Ausgabe 2 / 2012 Artikel von Ilse Ostertag und Eva-Maria Zabbée

Wenn die Wege sich trennen

Familien nach Trennung und Scheidung

Von Ilse Ostertag und Eva-Maria Zabbée

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes gab es im Jahr 2010 in Deutschland insgesamt 8,1 Millionen Familien mit 13,1 Millionen Kindern unter 18 Jahren. 382.047 Ehen wurden geschlossen und 187.027 geschieden. In der Großstadt wird jede zweite, im ländlichen Raum jede dritte Ehe geschieden. Bei 91.455 Scheidungen waren 145.146 minderjährige Kinder betroffen.

Allein erziehende Mütter und Väter, so genannte Einelternfamilien, machten
19 Prozent der Familien mit Kindern unter 18 Jahren aus, während 9 Prozent aller Familien Lebensgemeinschaften mit minderjährigen Kindern waren. Ehepaar-Familien mit minderjährigen Kindern waren trotz rückläufiger Entwicklung mit 72 Prozent die häufigste Familienform. In den Einelternfamilien sind es mit 90 Prozent in der Regel Frauen, die die tägliche Erziehungsverantwortung für Kinder und die Sorge um den Lebensunterhalt für die Familie überwiegend allein wahrnehmen.

Die wenigsten Mütter oder Väter haben geplant, ihr Leben mit einem Kind als Alleinerziehende zu führen. Einelternfamilien beginnen häufig mit dem Zerbrechen einer anderen Familienform – 42 Prozent der Alleinerziehenden sind geschieden, 17 Prozent (noch) verheiratet aber getrenntlebend, 5 Prozent verwitwet. Der Anteil der ledigen Alleinerziehenden liegt derzeit bei ca. 35 Prozent und nimmt zu.

Nach einer Trennung oder Scheidung müssen Trauer und Enttäuschungen bearbeitet werden. Zusätzlich muss das komplette Familienleben mit Kindern und zwischen den Eltern umorganisiert und gestaltet werden. „Es mag deshalb überraschen, dass Alleinerziehende trotz Mehrfachbelastung und ungeachtet der mannigfaltigen Probleme, mit denen viele von ihnen im Alltag zwischen Beruf und Familie konfrontiert sind, mehrheitlich angeben, mit ihrer Lebenssituation zufrieden zu sein. (…) Offensichtlich verbessern sich – bei allen materiellen Problemen, welche allein erziehende Frauen bewältigen müssen – andere Aspekte ihrer Lebenssituation, beispielsweise weniger Konflikte und Gewalterfahrungen oder
ein Zugewinn an eigenständiger Entscheidungsfreiheit und an Karrierechancen.“(1)

Es gibt also ein gewisses Dilemma: Allein erziehend zu sein, ist eine normale Familienform und es verbietet sich selbstredend, allein erziehende Mütter und Väter als „Problemgruppe“ zu diskriminieren. Andererseits ist es dringend erforderlich, Unterstützungen und Rahmenbedingungen für Einelternfamilien zu beschreiben und öffentliche Hilfe anzubieten, damit die überwiegend von einem Elternteil getragenen Familienaufgaben – etwa die Sorge für die ökonomische Basis sowie die Versorgung und Erziehung der Kinder und der Familienalltag – bestmöglich gelingen.
(Frauen-) Gruppen in der Gemeinde haben vielfältige Chancen, unterstützend aktiv zu werden. Darum haben wir im Folgenden eine Reihe von Möglichkeiten zusammengestellt.

Für die Arbeit in der Gruppe

Die meisten Frauen kennen das Thema „Trennung / Scheidung“ aus eigener Betroffenheit – wenn nicht aus der eigenen Familie, so doch aus dem Bekanntenkreis, aus der Nachbarschaft oder aus der Frauengruppe.

1  Ins Gespräch kommen
Hier einige bewährte Methoden, um miteinander über diese Erfahrungen ins Gespräch zu kommen:

– Stummer Dialog

Im Raum hängen mehrere Plakate, daneben liegen Stifte. Die Frauen werden gebeten, sich in beliebiger Reihenfolge kurz bei jedem Plakat aufzuhalten. Die Satzanfänge bzw. Meinungen auf den Plakaten können schriftlich ergänzt bzw. kommentiert werden – zunächst ohne miteinander zu sprechen. Schriftlich können auch die bereits aufgeschriebenen Texte kommentiert werden.

