Alle Ausgaben / 2012 Bibelarbeit von Ulrike Sals

Wir wollen uns Stadt und Turm bauen

Bibelarbeit zu Genesis 11,1-9

Von Ulrike Sals


Die Turmbaugeschichte im Buch Genesis gehört zu den bekanntesten Erzählungen der Bibel. Dabei geht häufig verloren, dass dieser Text wie in einem Konzentrat sehr viele -Themen behandelt und sehr viele Ebenen hat.

Themen sind unter anderem: die Entstehung der verschiedenen Sprachen, das Handeln und die Macht einer vereinigten Menschheit, die Verunglimpfung des babylonischen Reiches. Die Ebenen sind unter anderem: Eindeutigkeit und Mehrdeutigkeit von Sprache, der unendliche Machtunterschied zwischen Gott und Menschheit und die Konkurrenz zwischen Gott und Menschheit. So hat unser kurzer Text es in sich – wie eine riesige Stadt: kleine versteckte Details und große weithin erkennbare Besonderheiten. Schauen wir uns einige davon genauer an.


Die einheitliche Sprache

Eine Voraussetzung für das Turmbauprojekt ist eine einzige Sprache für alle Menschen, sind eindeutige Wörter (V.1). Im Hebräischen steht der (unlogische) Plural von „eins“. Möglicherweise bedeutet das, dass diese Sprache kein „uneigentliches Sprechen“ kennt, also keine Bilder, keine Doppeldeutigkeiten, keine Metaphern hatte.

Gleichzeitig enthält diese Erzählung von der eindeutigen Sprache der Turmbauer besonders viele sprachliche Ungenauigkeiten. So wird das hebräischen Wort erez in seinen drei möglichen Bedeutungen Land, Erde, Menschheit zugleich verwendet, ohne dass immer klar ist, welche Bedeutung gerade „gemeint“ ist. Und der hebräische Ausdruck für das Brennen der Ziegel (saraf) bezeichnet eigentlich eine Totalverbrennung. Der Begriff für Ziegel (l'benah) ist zumindest ungewöhnlich, weil ungebrannte Lehmziegel nicht -zusammen mit Erdpech verwendet wurden, es ist aber auch keine Bezeichnung für Backsteine.1) So ist die erzählte Sprachverwirrung schon im Text selbst umgesetzt.

Eine Ironie des Ganzen ist, dass der Text von der Sprachverwirrung eigentlich keine Kommunikation enthält:
Die Menschen untereinander und Gott mit sich sprechen einen kollektiven Monolog.2) Zwischen Gott und den Menschen findet überhaupt kein Dialog statt. Die Sprachverwirrung erfolgt sozusagen schweigend.

Schon in der Antike gab es einige Überlegungen zur Einheitlichkeit von Sprache und Macht. Dieser biblische Text stellt sehr wahrscheinlich eine Parodie auf ein gescheitertes Bauprojekt des assyrischen Herrschers Sargon II. (722-705 v. Chr.) dar, der eine neue Königsstadt Dur Scharrukin bauen wollte und ihren Bau abbrechen musste. Allen nach Assur verschleppten Völkern Zwangsarbeit und eine einheitliche Sprache aufzuzwingen, gehörte zur Rhetorik über die behauptete Weltherrschaft des assyrischen Reiches. „Untertanen aus den vier Himmelsrichtungen mit jeweils fremder Sprache, Rede ohne Harmonie, die Berge und Flachland bewohnen, soviele das Licht der Götter, der Herr der Gesamtheit (d. h. Schamasch), hütet, (…) ließ ich eine Rede führen (d. h. eine einzige Sprache sprechen).“3) Darüber macht sich unser Text lustig. Als die assyrische Herrschaft über die damals bekannte Welt von der babylonischen Herrschaft abgelöst wurde, wurde der Erzählung von dem Turm- und Stadtbau und der Sprachverwirrung ein Bezug auf „Babylon“ gegeben (V.9), den er in seiner ersten Fassung wohl nicht enthielt. Das geschah wahrscheinlich um 560 v. Chr., zu Zeiten des babylonischen Königs Nebukadnezar.

