Ausgabe: 256 Seiten, 25 Euro;
ISBN 978-3-96238-387-9; auch als PDF oder E-Book zum Download (ca. 19 Euro) verfügbar / www.oekom.de / mehr zum Club of Rome auf Deutsch unter www.clubofrome.de
Petra Wegner ist Goldschmiedemeisterin und ehrenamtliche Sprengelbeauftragte für die Arbeit mit Frauen in der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers. Sie ist Mitglied im Redaktionsbeirat leicht & SINN.