Beschriftungen der Plakate:
– Kinder leiden am meisten unter der Trennung/Scheidung ihrer Eltern, weil …
– Eine Trennung/Scheidung ist heute kein „Weltuntergang“ mehr. Paare sollten sich lieber trennen als sich über Jahre zu bekriegen.
– „Was Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden.“ (Mk 10,9)
– Manchmal kann eine Trennung/Scheidung auch gut sein, weil …
– „Eltern bleiben Eltern“ – auch nach Trennung/Scheidung. Getrennte Eltern sollten auch in Zukunft für ihre Kinder gemeinsam da sein.

Anschließend werden die Plakate gemeinsam angeschaut und besprochen.

– Nichts als Sprüche?

Vorbereiten: Kärtchen in der Anzahl der TN mit verschiedenen Zitaten zum Thema (jeweils doppelt oder dreifach). Die Kärtchen werden verteilt oder verdeckt „gezogen“ – die jeweils 2 oder 3 Frauen mit demselben Zitat tauschen sich 5-10 Minuten in Murmelgruppen aus und bringen ihre Kommentare anschließend ins Plenum ein.

Zitate zum Thema „Scheidung“:
– „Was Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden.“ (Mk 10,9)
– „Eine Heirat geht ja furchtbar schnell, aber die Scheidung ist immer so zeitrau-bend.“ (Brigitte Bardot)
– „Scheidung ist gut für Kinder. Sie kriegen mehr Weihnachts- und Geburtstags-Geschenke und können öfter auf Urlaub fahren.“ (Katie Price)
– „Eine Geschiedene ist eine Frau, die geheiratet hat, um nicht mehr arbeiten zu müssen, und nun arbeitet, um nicht wieder heiraten zu müssen.“ (Anna Magnani)
– „Meistens hat, wenn zwei sich scheiden, einer etwas mehr zu leiden“ (Wilhelm Busch)
– „Auch wenn man seine Frau nicht liebte, glaubt man, bei der Scheidung ein kleines Vermögen verloren zu haben.“ (aus Japan)

– Texte sprechen lassen

Einen guten Gesprächseinstieg finden Sie auch, wenn Sie das Bilderbuch „Wir sind immer für dich da! Wenn Papa und Mama sich trennen“ vorlesen.(2) Die Geschichte von Ole setzt sich einfühlsam mit den Ängsten und Sorgen auseinander, die Kinder in dieser schwierigen Lebensphase beschäftigen.

Das Buch lebt mit und von den Bildern. In einer kleinen Gruppe kann es vorgelesen und können dabei die Bilder gezeigt werden. Für eine größere Gruppe sollten die Bilder abfotografiert und als PowerPoint Präsentation gezeigt werden.

Impuls für das anschließende Gespräch: Was gefällt mir an dem Buch? Was gefällt mir nicht? Finde ich das Buch hilfreich, um mit Kindern zu sprechen? Wäre es auch für unsere Familiensituation unterstützend?

Ein sehr schönes Märchen zum Thema „Trennungsschmerzen, Liebeskummer, Loslassen…“ gibt es im Internet. Es erzählt von der „Traurigkeit“, aber auch von der „Hoffnung“. Sie finden es unter http://www.trennungsschmerzen.de/ein-märchen-t4095.html

Auch Schlager und Songtexte zu „Liebe – Herzschmerz – Trennung – Scheidung – Abschied“ können Gespräch in Gang bringen. Zum Beispiel:
– Marmor, Stein und Eisen bricht (Drafi Deutscher)
– Liebeskummer lohnt sich nicht (Siw Malmkvist)
– Die Liebe ist ein seltsames Spiel (Connie Francis)
– Ich lieb dich überhaupt nicht mehr (Udo Lindenberg)
– Ich wollte noch Abschied nehmen (Xaver Naidoo)
– Time to Say Goodbye (Andrea Bocelli and Sarah Brightmann)

Nicht zuletzt gibt es viele Gedichte, die zum Thema Trennung und Scheidung hinführen – vgl. etwa das Gedicht „Aus!“ von Kurt Tucholsky.(3)

2  Vertiefende Weiterarbeit

Wenn Sie sich über das Gespräch in der Gruppe hinaus weiter mit dem Thema beschäftigen möchten, empfehlen wir eine Veranstaltung mit einer Referentin oder mit einem Referenten.