Aber es gab auch grundsätzliche, skeptische Stimmen zu einem solchen Vorhaben. So ist von Aristoteles überliefert: „Eine Stadt besteht aus unterschiedlichen Arten von Menschen; ähnliche Menschen bringen keine Stadt zuwege.“4) In der Moderne wird hingegen nicht der Einheitlichkeit von Sprache, sondern der Übersetzung eine große Macht zugeschrieben: „Wer übersetzen lässt, hat die Befehlsgewalt, das Imperium. […] Werden hingegen die vielen gesetzlos kursierenden Sprachen auf eine einzige reduziert, erstarrt der Imperativ zum Gesetz. Das Imperium muss an seine eigene Unübersetzbarkeit stoßen und daran untergehen.“5 In diesem Sinne handelt Gott, indem er ihre Sprache „verbabbelt“ (durcheinanderbringt), damit sie nicht mehr die Sprache des anderen hören können (V.7).


Die Zerstreuung der Menschen

Dass sie zerstreut würden, also allein oder in Gruppen voneinander wegziehen und dann nichts mehr voneinander wissen, ist eine Angst der Menschen, die sie zu diesem Einheitsprojekt bringt (V.4). Die Macht, die die menschliche Einheit und Einigkeit mit sich bringen würde, ist eine Angst Gottes (V.6). Hier haben wir einen Aspekt der Konkurrenz zwischen Gott und Mensch. „Und JHWH zerstreute die Menschen von dort über die ganze Erde“ (V.8).

Im biblischen Horizont wird die Angst der Menschen, sie könnten sich ohne Riesenturm zerstreuen, sozusagen gerechtfertigt gewesen sein: In Gen 10 steht die sogenannte Völkertafel aller Nachkommen der Söhne Noahs, die sich in Gen 10,18 über die ganze Erde zerstreut hatten. Damit weiß jede rezipierende Person, wie Gen 11,1-9 ausgehen wird.


Das Einigkeitsprojekt

Bei dem Versuch, eine einheitliche, das heißt für alle verständliche und benutzbare Sprache zu haben, und ein gemeinschaftsstiftendes Projekt umzusetzen, denken wir heute schnell zum Beispiel an kommunistische Staaten oder an
die Globalisierung – in jedem Fall an (menschliche) Versuche, Macht zu gewinnen. Dabei handelt es sich in der biblischen Geschichte um eine Kette von Projekten, eins entsteht aus dem anderen: Alle Menschen wohnen an demselben Ort, einem weiten Tal im Land Sinear (V.2). Die Menschen wollen Ziegel machen und machen sie (V.3). Sie wollen eine Stadt bauen und einen möglichst hohen Turm und machen das (V.4). Sie wollen sich einen Namen machen (V.4). Erst hier wird Gott einschreiten.

Obwohl Babylon mythisch (Nimrod in Gen 10,8-10; Nebukadnezar in Jeremia und Ezechiel) und historisch (Nebukadnezar II., 605-562 v.?Chr.) durch militärische männliche Herrscher berühmt ist, handelt Gen 11,1-9 von einer Gemeinschaftsleistung einer Gruppe, die laut Text dezidiert ohne Anführer auskommt. Beide Konzepte – eine streng patriarchalische Führerschaft und eine regelrecht kommunistische globalisierte Gleichschaltung aller Menschen zu einer Kollektiv-Individualität – widersprechen sich derart, dass die Deutung zwingend ist, Babylon decke schier alles ab. Und mit beiden Gesellschaftsordnungen ist Babylon bedrohlich mächtig.

Die Entstehungsgeschichte Babylons

„Babylon“ ist das Reich, das ab 605 v. Chr. die beherrschende Macht der bekannten Welt war. Unter dem König Nebukadnezar II. wurden dreimal Menschen aus Juda nach Babylon verschleppt (598, 587, 582 v. Chr.), damit ihre Arbeitskraft und ihr Fachwissen ausgebeutet werden konnte. 587 v. Chr. wurde Jerusalem eingenommen, geplündert und zerstört, ebenso der Tempel. Der König, alle seine Nachkommen, der Hohepriester und viele andere Menschen in staatlichen Leitungspositionen wurden hingerichtet. Diese Erfahrung ist wohl der Hauptgrund für Babylons schlechtes Image in der Bibel.

So ist auch das Ergebnis des Städte- und Turmbauprojektes eine Kette von Ergebnissen, wieder entsteht eins aus dem anderen: Sie hörten auf, die Stadt zu bauen (V.8). Der Ort heißt von nun an Babel, weil JHWH dort die Sprache der ganzen Erde „verbabbelte“ (V.9) und weil er sie von dort über die ganze Erde zerstreute (V.9). Die Menschen hatten sich einen Namen machen wollen (V.4). Das ist auch passiert, aber anders als von ihnen intendiert: Nun wird mit dem Namen „Babel“ alle Welt an das „Verbabbeln“ Gottes denken, an seinen Machtbeweis.

