Ausgabe 1 / 2019 Frauen in Bewegung von Simone Kluge

Europa zusammenhalten

Mit den Forderungen des Deutschen Frauenrats zur Europawahl arbeiten

Von Simone Kluge

Solidarität, Gleichberechtigung und Menschenrechte stärken!

„Die zunehmende Spaltung Europas bereitet uns große Sorgen.“ So beginnt ein Papier des Deutschen Frauenrates, in dem Forderungen für die Europawahlen 2019 formuliert sind.1 Was den Frauen Sorge macht, sind vor allem die tiefen Gräben in der Asyl- und Migrationspolitik, der Brexit, die Wahlerfolge rechter Parteien, die autoritäre, antidemokratische Ziele verfolgen, und die Angriffe konkurrierender Wirtschaftsnationen auf die EU.

Hinweis für die Leiterin:   Sie finden das Papier Europa zusammenhalten. Solidarität, Gleichberechtigung und Menschenrechte stärken unter www.frauenrat.de und auch als Material zum Download unter www.leicht-und-sinn.de.

Tauschen Sie sich aus:  Was beunruhigt Sie? Was bewegt Sie in Sachen Europa?

Der Deutsche Frauenrat ist sich sicher: „Wir brauchen europäische Antworten!“ Darum hat er Forderungen an die demokratischen Parteien in Deutschland formuliert:
– Ein starkes Bekenntnis zu einer freiheitlichen Demokratie und zur Rechtsstaatlichkeit
– Eine proaktive Gleichstellungspolitik
– Eine Politik der sozialen Gerechtigkeit
– Eine Gleichstellung von Frauen und Männern auf dem europäischen Arbeitsmarkt
– Eine gute und geschlechtergerechte Bildung
– Eine geschlechtergerechte Gesundheitsprävention und –Versorgung
– Eine Politik der ökonomischen und ökologischen Nachhaltigkeit
– Eine konsequente Bekämpfung von und Schutz vor Gewalt gegen Frauen und Mädchen
– Ein Leben in Frieden, Sicherheit und Würde für alle

Die neun Forderungen stehen auf einzelnen Blättern, die im Raum ausgehängt sind oder in der Mitte liegen. Jede TN erhält 5 Klebepunkte, die sie auf die Forderungen verteilen kann.

Wählen Sie aus:   Welche Themen sind Ihnen besonders wichtig?

Betrachten Sie   gemeinsam das Ergebnis Ihrer Auswahl. Fehlen aus Ihrer Sicht Forderungen? Dann notieren Sie die auf weiteren Blättern und hängen diese ebenfalls aus bzw. legen sie in die Mitte.

Ordnen Sie   sich jetzt einem Themengebiet zu, zu dem Sie gerne arbeiten möchten. Tauschen Sie sich in Ihrer Kleingruppe darüber aus: Warum habe ich mich hier zugeordnet? Was ist mir an dem Thema wichtig? Was interessiert mich daran? Was würde ich hierzu konkret fordern? – Halten Sie Ihre Ergebnisse stichwortartig auf einem Blatt fest.

Stellen Sie   Ihre Ergebnisse einander im Plenum vor.

Lasst uns beten:

Gott, die Europäische Union ist seit 70 Jahren oft erfolgreich darin gewesen ist, Interessenkonflikte friedlich zu lösen. Lass uns dankbar sein für diese große historische Errungenschaft. //  Wir bitten um Menschen, denen es gelingt, Interessenkonflikte zwischen einer wachsenden Zahl europäischer Nationen auf dem Weg der Verhandlungen und Verträge zu lösen. // Wir bitten um den Erhalt dieser Wertegemeinschaft, die sich zu offenen Grenzen und partnerschaftlichem Miteinander bekennt und verpflichtet. //  Mit Sorge sehen wir den Zuwachs populistischer, nationalistischer, antidemokratischer und EU-feindlicher Positionen, die eine zunehmende Gefahr auch für Frauenrechte und Geschlechtergerechtigkeit sind. //  Hilf uns dabei, offen für freiheitliche demokratische Grund- und Menschenrechte einzutreten. Und hilf uns, uns als Teil deiner ganzen Menschheitsfamilie zu begreifen, die nur gemeinsam den globalen Herausforderungen begegnen und Lösungen für eine nachhaltige Entwicklung für alle und den Erhalt deiner Schöpfung finden kann. //  Amen

Hinweis für die Leiterin:   Weisen Sie abschließend darauf hin, wo die ausformulierten Forderungen des Deutschen Frauenrats im Internet zu finden sind. Halten Sie ggf. für TN ohne eigenen Internetzugang Kopien des Papiers zum Mitnehmen bereit.

Anmerkungen
1) Vom 23.-26. Mai 2019 wird das neue EU-Parlament gewählt, in Deutschland am Sonntag, 26. Mai. Das hier für die Gruppenarbeit angebotene Thema bleibt aber darüber hinaus aktuell: In ihrem Koalitionsvertrag 2018 verpflichtet sich die Bundesregierung dazu, im Rahmen ihrer EU-Ratspräsidentschaft 2020 und als Partnerin der EU Triopräsidentschaft, „die Gleichstellung von Frauen und Männern in der EU weiter voranzutreiben und sichtbar zu machen.“

Simone Kluge ist evangelische Theologin, Mediatorin und Krisenberaterin auf Grundlage der klient*innenzentrierten Gesprächsführung nach C. Rogers. Sie arbeitet als Referentin bei den Evangelischen Frauen in Mitteldeutschland und ist Mitglied im Redaktionsbeirat leicht&SINN.

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