– Sie können eine Beraterin oder einen Berater aus einer kirchlichen Beratungs-stelle zu unterstützenden Angeboten für Erwachsene und Kinder einladen.
– Oder Sie bitten eine Pfarrerin oder einen Pfarrer um Informationen und ein Gespräch zum Beispiel zum Umgang mit Schuld und Schuldgefühlen oder zu seelsorgerlichen Angeboten für Menschen in Trennung und Scheidung.
– Sie können auch eine Mediatorin oder einen Mediator einladen, um ein solches Unterstützungsangebot kennenzulernen. Mediation kann hilfreich sein, um nach einer gescheiterten Ehe nicht im „Rosenkrieg“ auseinander zu gehen, sondern sich „mit Anstand“ zu trennen.
– Hilfreich für Menschen, die sich trennen (wollen), ist auf jeden Fall, wenn Sie dafür sorgen, dass in der Gemeinde ständig Flyer verschiedener Beratungsstellen und Alleinerziehenden-Gruppen ausliegen.

3  Wenn Wege sich trennen – Gottesdienste zu Trennung und Scheidung

Menschen brauchen Rituale. An besonderen Punkten unseres Lebens gibt es gestaltete Übergänge. Die Kirchen begleiten mit der Taufe, der Konfirmation, der kirchlichen Trauung und der Trauerfeier Menschen auf ihrem Lebensweg.

Und auch, wenn die Wege sich trennen, haben Paare oft das Bedürfnis, die vorherige Lebensphase mit einem Ritual zu beenden; manche Beratungsprozesse in den Beratungsstellen schließen daher mit einem Scheidungsritual ab. Vielen ist es zudem wichtig, für sich und den kommenden Weg Gottes Segen zu erbitten. In vielen Städten gibt es daher inzwischen Gottesdienste für getrennt Lebende und Geschiedene, die für die Betroffenen und ihre Angehörigen hilfreich sind.(4)

Grundelemente der Gottesdienste, wie sie in Hannover angeboten werden, sind moderne einfühlsame Musik, nachdenkliche Texte und Stationen im Kirchenraum.

Unter der Überschrift „Was ich erlebe, bringe ich vor Gott“ werden passend zum Thema des Gottesdienstes Lebenssituationen aus der Erfahrung der Ehe-und Lebensberatung beschrieben. In der Lesung wird entweder ein Gedicht – zum Beispiel „Aus!“ von Kurt Tucholsky – vorgetragen oder der Bibeltext, der der Predigt zugrunde liegt. Ein Pastor oder eine Pastorin und eine Päda-gogin, die auch Theologie studiert hat und selbst allein erziehend war, halten eine Dialogpredigt.

„Zeit für mich“ ist der folgende Teil betitelt. Die Besucherinnen und Besucher des Gottesdienstes bewegen sich in der Kirche und suchen die vorbereiteten Stationen auf:

Die Gebetsstation
Beim großen Kerzenständer und der sitzenden Christusfigur liegen kleine Zettel und Stifte bereit, damit die Menschen aufschreiben können, was sie bewegt. Oder sie zünden eine Kerze an.

Die thematische Station
Sie kann verschiedene Themen haben – zum Beispiel: Hoffnung säen. Hier konnte eine Blumenzwiebel gepflanzt werden – als Zeichen der Hoffnung, dass etwas Neues wachsen kann, wenn es geduldig gegossen und bedacht gepflegt wird.

Die Segensstation
Eine Segenskarte wird ausgewählt und wer mag, lässt sich diesen Segen unter Handauflegung zusagen.

Der meditative Tanz
Einfache Schrittfolgen und meditative Musik laden ein, das Gehörte im Inneren zu bewegen. Wer mag, kann natürlich auch gern am Platz verweilen, der Musik zuhören, beten und eigenen Gedanken und Gefühlen nachhängen.

Der Gottesdienst schließt mit einem Gebet, das auch die Gebete an der Gebetsstation aufnimmt, dem Vaterunser, Segen und einer schönen Musik.

Im Anschluss laden wir zum Gespräch in der Kirche ein. Es gibt Wein, Saft und Fladenbrot. Diese Einladung wird gern angenommen – und für viele ist es die erste Gelegenheit, in einer Kirche über ihre persönlichen Erfahrungen zu sprechen.(5)

4  Meine Tochter / mein Sohn lebt in Trennung – Seminartag für Frauen

In der kirchlichen Frauenarbeit ist oft zu beobachten, wie Frauen unter der Trennung/Scheidung ihrer Kinder leiden. Sie machen sich zum Teil selbst Vorwürfe, haben Schuldgefühle und fragen sich, wie sie mit dieser Situation gut umgehen können. Im Gespräch mit einer befreundeten Pfarrerin – selbst allein erziehend und geschieden – entstand das folgende Konzept für einen Seminartag in Stuttgart. Den Tag nur für Frauen anzubieten, war eine bewusste Entscheidung; grundsätzlich ist ein ähnlicher Tag natürlich auch mit Männern oder gemischten Gruppen möglich.

