Ausgabe 1 / 2012 Andacht von Margot Papenheim

Wer, was, wann, wie?

Kurze Wege zur Information über europäische Institutionen

Von Margot Papenheim


Europarat, Europäische Kommission, Europäisches Parlament. Straßburg, Brüssel, Amsterdam, Lissabon. EG, EU, EuGH. Wer sich auf das bunte, faszinierende europäische Terrain begibt, wird häufig schnelle Orientierungshilfe brauchen.

Ein paar Fähnchen dazu sind im Folgenden gesteckt – vor allem aber eine kleine Sammlung von Hinweisen, wo genauere Informationen zu finden sind. Falls gerade kein Internetzugang da sein sollte, empfiehlt sich das im Handtaschenformat verpackte, aber inhaltsreiche Europalexikon von M. Große Hüttmann und
H.-G. Wehling (Dietz, Bonn 2009), das in knapp 600 kurzen Lexikonartikeln den Weg durch die Begriffe, Namen und Institutionen der EU weist.

Der Europarat mit Sitz in Straßburg hat heute 47 Mitgliedsstaaten und umfasst damit fast alle Staaten Europas. Er wurde am 5. Mai 1949 gegründet, um in ganz Europa gemeinsame und demokratische Prinzipien zu entwickeln. Die Beschlüsse des Europarats binden die Mitglieder nicht unmittelbar – seine Konventionen werden erst gültig, wenn die Mitgliedsstaaten sie ratifiziert haben. Die wichtigste ist die 1950 unterzeichnete Konvention zum Schutze der Menschenrechte und Grundfreiheiten. In ihrer Folge wird 1998 ein Ständiger Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte eingerichtet. Klageberechtigt sind neben Staaten auch einzelne Bürger, sofern sie sich in ihren Grundrechten verletzt glauben und der nationale Rechtsweg ausgeschöpft ist. – mehr unter www.coe.int

Für Fragen rund um die Europäische Union (EU) gibt es das umfangreiche Informationsnetzwerk Europe Direct – http://europa.eu/europedirect/index_de.htm. Zu diesem Netzwerk gehören auch spezielle Euroäische Informationszentren (EIZ) von Bundesländern – siehe etwa http://www.eiz-niedersachsen.de/ oder http://www.thueringen.de/de/eiz/. Europäische Informationszentren werden aber in Deutschland auch von Städten unterhalten, zum Beispiel von Saarbrücken http://www.eiz-sb.de/ oder Stuttgart http://www.europe-direct-stuttgart.de/.

Die Europäische Kommission ist das Exekutivorgan der EU und vertritt die Interessen der gesamten EU (im Gegensatz zu den Interessen einzelner Länder). Sie unterhält in allen 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union Vertretungen. In Deutschland bilden die Büros in Berlin, Bonn und München das Bindeglied zwischen nationaler Politik und Öffentlichkeit und dem Kommissionssitz in Brüssel. Sie informieren BürgerInnen und Medien über die Politik der Kommission und halten den Kontakt zu den Parlamenten und Regierungen von Bund und Ländern. Zugleich informiert die Vertretung die Kommissionsdienststellen über die politische Lage in Deutschland und vermittelt die besonderen Bedürfnisse Deutschlands nach Brüssel. – siehe http://ec.europa.eu/deutschland/commission/index_de.htm

Die Europäischen Dokumentationszentren (EDZ) sind ein wichtiges Element der Informationspolitik der Europäischen Kommission. Sie machen die Dokumente und Publikationen der EU für Forschung und Lehre, aber auch für alle anderen InteressentInnen zugänglich. Die EDZ sind in der Regel an Hochschulen angebunden. In Deutschland gibt es 58 dieser Zentren. Überblicksinformationen zur EU und Institutionen der EU gibt es zum Beispiel im Europäischen Dokumentationszentrum der TU Darmstadt – http://www.ulb.tu-darmstadt.de/spezialabteilungen/edz_/europa_im_internet/europa_im_internet.de.jsp

Frauen und ihre Organisationen engagieren sich natürlich ebenfalls auf europäischer Ebene. Der Zusammenschluss zur politischen Interessenvertretung ist die Europäische Frauenlobby / European Women's Lobby EWL – mehr dazu unter www.womenlobby.org. Eines der wichtigsten Frauennetzwerke im kirchlichen Bereich ist das Anfang der 1980er Jahre gegründete Ökumenische Forum Christlicher Frauen in Europa (ÖFCFE) – siehe www.oekumene-forum.de. Theologinnen arbeiten seit 1986 in der Europäischen Gesellschaft für theologische Forschung von Frauen (ESWTR) – siehe www.eswtr.org. Und auch ein interreligiöses Frauennetzwerk ist entstanden, die Interreligiöse Konferenz Europäischer Theologinnen – siehe www.iketh.eu.

Europa erschließen kann und sollte man/frau sich aber nicht nur durch anstrengendes Lesen von Lexika oder Internetseiten – so informativ, notwendig und durchaus reizvoll das auch sein mag. Warum nicht hin wieder auch auf spielerische Weise herangehen? Top-Favorit in der EFiD-Geschäftsstelle ist der Wettbewerb darum, welche von uns die meisten Pfeile so nahe wie möglich an die geografische Lage der europäischen Hauptstädte bringt. – siehe http://www.langeneggers.ch/Spiele_dk/Geografie_eu/geografie_eu.htm

Eine ganze Serie weiterer Spiele findet sich auf einer Seite des österreichischen Unterrichtsministeriums unter http://www.schule.at/index.php?url=themen& top_id=4069

Margot Papenheim, Redakteurin ahzw

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