Gen 11,1-9 stellt eine Entstehungsgeschichte Babylons dar, die eigentlich keine ist, weil die Stadt, die im AT -„Babel“ genannt wird, als Ruine zurückgelassen wird, also schon zerstört ist, bevor sie existiert. Tatsächlich war Babylon in den Jahren 605-522 v. Chr. die Hauptstadt des sehr viele Regionen dominierenden Reiches. „Babylon“ ist also von vornherein mit „Zerstreuung“ verbunden. Seinen Bewohnern und Bewohnerinnen passiert, was den Judäern dreimal durch die babylonischen Heere passiert war: Zerstörung und Zerstreuung in alle Richtungen.

Auch diese Namensgebung ist wie schon die einheitliche Sprache eine Verlachung Babylons: Das akkadische Wort babilla heißt Gottespforte, und die Stadt enthielt mit dem Etemenanki ein Gebäude, einen Stufenturm, der die kultische Funktion hatte, dass der Stadtgott Marduk auf diesen Stufen auf die Erde herabsteige. Aber in diesem biblischen Text muss Gott trotz der immensen Größe des Turms sich weit herunterbeugen, um die Stadt und den Turm überhaupt zu sehen (V.5).


Biblische Antworten

Wenn nun Babylon nicht die Gottespforte ist, wo ist sie dann? Wenn Babylon nicht das Zentrum der Welt ist, wo ist es dann? Wenn man in einer Stadt keine Sicherheit findet, wo dann? Wie kann es sein, dass das riesige Babylon zerstörbar ist?
Hier geben einige biblische Texte Antworten:

zum Ort, an dem Gott auf die Erde heruntersteigt
„Und ihm (Jakob) träumte, und siehe, eine Leiter stand auf Erden, die rührte mit der Spitze an den Himmel, und siehe, die Engel Gottes stiegen daran auf und nieder. Und JHWH stand oben darauf (…). Als nun Jakob von seinem Schlaf aufwachte, sprach er: Fürwahr, JHWH ist an dieser Stätte, und ich wusste es nicht! (…) Wie heilig ist diese Stätte! Hier ist nichts anderes als Gottes Haus, und hier ist die Pforte des Himmels.“
Gen 28,12-17

zum Zentrum der Welt
„Es wird sein, in den letzten Tagen wird der Berg von JHWHs Haus fest stehen, höher als alle Berge und über alle Hügel erhaben, und alle Völker werden zu ihm strömen, und viele Gruppen werden kommen und sagen:
Kommt, lasst uns auf den Berg JHWHs hinaufsteigen, zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns lehre seine Wege und wir gehen auf seinen Wegen!
Denn von Zion wird Weisung ausgehen und JHWHs Wort von Jerusalem.
Und er wird richten unter den Völkern und Recht sprechen für viele Gruppen.
Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen.
Kein Volk wird gegen das andere das Schwert erheben, und sie werden nicht mehr lernen, Krieg zu führen.“
Jes 2,2-4 par Mi 4,1-3

– zur einzigen Sicherheit für die Menschen
„Ein mächtiger Turm ist der Name JHWHs, der Gerechte flieht zu ihm und wird beschützt.
Die Güter des Reichen sind für ihn eine mächtige Stadt und wie eine schützende Mauer in seiner Phantasie.“
Spr 18,10f

– zur Zerstörbarkeit des vermeintlich Unzerstörbaren
„Und wenn Babel zum Himmel empor stiege und seine Mauern unersteigbar hoch machte, so sollen doch Verwüster von mir über sie kommen, spricht JHWH.“
Jer 51,53

„So spricht JHWH Zebaoth: Die breiten Mauern Babels werden bloßgestellt entblößt, und ihre hohen Tore werden im Feuer verbrennen; Völker haben sich für nichts abgemüht, und die Stämme haben sich für das Feuer geschunden.“
Jer 51,58


Biblische Versuche, die entstandenen Schäden wieder gut zu machen

Auch das Neue Testament hält Antworten bereit auf die menschliche Frage: Wie finden wir Verständigung und  vor allem Sicherheit?