Ziel der Veranstaltung war es, Frauen, die vom gleichen „Schicksal“ betroffen sind, miteinander in Kontakt zu bringen und mit ihnen zusammen nach Wegen zu suchen, wie sie mit dieser Situation hilfreich umgehen können. Besonders wichtig war dabei die Frage, wie sie weiterhin die Beziehung zu ihren Kindern, ihren Schwiegersöhnen bzw. Schwiegertöchtern und ihren Enkelkindern gestalten können und dabei auch gut für sich selber sorgen.

Die Veranstaltung wurde an einem Samstag in Stuttgart von den Evangelischen Frauen in Württemberg angeboten. Sie hatte folgenden Programmablauf:

10:00
Ankommen bei Brezeln und Getränken
10:15
Begrüßung, Informationen zum Tag, Vorstellung Team
10:30
Vorstellungsrunde – im Plenum *
11:30
„Meine Familie“ – Einzelarbeit ** 12:30 gemeinsame Mittagspause
13.30
Weiterarbeit am Thema ***
15:30
Liturgischer Abschluss / Stärkung auf den Weg

* Vorstellungsrunde
In der Mitte liegt ein Tuch mit Gegenständen – die Teilnehmerinnen suchen sich einen Gegenstand aus, der sie spontan an ihre Situation oder an das Thema erinnert: Tempotaschentücher, Teddy, Kuscheltier, Spielzeugauto, zerbrochenes Geschirr, Weihnachtskrippe, Hochzeitsbild, Schneckenhaus, Foto-album, Losungsbüchlein, Schlafmaske (ich will nicht hinsehen), Gesellschaftsspiel, Wanderkarte, Reiseführer …

alternativ:
Die Leiterin fragt: „Wie ging es Ihnen, als Ihre Tochter / Ihr Sohn Ihnen sagte, dass sie / er sich trennen wird? Welches Gefühl war am stärksten?“ Jede Teilnehmerin überlegt kurz und schreibt ihr Gefühl auf ein Kärtchen. Sie liest ihr Kärtchen vor und legt es in die Mitte. Anschließend kann die Gruppe darüber ins Gespräch kommen. Genannt wurden Gefühle wie: Trauer, Schmerz, Erstaunen, Lähmung, Vertrauensbruch, Schuld, Übergangen, Verzweiflung, Überforderung, Erleichterung.

** Familienaufstellung mit kleinen Holzfiguren
Jede Frau stellt für sich ihre Familie: Wer gehört dazu, wie stehen die Personen zueinander? (ca. 5-8 Minuten). Dazu legt sie ihr mitgebrachtes Familienfoto. Anschließend geht die Gruppe von Tisch zu Tisch und betrachtet alle Aufstellungen.
Frage an diejenige, die das Bild gestellt hat: Wie ging es Dir damit? Möchtest Du etwas zu deiner Familie, zur derzeitigen Situation sagen? Die Teilnehmerinnen der Gruppe können ebenfalls sagen, was ihnen auffällt. Sie sollten aber vorher fragen, ob die Frau, die ihre Familiensituation vorgestellt hat, einen Kommentar dazu hören will oder nicht.

*** Kollegiale Beratung
Eine Frau schildert ihre Situation und stellt eine Frage. Die andern Teilnehmerinnen unterhalten sich darüber und suchen nach Lösungen. Die Frau hört nur zu, eine Protokollantin schreibt mit. Danach sagt die Frau, wie das Gespräch auf sie gewirkt hat, ob ein hilfreicher Ansatz für sie dabei war.

Wenn keine Frau über ihr „Problem“ reden möchte, kann auch an einem „Fallbeispiel“ (z.B. Rollenspiel) gearbeitet werden. Es wäre gut, dies vorbereitet dabei zu haben.

Die Erfahrung des Leitungsteams war, dass die Anonymität der Großstadt vorteilhaft für solch eine Veranstaltung ist. – Die Teilnehmerinnen hatten ein starkes Redebedürfnis. Die Vorstellungsrunde dauerte viel länger als geplant. Alle Teilnehmerinnen haben das erbetene Foto von ihrer Familie / ihren Enkeln mitgebracht und es gerne gezeigt.

Rückmeldungen der Teilnehmerinnen bestätigten den Eindruck des Leitungsteams: „Mir hat's geholfen“, sagte eine. Eine andere: „Ich bin kräftiger geworden und gehe gestärkt nach Hause.“ „Die ‚Schicksalsgemeinschaft' tut gut“, so das ermutigende Fazit einer dritten.

Ilse Ostertag ist Referentin für Alleinerziehenden-Arbeit bei Evangelische Frauen in Württemberg und Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Alleinerziehende im Diakonischen Werk der EKD (agae DW-EKD).
Kontakt:
Tel. 0711/2068-249,
E-Mail: ilse.ostertag@elk-wue.de

Eva-Maria Zabbée ist Referentin für Familienhilfe und Alleinerziehenden-Arbeit im Diakonischen Werk der Ev.-luth. Landeskirche Hannovers und ebenfalls Mitglied in der agae DW-EKD.
Kontakt:
Tel. 0511/3604-235,
E-Mail: eva-maria.zabbée@diakonie-hannovers.de

agae und Evangelische Frauen in Württemberg sind Mitglied bei den Evangelischen Frauen in Deutschland e.V. (EFiD)

Anmerkungen:
1 Uta Meier Gräwe: Lebenslage Alleinerziehend – wo ist das Problem? In: Archiv für Wissenschaft und Praxis der sozialen Arbeit, Nr 2/2011
2 von Harriet Grundmann und Marc-Alexander Schulze, Münster (Coppenrath) 2010 – mit einem Eltern-Nachwort von Wolfgang Braukmann
3 Siehe S. 47; ein Textblatt mit weiteren Texten zum Lesen zwischendurch oder als Abschluss kann bei den Autorinnen angefordert werden.
4 Der erste dieser Gottesdienste für getrennt Lebende und Geschiedene fand 1998 in Stuttgart statt. Seit dem Ökumenischen Kirchentag in Berlin 2003 werden sie in Stuttgart gemeinsam vorbereitet und abwechselnd in der evangelischen und der katholischen Kirche gefeiert. – Die Arbeitsgemeinschaft für allein erziehende Mütter und Väter in der evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers (agae) hat unter dem Motto „Wenn Wege sich trennen“ Gottesdienste mit einem eigenen thematischen Schwerpunkt angeboten, beispielsweise: Sie konnten beieinander nicht wohnen / Loslassen / Leben ohne Groll / Du bist ein Gott, der mich sieht.
5  Das Textblatt „Wenn Wege sich trennen“ der Projektgruppe Stuttgart erhalten Sie über Ilse Ostertag. Wenn Sie zur Gestaltung der Gottesdienste noch Fragen haben, oder solch einen Gottesdienst in Ihrer Stadt planen, können Sie sich gerne an uns wenden. Material und Literatur

Andrea Burgk-Lempart „Wenn Wege sich trennen“ Ehescheidung als theologische und kirchliche Herausforderung, Stuttgart (Kohlhammer) 2010

Bärbel Grote, Annette Lenders, Johanna Rosner-Mezler: weggehen – Trennung – Abschied – Neubeginn. Gottesdiensthilfen (mit CD), Freiburg (Herder) 2011

Weiteres:
Wenn die (Enkel-) Kinder von Trennung und Scheidung betroffen sind
– Großeltern haben keine Verantwortung, wenn eine Partnerschaft nicht gelingt. Das ist Sache der Eltern.
– Sachliche Informationen, z.B. aus Fachbüchern, helfen zu verstehen, was in einer Trennungsfamilie abläuft.
– Manchmal laufen Beziehungen „anders“ weiter, werden flüchtiger oder intensiver. Wichtig bleibt, dass Großeltern sich trauen, die Initiative zu übernehmen, wenn ihnen jemand wichtig ist.
– Ungefragte Ratschläge sind selten hilfreich und noch seltener erwünscht.
– Ein guter Kontakt zu den Großeltern ist für Kinder jedes Alters eine „Basisstation“, wo sie auftanken und abschalten können.
– Eine möglichst neutrale Haltung gegenüber den Eltern einzunehmen hilft den Enkeln, beide Elternteile lieb behalten zu dürfen. Selten ist einer nur „böse“ oder nur „lieb“.
– Wenn Großeltern weit entfernt wohnen: Kassetten besprechen ist für kleine Enkel eine Möglichkeit, die Stimme der Großeltern zu hören. „Große“ kommunizieren am liebsten und zuverlässigsten über Internet.
– Krisen sind manchmal eine gute Gelegenheit, eingeschlafene Kontakte zu beleben.
– Großeltern steht der regelmäßige Kontakt zu den Enkelkindern zu.
Für Patchworkfamilien: Großeltern sollten versuchen, auch das neue Stief-Enkelkind anzunehmen.
aus: Großeltern – Ruhender Pol in stürmischen Zeiten 12/2006, VAMV NRW e.V.,
www.vamv-nrw.de

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