– Die einheitliche Sprache
Eigentlich ist es doch schade, dass es keine einheitliche, allen verständliche Sprache mehr gibt. So ist Gen 11,1-9 der „Anfang einer historischen (oder metahistorischen) Verwundung, die irgendwie geheilt werden muss.“6) In der Apostelgeschichte wird der entstandene Schaden, das gegenseitige Nichtverstehen, durch das Heilshandeln Christi wieder aufgehoben: Alle sind an einem einzigen Ort in Jerusalem versammelt (Apg 2,1), es kommt großes Brausen, das das ganze Haus erfüllt (2,2), der Heilige Geist setzt sich auf jeden einzelnen (2,3f), sie predigen daraufhin in anderen Sprachen, wie der Geist ihnen eingibt (2,4). In Jerusalem wohnen Juden aus allen Völkern (2,5.8-11), und jeder hört sie in seiner eigenen Sprache von den großen Taten Gottes reden (2,6.11).

Also: Durch das Christusgeschehen und das Wirken des Heiligen Geistes an den JüngerInnen und ApostelInnen wird die babylonische Sprachverwirrung wieder aufgehoben. Aber es gibt entscheidende Unterschiede. So dient das Aufheben der Sprachverwirrung nur der Verbreitung der christlichen Lehre. Auch sprechen nun nicht plötzlich alle Menschen dieselbe Sprache (und werden auf diese Weise wieder so mächtig wie einst), sondern die ApostelInnen können nun alle verschiedenen Sprachen verstehen und in allen verschiedenen Sprachen sprechen. Die vollständige Gleichheit aller Menschen wie in Gen 11,1-9 wird es nie wieder geben.

– Die unzerstörbare Stadt
„Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir“ (Hebr 13,14). Eine Stadt kann man nicht „haben“. Und Städte sind zwar dauerhaft, dauerhafter als andere menschengemachte Behausungen, und doch sind sie zerstörbar. Die einzig unzerstörbare Stadt ist eine himmlische Stadt. Und eine solche Stadt kann man nur suchen – nicht bauen. Dabei ist der Weg das Ziel. Hebr 13,14 stellt den Prozess gegen das Statische.


Für die Arbeit in der Gruppe

Alle Kopiervorlagen für AbonnentInnen unter www.ahzw-online.de / Service zum Herunterladen vorbereitet

– Einstieg
Die Leiterin schreibt ca. 20 Wörter aus verschiedenen Sprachen (nicht dt., engl., frz., ital., span.) auf je einen Zettel – z.B.: ni hao (chin. guten Tag) – özgürlük (türk. Freiheit) – pomnik (pln. Denkmal) – prawda (russ. Wahrheit) – kvinna (schwed. Frau) – szivárváni -(ungar. Regenbogen) – virkt eldfjall -(isländ. tätiger Vulkan) – wolkbreuk (nld. Wolkenbruch) – reinsdyr (norw. Rentier) – fabelachtig (ndl. unglaublich) – kalokairi stin kardia (griech. Sommer im Herzen) – faleminderit (alban. danke) – jeste? jedno pivo, prosim (tschech. noch ein Bier, bitte) – cadeirão de praia (portug. Strandkorb) – zalazak sunka (bosn., kroat. Sonnenuntergang) – havsalt (dän. Meersalz) – Gojan -kristnastkon! (Esperanto Frohe Weihnachten) – vacatio (lat. Urlaub) – jernbane (norw. Eisenbahn) – fred (dän. Frieden)

Alle Zettel liegen in einem Korb – zwei Gruppen bilden – abwechselnd zieht jede Gruppe einen Zettel, die andere Gruppe versucht zu raten und erhält ggf. 1 Punkt oder ½ Punkt bei „halbrichtig“

Variante B:
Gruppen mit etwas mehr Zeit und Spaß an kreativen Arbeitsformen können – alternativ oder zusätzlich – handwerklich an das Thema herangehen.
Dafür werden vorab besorgt: Gips, Wasser, Zeitungen, Leim, evtl. mehrere feine Gitter, eine Leiter – und dann wird, im Freien oder drinnen, mit vereinten Kräften ein hoher Turm gebaut: zunächst ein stabiles Fundament aus Gips. Die Zeitung kann als „Stopfmaterial“ für das Innere des Turms dienen. Weiter gibt es keine Tipps oder Hinweise – nach etwa einer Stunde wird das Ergebnis gemeinsam angeschaut …

– Biblischer Vergleich
Impuls für ein Rundgespräch: Neben dem Spaß am Wörterraten – wie fühlt es sich an, sich nicht mit Wörtern -verständigen zu können?

Bibeln oder Kopien der „Turmbaugeschichte“ Gen 11,1-9 verteilen und gemeinsam lesen; Gespräch (evtl. -zunächst in Murmelgruppen): Was genau bewirkt die „babylonische Sprachverwirrung“? Ist das für uns nachvollziehbar?

– Historischer Kontext
Die Leiterin liest den 4. Absatz aus dem Kapitel „Die einheitliche Sprache“
beginnend S. 7, linke Spalte, letzter Absatz, 2. Satz ab „Dieser biblische Text…“ vor – weiter das Kapitel „Die Entstehungsgeschichte Babylons“.

– Biblische Gottespforten
Impuls: Wenn nicht Babylon die „Gottespforte“ ist – wo kommt Gott dann auf die Erde? Wo begegnen sich Gott und Mensch in den biblischen Geschichten des Alten Testaments? (der brennende Dornbusch, der Berg Sinai, Jakobsleiter…)

In Murmelgruppen werden Orte der Gottesbegegnung gesammelt und
auf Kärtchen notiert; anschließend zusammentragen – Kärtchen in die Mitte legen

Impuls: Gibt es Gemeinsamkeiten bzw. Unterschiede in den Geschichten über Gottesbegegnungen?

– Gottesberg
Die Leiterin liest als Abschluss die prophetische Vision von der „Völkerwallfahrt“ zum Berg Zion vor (Jes 2,2-4 par Mi 4,1-3; siehe oben S. 10)

Stille zum Nach-Denken; evtl. anschließend noch eine kurze Runde, in der alle ihre Gedanken äußern können – aber nicht mehr diskutieren.

– Lied
„Wo Menschen sich vergessen …, da begegnen sich Himmel und Erde“ oder: „Sonne der Gerechtigkeit“ (EG 262)


Anmerkungen:
1 Ausführlicher dazu: Uehlinger, Weltreich, S. 361-367.
2 Jürgen Ebach: Wir sind ein Volk. Wörter und Namen in 1. Mose 11,1-9. In: Ders.: Weil das, was ist, nicht alles ist. Theologische Reden 4. Frankfurt/M. 1998, S. 108-130, hier S. 119f.
3 Aus der sogenannten Zylinderinschrift des assyrischen Königs Sargon II. ca. aus dem Jahr 713 v. Chr., Z. 72f.; zit. nach Uehlinger, Weltreich, S. 471.
4 Dieser Satz ist ein Aristoteles-Zitat aus seiner Poli-tika. Als solches wird er sehr oft für Motti oder Sentenzen benutzt und hat auch einige Berühmtheit erlangt. Allerdings findet sich der Satz nicht in der Politika und stammt wohl auch nicht von Aristoteles, sondern wurde ihm nur als quasi aristotelisch zugesprochen (mdl. Hinweis von Michael Erler und Ralf Wünsch). Tatsächlich streift die Abhandlung der Politika eine solche Erkenntnis an vielen Stellen – nur dieser Satz fällt nicht.
5 Vismann, C.: Wort für Wort. Übersetzen und Gesetz. In: A. Haverkamp (Hg.): Die Sprache der Anderen. Übersetzungspolitik zwischen den Kulturen, Frankfurt/M. 1997, S. 147-165, hier S. 147.
6 Umberto Eco, Die Suche nach der vollkommenen Sprache. München 1997, S. 31.


Dr. Ulrike Sals, geb. 1971, ist Hochschulassistentin am Fachbereich für Evangelische Theologie an der Universität Hamburg. Sie arbeitet zu verschiedenen Texten des AT. Ihre Dissertation lautet „Die Biographie der ‚Hure Babylon'. Studien zur Intertextualität der Babylon-Texte in der Bibel. Tübingen 2004″, ihre Habilitationsschrift trägt den Titel: „Aufbau und Eigenart des Buches Numeri“ – dieses Buch hat sie auch für die Bibel in gerechter Sprache übersetzt.

Den Vorschlag für die Arbeit in der Gruppe haben Katharina Friebe und Margot Papenheim nach methodischen Anregungen der Autorin entwickelt.

Literaturhinweise
Juan Benet: Der Turmbau zu Babel. Essay. Frankfurt/M. 1994
Christoph Uehlinger: Weltreich und „eine Rede“. Eine neue Deutung der sogenannten Turmbauer-zählung (Gen 11,1-9). Fribourg – Göttingen 1990
(= OBO 101)

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